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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger
Autoren: Unbekannt
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„Vielleicht finden wir etwas.", Er streckte eines der Instrumente in Osnorms Richtung aus, doch der Techniker war zu sehr mit Persenia beschäftigt, um es zu bemerken.
    „Dann suche ich eben allein!" verkündete Zeppel trotzig. Er war ein mittelgroßer Mann mit unordentlichen blonden Haaren und einem schmalen Oberlippenbart.
    Diese Bemerkung wirkte. Osnorm löste sich von der Frau und ergriff eines der Geräte.
    „Ich gehe voraus!" erklärte er wichtigtuerisch.
    Zeppel bewegte sich quer durch den großen Laderaum, in dem sie gearbeitet hatten. In der Mitte hing der konische Behälter aus durchsichtigem Plastikmaterial, in dem das Wasser zur Aufbereitung vorgefiltert wurde. Auf der anderen Seite hingen vier schwere Antigravprojektoren, die auf elektromagnetischen Laufschienen an alle Stellen der großen Schleuse bewegt werden konnten.
    „Hier im Laderaum werden wir zweifellos nichts finden", meinte Zeppel. Er merkte, daß es ihm kalt über den Rücken lief, als er an die zahlreichen kleinen Räume dachte, die wie ein Netz um den Laderaum gruppiert waren. Die meisten waren nur Stabilisierungszellen, in denen im Notfall jemand leben oder Lasten untergebracht werden konnten.
    Dort, überlegte Zeppel, konnte sich alles mögliche befinden.
    Trotzdem griff er entschlossen nach dem Schalter, mit dem er das Eingangsschott öffnen konnte.
    „Du kannst hier auf uns warten, Persenia", schlug Osnorm vor.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich komme mit."
    Paul Zeppel blickte auf das Meßgerät in seinen Händen.
    Er brauchte sich nur nach der Stärke des Zeigerausschlags zu richten. Auf diese Weise würden sie die Strahlungsquelle schnell finden. Zeppel betrat als erster den schmalen Korridor, zu dessen beiden Seiten die kleinen Räume lagen.
    Ein Blick auf das Instrument bewies ihm, daß er auf dem richtigen Weg war.
    Unwillkürlich blieb er stehen.
    Osnorm prallte gegen ihn.
    „Was ist los?" fragte der große Mann. „Warum gehst du nicht weiter?"
    „Wir nähern uns der Strahlenquelle", erklärte Zeppel.
    Das Gefühl einer nahen Gefahr ließ ihn den Ärger auf Osnorm vergessen.
    Osnorm blickte ihm über die Schulter und stieß einen leisen Pfiff aus.
    „Wir müssen die Räume in der unmittelbaren Nähe untersuchen", schlug Persenia vor.
    „Wollen wir nicht auf die Spezialisten warten?" fragte Zeppel zaghaft.
    „Das ist eine einmalige Chance", wandte Osnorm ein.
    „Vielleicht machen wir eine entscheidende Entdeckung, die uns alle drei weiterbringt."
    Zeppel war verstimmt. Er konnte nicht verstehen, daß Osnorm ausgerechnet jetzt an sein persönliches Fortkommen dachte.
    Wortlos ging er weiter. Sie erreichten die ersten Türen und öffneten sie. Ihre Scheinwerfer leuchteten in kleine halbdunkle Räume. In einigen wurden Ersatzteile gelagert.
    „Es muß ganz in der Nähe sein", sagte Zeppel nervös.
    Er bewegte sich auf die nächste Tür zu, riß sie auf und blickte in den kleinen Raum.
    Am Boden lagen vier bewegungslose Lacoons. Ihre Körper waren in leuchtende Energiefelder eingehüllt.
    Der Überfall der Lacoons, der vor eineinhalb Wochen stattgefunden hatte, haftete noch im Gedächtnis der Besatzungsmitglieder der MARCO POLO. Die Wesen mit den Schlangenköpfen, die damals so plötzlich durch den Transmitter gekommen waren, hatten eine Panik im Schiff verursacht und den Terranern fast eine entscheidende Niederlage beigebracht.
    Rhodan mußte an den Kampf denken, als er über Interkom die Nachricht von der Entdeckung der vier Lacoons in den unteren Schiffsräumen erhielt.
    „Wie ist das möglich?" wandte er sich an Gucky. „Fellmer und du, ihr hättet die Mentalimpulse dieser Wesen spüren müssen."
    Gucky zupfte sich am Ohr.
    „Ich nehme an, daß sie sich in mentaler Starre befinden.
    Wahrscheinlich sind ihre Gehirnfunktionen völlig unterbrochen.
    Sie haben sich in ein Versteck verkrochen, bevor sie sich in diesen Zustand versetzten."
    Rhodan dachte angestrengt nach. Wenn die Berichte, die er aus den unteren Räumen des Schiffes erhalten hatte, stimmten, mußten die vier bewußtlosen Lacoons von ähnlichen Energiefeldern umhüllt sein wie Alaska Saedelaere.
    Noch erkannte der Terraner keinen Zusammenhang.
    Alaska und die Schlangenköpfe besaßen nichts Gemeinsames.
    Es war undenkbar, daß sie zusammengetroffen waren, ohne daß jemand an Bord davon etwas wußte.
    „Das Ganze ist äußerst rätselhaft", sagte Atlan nachdenklich.
    Rhodan gab sich einen Ruck. Er mußte handeln, bevor entscheidende Fehler gemacht
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