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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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Laufschritt im Gasthof. Entgeistert starrte der Motorradkurier ihm nach.
    Hunter ließ sich in einen Sessel fallen und öffnete mit zitternden Fingern das Kuvert. Er zog fünf eng mit
    Maschine beschriebene Bogen heraus: das Vermächtnis seines toten Freundes.
     

     
    Droben, in der Burgruine, stand John Ashley währenddessen wieder einmal vor dem Fresko im Rittersaal. Er konnte sich nicht erklären, warum es ihn immer wieder hierher zog. Obwohl er Angst hatte, obwohl er in dem Fresko das nackte Grauen widergespiegelt sah.
    John konnte das Fresko nie sehr lange betrachten, und so wollte er sich auch jetzt gerade wieder abwenden, als er in dem roten Glas der Sonne plötzlich ein Zucken von Licht, ein kurzes Flackern bemerkte.
    Verwundert rieb er sich die Augen, dann riß er plötzlich den Revolver aus dem Hosenbund und wich zurück. Wieder schien ein gleißender Lichtstrahl durch das rote Glas gefallen zu sein. Und John Ashley wußte, was das möglicherweise zu bedeuten hatte: Immer wenn diese Sonne gestrahlt hatte, war ein fürchterliches Unglück passiert.
    John besann sich nicht lange, sondern drehte sich auf dem Absatz um und rannte zum Wagen zurück. In Windeseile hatte er das Funksprechgerät eingeschaltet und hämmerte wie wild auf die Ruftaste.
     

     
    „Mein Gott, Merton! Hättest du mich doch rechtzeitig informiert!“ sagte Inspektor Hunter laut vor sich hin und ließ den Brief sinken, den er in der Hand hielt. Ein schwermütiger Zug glitt über sein Gesicht. Dann nahm er die Blätter wieder auf. Gerade hatte er die erste halbe Seite gelesen, als das Funksprechgerät auf seinem Schreibtisch zu summen begann.
    „Ashley?“ fragte sich Hunter verwundert. Aufseufzend legte er das Vermächtnis seines alten Freundes beiseite.
    „Ja, Mr. Ashley, was gibt’s?“
    Er drückte die Antworttaste. Warum mußte er ausgerechnet jetzt gestört werden. Sehnsüchtig fiel sein Blick auf die ‚eng beschriebenen Blätter.
    „Was, die Sonne wird wieder lebendig?“ rief er plötzlich entsetzt in das Mikrophon. „Wir wissen beide, was das eventuell zu bedeuten hat!“
    Dann hörte er wieder zu, was John Ashley ihm zu berichten hatte.
    „Klar, ich komme sofort“, sagte er schließlich. „Gerade habe ich auch den Brief Meltons geöffnet. Ich glaube, ich weiß nun, was wir zu tun haben, auch wenn ich das Schreiben jetzt nicht zu Ende lesen kann.“
    Mit quietschenden Reifen jagte er wenige Minuten später die Hauptstraße von Conway hinunter, Richtung Round-Wall-Castle. In Rekordzeit legte er die Strecke bis zur Burg zurück. Als er seinen Wagen neben Johns Fahrzeug parkte, war es genau halb zwölf. Der Student erwartete den Inspektor bereits ungeduldig.
    „Haben Sie denn keine Polizisten mitgebracht?“ fragte er. „Das wäre doch besser gewesen! Wenn das Ungeheuer nun wieder auftaucht …“
    „Keine Zeit!“ unterbrach ihn der Inspektor. „Hören Sie zu: Gleich zu Anfang von Meltons Brief fand ich den Hinweis, daß der Mörder von Round-Wall-Castle in den unterirdischen Räumen des Westturmes aufzufinden ist. Melton beschrieb die Stelle, wo der Eingang ist, ganz genau. Es ist dort, wo er selbst ermordet wurde. Durch eine Geheimtür kann man in das Verlies eindringen. Man braucht dazu nichts als eine flache Klinge.“
    „Aber das ist doch sicher gefährlich“, warf John ein. „Denken Sie an den Tod Ihres Freundes!“
    „Er war nicht bewaffnet“, war die Antwort. „Und jetzt kommen Sie! Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.“
    So schnell er konnte, rannte der Inspektor quer über den Burghof zum Westturm.
    „Hat die Sonne noch mal aufgeleuchtet?“ fragte er unterwegs John, der ihm auf dem Fuß folgte.
    „Ja, mehrmals, und immer für ein paar Sekunden länger.“
    Jetzt waren die beiden Männer am Eingang des Turmes angekommen. Ohne sich zu besinnen, stürzte der Inspektor durch die Pforte. John kam zögernd nach.
    Mit wenigen Schritten war Hunter an der Stelle der Mauer, wo die Treppen nach unten führten, und wo sie Melton gefunden hatten. Er kletterte die Stufen hinunter und zog ein breites Taschenmesser aus seiner Jackentasche. Wie suchend fuhr er mit den Fingern über die untere Mauerkante. Dann stutzte er plötzlich und klappte das Messer auf.
    „Haben Sie die Stelle gefunden?“ fragte John atemlos.
    „Ja! Ziehen Sie Ihren Revolver und halten Sie ihn schußbereit“, lautete die Antwort.
    John tat es.
    Inspektor Hunter schob nun die Messerklinge in eine kaum sichtbare Spalte zwischen Mauer und
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