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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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Boden. Mit einiger Mühe konnte er sie ziemlich weit vorschieben. Dann drückte er den Messergriff nach unten. Das Mauerstück glitt dadurch plötzlich um einige Millimeter nach oben. Es ging ganz leicht. Hunter stemmte sich gegen die linke Seite des glatten Steins, und auf einmal öffnete sich die vorzüglich getarnte Tür lautlos in unsichtbaren Angeln. Feuchte Grabesluft umwehte die beiden Männer. Eine schmale Treppe führte in das Dunkel hinein. „Geschafft!“
    Befriedigt drehte sich Inspektor Hunter um und zog gleichzeitig seine Pistole. Es klickte leise, als er sie durchlud und entsicherte.
    „Sie bleiben hier!“ sagte er zu John. „Auf keinen Fall betreten Sie das Gewölbe. Sie würden mit Ihrem Leben spielen. Sollte ich länger als eine Stunde fortbleiben, dann verständigen Sie die Polizei. Sie soll dann eindringen und dort unten alles, aber auch alles mit Maschinenpistolen zusammenschießen. Haben Sie mich verstanden?“
    „Ja. Aber ist es nicht besser, wenn ich Sie begleite?“ fragte John. „Zu zweit könnten wir mehr ausrichten, was für ein Ungeheuer uns da auch immer erwartet.“
    „Nein! Ich habe es schon einmal gesagt: Sie bleiben hier“, war die kurze Antwort.
    Mit bleichem Gesicht blieb John oben. Seine Hand umkrampfte den Revolver. Als er den Inspektor nicht mehr sehen konnte, fühlte er, wie würgende Angst ihn beschlich.
    Inspektor Hunter strengte inzwischen all seine Sinne an, damit ihm ja kein Geräusch entging. Er wußte, daß sein Leben an einem Haar hing, daß er es in einem einzigen unaufmerksamen Moment verlieren konnte.
    Er mochte etwa fünfzig Stufen hinuntergestiegen sein, als es vor ihm plötzlich dämmerig wurde. Gleichzeitig nahm die Treppe ein Ende, und der schmale Schacht verbreiterte sich zu einem recht geräumigen Gang. Überrascht blieb Hunter stehen. In die Mauer eingelassen waren einige seltsame milchig trübe Fliesen, die ein grünliches Licht ausstrahlten. Hunter schüttelte den Kopf. Phosphoreszierendes Licht in dieser alten Ruine – unmöglich! dachte er. Aber die Fliesen verschwanden dadurch nicht. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr Vorhandensein zu akzeptieren.
    So schaltete er seine Lampe aus und drang vorsichtig weiter vor. Der Gang machte jetzt eine scharfe Biegung nach rechts und erweiterte sich dann zu einem kleinen unterirdischen Gelaß. Einen, zwei Schritte machte der Inspektor noch, dann fuhr er mit einem Schreckensschrei zurück.
    Er befand sich in einer Folterkammer, einem Gruselkabinett des Grauens, wie es in einem Horrorroman nicht besser hätte beschrieben werden können. Aber das hier war nackte Wirklichkeit. Grausame Folterwerkzeuge, Zangen, Dorne, Daumenschrauben, schwere Ketten und eine ganze Reihe von Dingen, die der Inspektor gar nicht kannte, hingen an den Wänden dieses Verlieses. Und genau in der Mitte des Raumes stand eine Folterbank, ein flacher, schmaler Tisch mit zwei großen Holzrädern am einen Ende.
    Der Magen drehte sich dem Inspektor um, als er die Leiche auf diesem Marterinstrument sah. Gräßlich zerrissen und verstümmelt lag der einstmals kräftige Körper eines jungen Mannes da. Der Leib war von blutigen Schrammen und Wunden bedeckt, das Gesicht verschwollen und blutverschmiert. Aber Inspektor Hunter, der unter Aufbietung aller seiner Willenskräfte den Ermordeten betrachtete, wußte doch, wer hier vor ihm lag: Es war der Bauernknecht, der vor einiger Zeit eine Suchexpedition auf die Burg mitgemacht hatte und dann verschwunden war. Auch er war also ein Opfer des unbekannten Ungeheuers geworden.
    Ein fürchterliches Grauen packte den Mann. Er war wie von Sinnen vor Angst, und erst als er spürte, daß er sich die Lippen blutig gebissen hatte, um nicht laut aufzubrüllen und davonzurennen, kam er wieder zu sich.
    „Ich muß weiter“, sagte er laut. „Hier finde ich den Mörder nicht!“
    Er bemühte sich, die Leiche nicht mehr anzusehen, und setzte seinen Weg fort. Am anderen Ende der Folterkammer entdeckte er die Mündung eines weiteren erleuchteten Ganges. Den Finger am Abzug der Pistole ging er vorsichtig hinein. Wieder sah er die seltsamen Fliesen an den Wänden des Stollens, die ihm seinen Weg zeigten. Der Gang machte nach etwa zwanzig Metern einen leichten Knick nach links, und dann stand der Inspektor plötzlich vor einer massiven Holztür, die mit Eisenbändern beschlagen war. Genau in ihrer Mitte prangte ein seltsames Symbol. Hunter kannte es. Er hatte es zum ersten mal auf dem Ring von Miß Rothfail
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