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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger
Autoren: Unbekannt
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das Schiff und dessen Besatzung.
    Bevor er eine Entscheidung treffen konnte, wurde er durch ein Geräusch abgelenkt.
    Alaska gab einen klagenden Laut von sich.
    Rhodan fuhr herum.
    Beinahe unvorbereitet wurde er von der vollen Strahlung des Cappin-Fragments getroffen. Er schloß die Augen und lauschte.
    Plötzlich wurde es sehr still innerhalb der Krankenstation.
    „Alaska!" rief Gucky leise.
    Wieder der klagende Laut.
    „Er ist jetzt bei Bewußtsein", meldete Gucky. „Ich weiß jedoch nicht, ob er sprechen kann."
    Als Rhodan sich zu dem Transmittergeschädigten hinabbeugte, wurde er von einem eisigen Luftzug berührt, der vom Körper des Kranken ausging.
    Er traf Rhodan wie ein Schock.
     
    2.
     
    Es geschah so schnell, daß du zunächst überhaupt nicht wußtest, was mit dir geschah. Wahrscheinlich passierte es in dem Augenblick, als du deine Kabine betratest, um dich etwas auszuruhen. Als du wieder zu dir kamst, lagst du in der Krankenstation. Du kannst dich schwach daran erinnern, daß du durch das Schiff geirrt bist.
    Du spürst die Lebendigkeit des Cappin-Fragments. Seine Aktivität bereitet dir heftige Schmerzen. Wenn du dich nicht beherrschst, wirst du die Kontrolle über dich verlieren, aufspringen und zu toben beginnen.
    Woher kommt dieses eigenartige Leuchten, das deinen Körper umgibt?
    Wird es vom Cappin-Fragment verursacht?
    Es ist sehr kalt. Du spürst diese Kälte immer stärker, sie frißt sich wie mit spitzen Zähnen in deinen Körper.
    Du hörst dich stöhnen, die Schmerzen drohen dich zu übermannen. Es fällt dir schwer, etwas von deiner Umgebung zu erkennen, denn fast alles wird vom Licht des Cappin-Fragments überstrahlt.
    Aber du weißt, daß jemand in der Nähe ist.
    Gucky, Rhodan, Atlan und noch ein paar andere. Sie bemühen sich um dich.
    Jetzt bist du wieder eine Art Monstrum für sie, das sie in unregelmäßigen Abständen gefährdet und dem sie insgeheim mißtrauen. Gewiß, sie wollen dir helfen, aber manchmal wünschen sie sich sicher, sie könnten das Problem für alle Zeiten lösen.
    Sie rufen nach dir.
    Es ist die Stimme des Mausbibers, der offenbar erkannt hat, daß du dein Bewußtsein wiedererlangt hast.
    Du versuchst zu sprechen, aber deine Zunge ist wie aufgequollen. Die Plastikmaske drückt sich in dein Gesicht.
    Wenn es nur etwas wärmer wäre!
    Allmählich beginnst du zu begreifen, was mit dir geschieht. Das Wissen um kommende Dinge macht sich in deinem Bewußtsein breit. Unter normalen Umständen wärst du vielleicht entsetzt darüber, aber das jahrelange Tragen des Cappin-Fragments und der Plastikmaske hat dich abgestumpft. Manchmal ist dir dein Schicksal fast gleichgültig, du sehnst eine gewaltsame Veränderung herbei.
    Du willst diesen strahlenden Klumpen loswerden.
    Du willst wieder Mensch unter Menschen sein.
    Ein Gesicht taucht über dir auf. Du erkennst es nur verschwommen. Es gehört Perry Rhodan. Er hat die Augen geschlossen, um sich gegen das grelle Leuchten des Cappin-Fragments zu schützen. Seine Hände durchdringen mühelos den Energiemantel, der dich umgibt.
    Doch dann zuckt der Terraner zurück, als hätte ihn etwas Unangenehmes berührt.
    „Kalter Wind!" sagt er nach einiger Zeit betroffen. „Eiskalter Wind. Er scheint aus seinem Körper zu strömen."
    Der sechzigjährige Oberst Elas Korom-Khan, Emotionaut und Kommandant der MARCO POLO, saß regungslos in seinem pneumatischen Pilotensessel und beobachtete die Bildschirme.
    Rechts neben ihm saß der Zweite Kosmonautische Offizier der MARCO POLO, Major Trec Lauret. Er machte ein mürrisches Gesicht und blickte immer wieder zu dem Kommandanten hinüber, als rechnete er jeden Augenblick mit einem bestimmten Befehl.
    Links neben Korom-Khan saß Leutnant Levus Hinzeman, ein dürrer Terraner, der an Bord der MARCO POLO als Mädchen für alles füngierte. Er hatte Erfahrungen als Einsatzleiter bei allen denkbaren Anlässen.
    Hinter dem Sessel des Kommandanten stand Fellmer Lloyd.
    Der Mutant wirkte noch konzentrierter als der Emotionaut.
    Im Hintergrund der großen Zentrale „wurde leise gesprochen.
    Plötzlich hob Korom-Khan einen Arm, deutete auf einen Bildschirm, auf dem zahlreiche Sterne zu sehen waren, und sagte: „Ich möchte wissen, wie die Bewegungsabläufe der Gestirne innerhalb des Schwarmes geordnet werden."
    „Können Sie jetzt darüber nachdenken?" fragte Hinzeman verblüfft.
    „Woran denken Sie denn?" Die Hände des Obersten strichen beinahe zärtlich über die SERT-Haube, die griffbereit vor
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