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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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denn?«
    Suko winkte dem Kellner. »Gib ihm ein Bier.«
    Der mit der grauen Haut nahm einen Krug vom Tablett und stellte ihn auf die Bank. Suko zahlte sofort.
    »Aber laß dich von dem Chink nicht anmachen, Paul. Die Gelben sind hinterlistig, weißt du?«
    Suko erwiderte nichts, denn auch Putnam hatte nichts gesagt. Er trank einen Schluck und sagte: »Da ist noch eine Antwort offen, mein Lieber.«
    »Ich weiß. Der Mann, der mich geschickt hat, heißt Brackman. Sagt dir der Name was?«
    Putnam reagierte kaum. Er nahm nur einen langen Schluck, rülpste und nickte. »Brackman ist ein Bulle«, stellte er fest. »Nicht einmal der schlechteste, das meine ich ehrlich. Wenn Brackman dich geschickt hat, mußt du auch ein Bulle sein – oder?«
    »Richtig.«
    Paul schielte den Inspektor von der Seite her an. »Keine Uniform wie die anderen, also bist du ein höherer Bulle. Einer von den ganz feinen Typen, wie mir scheint.«
    »Scotland Yard.«
    Putnam pfiff und nickte. »So was hatte ich mir schon gedacht. Ich bin trotzdem mißtrauisch. Nimm’s nicht persönlich, aber kann ich deinen Ausweis sehen?«
    »Bitte – hier.«
    »Klar.« Paul hatte kaum hingeschaut. »Hat mein Bericht Furore gemacht, Inspektor?«
    »Zumindest ist er auf meinem Schreibtisch gelandet.«
    »Und hat euch heiß gemacht.«
    »Ein wenig.«
    »Was glaubst du denn?« Das Glas war leer. Putnam kippte es.
    Letzte Tropfen und Schaumreste klatschten zu Boden.
    »Willst du noch ein Glas?«
    »Lieber was Hartes.«
    Der Kellner stand schon da. Eine Flasche mit billigem Brandy trug er immer bei sich. Sie steckte in einer Art Halfter an seiner linken Seite. Gläser befanden sich in breiten, hochstehenden Gürtelschlaufen. »Doppelt oder einfach?«
    »Doppelt.«
    Er bekam sein Glas bis unter den Rand vollgeschenkt, kippte das Zeug weg und nahm noch einen Schluck hinterher.
    Suko zahlte stillschweigend. Putnam trank nur die Hälfte des billigen Gins. »Ja«, sagte er dann, »ich habe ihn gesehen. Er leuchtete grünlich und stieg aus dem Wasser.«
    »Er war auch bewaffnet?«
    »Richtig, mit zwei Kanonen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter, überhaupt nichts. Er kam auf mich zu.« Putnam flüsterte die Worte. »Wie ein Roboter kam er näher. Schritt für Schritt. Ich dachte schon, der haut dich um, der macht dich fertig, der…«
    »Dann sind dir die Sicherungen durchgebrannt!«
    »Nicht nur das. Ich bin gerannt. Der Typ schoß noch hinter mir her. Keine Kugel traf.«
    Suko stellte bewußt eine etwas naive Frage. »Was hat er denn gesagt?«
    »Nichts. Oder hast du schon gehört, daß Zombies sprechen können? Ich sage dir, das war ein Zombie.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich sie kenne.«
    »Tatsächlich?«
    »Jetzt wirst du lachen, aber ich kenne sie tatsächlich. Habe genügend Filme gesehen.«
    »Na ja, Filme…«
    »Der Typ hat nicht geatmet.« Die Gesichtszüge des Stadtstreichers verhärteten sich. Er fing an zu zittern. Bevor er Gin verschütten konnte, leerte er das Glas mit einem Zug. »Verstehen Sie, Inspektor?« Jetzt wurde er sogar förmlich. »Nicht geatmet. Menschen atmen, die müssen Luft holen, aber der hat es nicht getan!«
    »Da bist du sicher?«
    »Ja, ich war nicht blau. Das habe ich trotz der Dunkelheit erkennen können. Dann bin ich gerannt, einfach nur gerannt. Weg aus dieser Scheiße, nur weg.«
    »Du kennst aber die Stelle, wo der Zombie aus dem Wasser gestiegen ist?«
    »Klar.«
    »Kannst du mich hinführen?«
    Paul Putnam bekam große Augen. Er wischte seine Handflächen an den Hosenbeinen ab. Sauberer wurden sie nicht. Suko erkannte, daß der Mann sehr schmale Hände besaß. »Soll ich dich jetzt hinbringen?«
    »Ich bitte darum. Ist es weit?«
    »Wir müßten schon laufen und bei dem Betrieb…«
    Suko hatte seinen BMW nicht mitgenommen. Ihn in dieser Gegend stehenzulassen, war ihm einfach zu riskant erschienen. Deshalb hatte er sich den ältesten Dienstwagen geben lassen. »Dann nehmen wir mein Auto«, erklärte der Inspektor.
    »Das ist gut.«
    »Wir kommen aber bis an den Fluß.«
    »Natürlich.«
    An der Tür trat ihnen der Kellner in den Weg. Er tauchte wie ein Gespenst aus dem Rauch auf. »Alles klar?« fragte er.
    Putnam nickte. »Das geht schon in Ordnung, hier. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    »Dein Bier, Paul.«
    Putnam hörte den Satz nicht mehr. Er hatte die Kneipe bereits verlassen und fror in der Kühle ein wenig. »Wo steht das Vehikel denn?«
    »Wir müssen noch ein paar Schritte laufen.« Suko hatte den
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