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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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Analyse des Wundermittels durchgeführt werden kann. Die Methoden der Alchimie sind grundverschieden von denen der gewöhnlichen Wissenschaft. Der Einfluß der Gestirne, kosmische Strahlen und ähnliche Dinge spielen hier eine große Rolle. Man weiß darüber so gut wie nichts. Wenn Sie ein alchimistisches Rezept besitzen und die angegebenen Versuche genauestens nachvollziehen, werden Sie trotzdem nicht das gewünschte Resultat erhalten. Hier liegt ein Geheimnis verborgen, das vielleicht niemals aufgeklärt werden kann.“
    John drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus.
    „Schade“, sagte er. „Knight Damonet hatte viele Menschenleben auf dem Gewissen. Er hätte die Möglichkeit gehabt, viele vor dem Tod zu bewahren.“
    Er stand auf.
    „Ich werde mich jetzt ein wenig zurückziehen“, sagte er.
     

     

Ein strahlender Himmel wölbte sich über Conway. John fuhr langsam den gewundenen Weg nach Round-Wall-Castle hinauf. Er sah ein wenig übernächtigt aus. Seine Züge waren angespannt. Die ganze Nacht hatte er wach gelegen und gegrübelt, und dann war die Erleuchtung wie ein Blitz über ihn gekommen.
    Er mußte es versuchen!
    In der Ruine traf er einen Wachtposten, der ihn begrüßte. John hielt sich aber nicht lange auf, sondern ging schnurstracks zum Westturm hinüber. Als er in den halbdunklen Raum trat, schauderte er. Die Leiche des Ritters war fortgeschafft worden, aber der junge Mann glaubte ihn immer noch vor sich zu sehen. Trotzdem zögerte er nur kurz, bevor er durch die immer noch offenstehende Steintür die unterirdischen Gewölbe betrat. Mit klopfendem Herzen stieg er die Stufen hinunter, marschierte den Gang entlang und kam dann zur Folterkammer.
    Er zuckte zusammen, als jemand ihn anrief.
    Dann sah er, daß er es nur mit einem weiteren Polizisten zu tun hatte, der hier den Zugang zur Gruft des Knight Damonet bewachte.
    Der Mann ließ ihn anstandslos durch, und wenig später hatte John die Kammer erreicht, wo der Sarkophag stand. Das Grauen fiel ihn an, aber sein Wille war stärker. Er kniete neben dem gläsernen Sarg nieder und zog ein Fläschchen aus der Tasche. Leise gluckerte die glasklare Flüssigkeit aus dem Sarkophag in den Behälter. Sorgfältig verschloß John die Phiole, dann machte er sich auf den Rückweg.
    Eine knappe Stunde später stieg er vor dem Krankenhaus, in dem Mary lag, aus dem Wagen. Mit verbissenem Gesicht ging er die Freitreppe hinauf und lief den bekannten Weg zu ihrem Zimmer. Er horchte, bevor er die Tür aufklinkte. Kein Laut war zu hören.
    Schnell glitt er ins Zimmer und stand neben dem Bett seiner Geliebten. Mit bleichem Gesicht und geschlossenen Augen lag Mary in den Kissen.
    Lange betrachtete er das besinnungslose Mädchen.
    „Es ist unsere einzige Chance“, sagte er leise. Es hatte einen Moment lang den Anschein, als würde er beten, dann nahm er vom Nachtkästchen eine der dort liegenden Spritzen und füllte sie aus dem Fläschchen, das er mitgebracht hatte.
    Der Arzt sprach von einem Medikament, das eine stark belebende Wirkung auf den gesamten Organismus besitzen müsse, dachte er. Ich muß es einfach versuchen.
    Er zog Marys Arm unter der Bettdecke hervor und setzte die Nadel an. Dann drückte er sie etwas ungeschickt in die Vene. Ein Blutstropfen quoll hervor. Langsam preßte John den Kolben der Spritze nieder und sah mit zusammengebissenen Zähnen zu, wie die klare Flüssigkeit weniger wurde.
    Und wenn ich sie damit töte? schoß es ihm plötzlich durch den Kopf. Aber er zog die Spritze nicht zurück, ehe sie ganz leer war.
    Er ließ sie achtlos zu Boden fallen und setzte sich neben das Mädchen, das er liebte.
    „Wach auf, Mary, geliebte Mary, so wach doch auf“, beschwor er sie wieder und wieder.
    Er wußte nicht, wie lange er so gesessen hatte. Eine Stunde? Zwei? Plötzlich spürte er, daß sich etwas verändert hatte. Hatte. Mary gezuckt? Lauter geatmet?
    Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie kräftig. Und stieß einen lauten Freudenschrei aus, als sie mit einem mal die Augen öffnete, langsam, als erwache sie aus einem tiefen Schlaf, und ihn ansah.
    „Mary!“
    „John!“ erwiderte sie schwach. „Oh, John, halt mich fest, ich bin so furchtbar müde. Geliebter John!“
    Sie lag in seinen Armen, und er streichelte immer wieder ihr Haar, ihr Gesicht. Zusehends wurde das Mädchen kräftiger. Ihr Blick gewann an Klarheit, und bald machte Mary einen völlig gesunden Eindruck.
    So fand der behandelnde Arzt beide. Wie vom Schlag gerührt
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