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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger
Autoren: Unbekannt
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auf. Stets behältst du die Übersicht.
    Die anderen sagen, daß du absolut zuverlässig bist.
    Perry Rhodan überträgt dir wichtige Aufgaben, bestimmt nicht nur, um deinen Seelenfrieden zu sichern.
    Dabei bist du verzweifelt'.
    Du willst diese Maske loswerden, dieses kalte Stück Plastik, das mit zwei Schlingen über den Ohren befestigt wird und sich fest gegen das Cappin-Fragment preßt.
    Die Hoffnung, daß du dich eines Tages von diesem Gesicht befreien kannst, hast du doch noch nicht aufgegeben. Immer wieder träumst du davon. Ein Gefühl sagt dir, daß du deine Chance bekommen wirst. Du wirst sie nicht ungenutzt lassen.
    Sogar Opfer würdest du bringen.
    In den Tiefen deines Unterbewußtseins schlummern schreckliche Gedanken. Du befürchtest, daß du zum Verbrecher werden könntest, nur um dein Cappin-Fragment loszuwerden.
    Skrupellos würdest du es einem anderen Menschen übertragen.
    Jedenfalls glaubst du in deiner Verzweiflung, daß du es tun könntest.
    Vielleicht wirst du das Fragment bis zu deinem Tod tragen.
    Dann wird es dich freiwillig verlassen, denn es braucht einen lebenden Träger.
    Oft genug hast du mit dem Gedanken gespielt, Selbstmord zu begehen. Du weißt noch ganz genau, wie du breitbeinig in deiner Kabine standest und die Mündung des Desintegrators gegen deine Schläfe preßtest. Doch du hast nicht abgedrückt. Dein Wille zum Leben war größer.
    Ob die anderen merken, was sich in deinem Innern abspielt?
    Einige merken es sicher, die Mutanten und so erfahrene Männer wie Rhodan und Atlan. Die anderen werden es zumindest ahnen. Sie geben sich alle Mühe, dich wie ihresgleichen zu behandeln.
    Aber solange du das Cappin-Fragment im Gesicht hast, bleibst du der Mann mit der Maske ...
    Bort Desancon hob den Kopf und blickte in den langen Korridor, an dessen Ende sich der Eingang zu einem Antigravschacht befand. Seit zwei Stunden hatte Desancon zusammen mit Ättler Deckwache. Niemand an Bord befürchtete, daß etwas passieren könnte, doch Perry Rhodan war seit dem Überfall der Lacoons vorsichtig geworden.
    Desancon versetzte seinem Kameraden einen Rippenstoß.
    Ättler zuckte zusammen und brummte ärgerlich.
    „Du solltest während der Deckwache nicht schlafen", sagte Desancon ärgerlich.
    Ättler erhob sich von der Kiste, auf der er die ganze Zeit über gesessen hatte, und strich sich über seinen ansehnlichen Bauch.
    „Du hast gesagt, daß du allein aufpassen wolltest", erinnerte sich Desancon ungehalten. „Was ist überhaupt los?"
    Desancon deutete in den Gang.
    „Ich habe irgend etwas gehört!"
    „Tsss! Tsss!" machte Ättler kopfschüttelnd.
    Sie sahen sich an. Im allgemeinen kamen sie gut miteinander aus, aber in letzter Zeit hatte Desancon wenig geschlafen und war reizbar geworden. Nach Ättlers Ansicht machte sich sein Freund zuviel Sorgen über den Schwarm und die Zukunft der MARCO POLO. Im Verlauf seines Absetzungsmanövers vom Planeten Kokon hatte das Ultraschiff inzwischen den Kopf des Schwarmes erreicht. Hier befand sich das Ballungszentrum jener Planeten, auf denen sich ockergelbe, gebärfreudige Wesen aufhielten. Die sogenannten „Frühgeburtler" unter den Gelben Eroberern hielten sich ausnahmslos in diesem Gebiet auf.
    An Bord der MARCO POLO befanden sich genügend Virenkulturen, um einen Großteil der von Ockergelben bewohnten Planeten infizieren zu können. Nach den Erfahrungen während des Unternehmens GEPLA-I hatte Rhodan jedoch auf weitere Angriffe mit Viruspaketen verzichtet, denn er war sich darüber im klaren, daß es bestenfalls Störmanöver sein konnten.
    Perry Rhodan hatte zur Besatzung der MARCO POLO gesprochen und ihr mitgeteilt, sein neues Ziel bestünde in der Ausschaltung der offenbar im Schwarm lebenden Ressortchefs.
    Nachdem Sandal einen dieser geheimnisvollen Herrscher besiegt hatte, erschien es den Terranern nicht mehr unmöglich, mit ähnlichen Aktionen den Schwarm endgültig zu stoppen. Die Panik und das Chaos, die sich nach dem Tod des Y'Xantramon entwickelt hatten, bewiesen, daß hier eine empfindliche Stelle des Gegners lag. Jeden Augenblick konnte die nächste Flotte von Wabenraumschiffen den Schwarm verlassen, dann würde innerhalb der Galaxis wieder eine Welt untergehen.
    Das wollte Rhodan unter allen Umständen vermeiden.
    Rhodan hatte die achttausend Personen an Bord der MARCO POLO über die neue Situation unterrichtet. Das Ultraschlachtschiff mit seinen einhundert großen Beibooten stellte innerhalb des Schwarms einen nicht zu übersehenden
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