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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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bleibe bis zum Anbruch der Dunkelheit hier“, antwortete John. „Aber ich habe so ein Gefühl, als würde heute überhaupt nichts passieren.“
    „Wie geht’s Mary?“ fragte der Inspektor.
    „Unverändert“, war die Antwort.
    Dann verabschiedete sich Hunter. John machte es sich in seinem eigenen Wagen bequem, legte den Revolver auf den Nebensitz und ließ seine Blicke über das Gelände der Ruine schweifen. Langsam verging der Nachmittag. Der Regen hörte nicht auf, wurde im Gegenteil immer noch stärker. Als John gegen neunzehn Uhr den Platz verließ, braute sich am Horizont eben ein Gewitter zusammen.
    Den Abend verbrachten John und der Inspektor gemeinsam im Gasthaus. Sie gingen die mysteriösen Mordfälle nochmals in allen Einzelheiten durch, kamen aber zu keinem neuen Ergebnis. Frühzeitig begaben sich die Männer zu Bett. John sollte den Wachdienst am nächsten Vormittag übernehmen, während der Inspektor sich um Meltons Brief kümmern wollte, der bis jetzt immer noch nicht aufgetaucht war.
    Bereits um acht Uhr früh befand sich John wieder in Round-Wall-Castle.
    Er stellte den Wagen ab, schob seinen Revolver in den Hosenbund und machte einen Rundgang. Vor dem Fresko im Rittersaal blieb er stehen.
    Wirklich unheimlich dieses Gemälde! Durch die Ereignisse der letzten Zeit hatte es erst recht an Bedeutung gewonnen. Als John sich dann dem Westturm näherte, fühlte er einen Schauer über seinen Rücken rieseln. Hier war Professor Melton ermordet worden, hierher führten alle Spuren, die man bis jetzt gefunden hatte. John hielt sich nicht lange an dem Ort auf. Er ging zum Wagen zurück und schaltete das Funkgerät ein, das Hunter ihm heute mitgegeben hatte. Er rief den Inspektor an.
    Hunter meldete sich nicht sofort, aber dann hörte John seine aufgeregte Stimme.
    „Gut, daß Sie anrufen, Mr. Ashley“, sagte der Inspektor. „Soeben erfahre ich, daß der Brief Professor Meltons in London aufgetaucht ist. Meine gute alte Schwester, der es inzwischen wieder bessergeht, hatte ihn verlegt …“
    „Und wie kommt das Schreiben jetzt nach Conway?“ unterbrach John den Redeschwall des Beamten.
    „Per Eilkurier“, sagte Hunter. „Ein Motorradfahrer der Landpolizei ist bereits hierher unterwegs. Gegen elf Uhr vormittags wird er hier sein.“
    „Na, dann werden die Dinge ja endlich ins Rollen kommen“, erwiderte John. „Ich rufe zurück, sollte irgend etwas passieren.“
    Hunter verließ sein Zimmer, durchquerte den Gastraum und ging auf die Straße hinaus. Angestrengt spähte er in die Richtung, aus welcher der Kurier kommen mußte. Noch vierzig Minuten. Ungeduldig wanderte der Inspektor die Dorfstraße hinauf und hinunter. Immer wieder schaute er dabei auf die Uhr.
    Es war einige Minuten nach elf, als er das Knattern eines schweren Motorrades hörte. Das mußte der Bote sein! Und richtig: Ein in Leder gekleideter Polizist auf einer Harley-Davidson tauchte bei der Ortseinfahrt auf und schoß auf das Gasthaus zu.
    Direkt vor dem Inspektor bremste er die schwere Maschine ab. Eine Staubwolke wirbelte auf und hüllte beide Männer ein.
    Inspektor Hunter kümmerte sich nicht darum.
    „Sind Sie der Kurier aus London für Inspektor Hunter von Scotland Yard?“ fragte er.
    Der Bote schob seine verstaubte Schutzbrille hoch und schaute den Inspektor prüfend an.
    „Inspektor Hunter?“ fragte er.
    „Ja doch! Und nun geben Sie den Brief heraus“, antwortete der Beamte von Scotland Yard ungeduldig.
    „Mein Name ist Johnson“, sagte der Polizist. „Ich muß leider zuerst Ihren Dienstausweis sehen, bevor ich Ihnen das Schreiben aushändigen darf. Tut mir leid.“
    „Warten Sie!“ sagte der Inspektor wütend und schoß in den Gasthof. In seinem Zimmer angekommen wühlte er seinen Koffer dreimal durch, ehe er sich erinnerte, daß der Ausweis in der Brusttasche seines zweiten Anzugs steckte. Das Papier in der Hand schwenkend, kam er endlich wieder auf die Straße. „Hier!“ Er hielt dem Kurier das Dokument unter die Nase. „Und nun rücken Sie endlich mit dem Brief heraus! Hier geht es nämlich um Leben und Tod!“
    Der Polizist betrachtete den Ausweis des Inspektors von allen Seiten.
    „Ist in Ordnung“, sagte er dann. „Sie müssen entschuldigen, Inspektor, aber ich hatte strikte Anweisung, den Brief nur Ihnen persönlich auszuhändigen. Muß sich ja um eine recht wichtige Sache handeln …“
    Hunter nickte und riß dem Kurier den dicken, an ihn adressierten Umschlag aus der Hand. Dann verschwand er im
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