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SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele

Titel: SEXY SECRETARIES: Schreibtischspiele
Autoren: Katalin Sturm
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1. Kapitel:
Süße Träume
    Während Karin die neuen Baustellen in eine Excel-Tabelle übertrug – eine stumpfsinnige Arbeit, die sie jeden Freitag nach der Teambesprechung erledigen musste –, gingen ihre Gedanken spazieren. Zu dieser Tätigkeit brauchte sie nur die Augen, die den Befehl unter Umgehung des Großhirns direkt an die Hände weiterleiteten, die in gewohnt atemberaubender Geschwindigkeit über die Tasten glitten. Ihre Gedanken hatten wenig zu tun mit dem ungeliebten Bürojob, auch wenn ihr Chef darin eine wichtige Rolle spielte. Lucas Schönherr, 42 Jahre, groß gewachsen, mit einem männlich markanten Gesicht und stoppelkurzen grauen Haaren, mit einem Ring am rechten Ringfinger, also verheiratet. Wobei sie auch schon bei dem Problem angekommen war, das sie nun seit einigen Monaten nicht mehr losließ.
    Karin Balnack war gleich nach Abschluss ihres BWL-Studiums in diesen Malerbetrieb gekommen, zunächst, wie sie glaubte, nur vorübergehend, bis sie etwas Angemesseneres gefunden hätte. Denn unterfordert fühlte sie sich auch nach zehn Jahren noch. So abwechslungsreich ihre Tätigkeiten auch waren – dafür hätte sie nicht jahrelang studieren müssen. Doch irgendwie hatte sie den Absprung nie geschafft. Vielleicht fehlte ihr die Energie, sich nach etwas Neuem umzusehen, vielleicht traute sie es sich nicht zu, sich in ein völlig neues und anspruchsvolleres Arbeitsgebiet einzuarbeiten, Karin wusste es nicht. Nun war sie also immer noch hier und schlitterte allmählich in etwas hinein, was für sie früher nie in Frage gekommen wäre: in eine Beziehung mit einem verheirateten Mann.
    Schlaglichtartig kamen ihr Szenen aus einem Traum letzte Nacht in den Sinn: wie Lucas sich im Büro zu ihr heruntergebeugt hatte, wie er ihren Nacken geküsst und leicht gebissen hatte, wie eine Gänsehaut ihren ganzen Körper überzogen hatte und es zwischen ihren Schenkeln ganz feucht geworden war. Wie, verdammt noch mal, war es dann weitergegangen? Sosehr Karin sich auch bemühte, es wollte einfach nicht vor ihrem geistigen Auge erscheinen. Oder war der Traum wieder einmal viel zu kurz gewesen, wie so oft in der letzten Zeit, oder eigentlich fast immer? Abbruch, noch bevor es richtig zur Sache gehen konnte?
    Mist, jetzt hatte sie sich auch noch vertippt! Wie zum Teufel wurde diese blöde Straße noch mal geschrieben? Straßenverzeichnis im Telefonbuch oder doch lieber Internet? Noch bevor Karin zu einer Entscheidung gekommen war, betrat Lucas Schönherr das Großraumbüro. Er legte ihr ein Band auf den Tisch und bat sie, es vorzuziehen, da er darauf ein wichtiges Angebot diktiert hatte, das der Kunde noch am Vormittag erhalten sollte.
    „Kein Problem“, lachte sie ihn an, „ich schreibe es gleich!“
    Für ihn würde sie mit Freuden Überstunden machen, was er jedoch nie von ihr verlangte. Er lächelte unverbindlich zurück und bedankte sich.
    Obwohl er jetzt an seinem Schreibtisch am anderen Ende des Büros saß und der Blick von einer großen Grünpflanze verstellt wurde, fiel es Karin schwer, sich auf das Band zu konzentrieren. Seine Stimme! Wenn er nur ihren Namen einmal so aussprechen würde wie den der Kundin! Wenn er nur einmal zu ihr solche netten Dinge sagen würde! Quatsch! Karin, jetzt übertreibst du aber , ließ sich da ihre innere Stimme vernehmen. Nein, es war wirklich nicht so, dass ihr Chef nicht nett zu ihr wäre. Aber es war diese unverbindliche Nettigkeit, wie man sie den Kollegen, den Nachbarn und dem Friseur entgegenbrachte, eben den Menschen, mit denen man nichts Näheres zu tun haben wollte.
    Karin wies sich selbst zurecht. Wäre es dir lieber, wenn er als verheirateter Mann dem Klischee des sekretärinnenvögelnden Ehebrechers entsprechen würde? Nein, bestimmt nicht! Das widersprach zutiefst ihren moralischen, ethischen und sonstigen Grundsätzen. Verdammt, entscheide dich doch endlich! Was willst du denn überhaupt? Einen moralisch integren Vorgesetzten oder einen nach deinem Körper lechzenden Verführer? Beides zusammen geht in diesem Fall nicht. Ja, ja, das wusste sie doch alles. Warum zum Teufel träumte sie nur ständig von ihm in den letzten Wochen? Wusste ihr Unterbewusstsein das etwa nicht? Gab es hier eine Kluft, oder spiegelte ihr die dunkle Hälfte ihrer Seele nur ihre Sehnsüchte zurück, die sie während des Tages, wenn die Kontrollinstanz zuständig war, mehr schlecht als recht unter Verschluss hielt?
    Karin schüttelte sich kurz und konzentrierte sich wieder auf das Schreiben
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