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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens
Autoren: John P. Vanda
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gesehen, das heißt, auf dem Ring, den er für den ihren gehalten hatte. Hier war das Zeichen mit greller, leuchtender Farbe auf das Holz gemalt.
    Er nahm all seinen Mut zusammen und schmetterte die Tür mit einem kräftigen Fußtritt auf. Blendendes Licht flutete ihm entgegen, so daß er im ersten Augenblick überhaupt nichts erkennen konnte. Es war ein seltsames rötliches Leuchten von ungeahnter Intensität.
    Eine Sekunde später hatten sich seine Augen notdürftig daran gewöhnt. Wie aus einem Nebel auftauchend erkannte er einen weiten Raum, vollgestellt mit Flaschen, Retorten, Gläsern, langen Laboratoriumstischen und einer Unzahl von Spiegeln und Linsen an den Wänden. Flüssigkeiten brodelten leise vor sich hin, farbige Blasen stiegen überall auf.
    Und jetzt sah er auch den Sarkophag. Wie ein ägyptischer Totenschrein gebaut, aber gläsern, und darin …
    „Wenn du den Ritter erblickst, verliere keine Zeit! Schieße sofort!“ Er glaubte die Stimme seines alten Freundes zu hören, als ihm jetzt dieser Satz aus Meltons Brief durch den Kopf schoß.
    Und er sah den Ritter. Gepanzert von Kopf bis Fuß. Ein klirrendes stahlbekleidetes Ungeheuer. Eben erhob er sich langsam und mit der tödlichen Sicherheit einer Maschine aus dem Sarg. Ein grauenhaft verziertes Visier drehte sich Hunter zu. Zwei Augen blitzten unter dem stählernen Helm. Schon befand sich der Oberkörper des Wesens außerhalb des Sarkophags. Und immer höher reckte sich die unheimliche Gestalt empor.
    Hunter stand vollkommen erstarrt. Er fühlte sich wie hypnotisiert und war unfähig, auch nur den kleinsten Finger zu rühren.
    Schießen! dachte er verzweifelt. Schnell, schießen! Aber er konnte nicht. Jetzt machte der Ritter eine rasche Bewegung und stand neben seinem Sarg. Die gepanzerte Hand klirrte und umfaßte den Schwertgriff, ein Ruck, und die schwere Klinge flog aus der Scheide. Ohne auf die drohend erhobene Pistole zu achten, stürzte das Ungeheuer auf Hunter los.
    Es war ein Reflex, als der Inspektor den Zeigefinger krümmte. Höchste Todesangst führte ihm die Hand. Er schoß und hörte die Kugel irgendwo in eine der Retorten schlagen. Eine Explosion zerstörte mit einem großen Knall fast die ganze Anlage. Aber das Monster war nicht getroffen.
    Der Ritter hatte sich um den Krach überhaupt nicht gekümmert. Mit geschwungenem Schwert drang er auf den Inspektor ein. Der wich zurück, floh in den Gang und drückte dabei noch mehrmals ab. Drei weitere Schüsse fielen; einmal glaubte Hunter, den Dämon getroffen zu haben, aber der gab die Verfolgung nicht auf. Und dann hatte die Pistole Ladehemmung.
    Hunter drehte sich um und rannte um sein Leben. Die nutzlos gewordene Waffe schleuderte er dem Ritter entgegen.
    Er erreichte die Folterkammer, schaute sich nach einem Versteck um und stürzte plötzlich zu Boden. Er war über einen langen Gegenstand gestolpert. Ein Schwert! Das war seine einzige Chance. Der gepanzerte Ritter war nur noch wenige Schritte entfernt. Hunter umklammerte die schwere Waffe und sprang wieder auf die Beine. Er schwang die Klinge mit aller Kraft und parierte so den ersten Schlag seines unheimlichen Gegners. Die Gewalt des Hiebs riß ihn beinahe um. Der Ritter führte einen weiteren Schwertschlag gegen ihn aus, und wieder konnte der Inspektor nur mit knapper Not parieren. Die Waffe war ihm zu schwer.
    Aber dann erkannte er seinen Vorteil: Im Gegensatz zu dem gepanzerten Gegner war er wendiger. Mit einem Sprung stand er auf der Folterbank, trat gegen den verstümmelten Leichnam dort und attackierte seinen Feind nun von oben. Die Spitze seines Schwerts traf dessen Helm und fegte ihn dem Ritter vom Kopf. Im gleichen Augenblick fuhr Hunter entsetzt zurück, unfähig, einen weiteren Schlag zu führen. Er warf das Schwert weg, schlug die Hände vor das Gesicht und rannte wie von Furien gehetzt aus der Folterkammer, den Weg zurück, den er vorhin gekommen war.
    John Ashley belauerte schweißgebadet den Eingang des Stollens, seit der Inspektor verschwunden war. Er hatte schreckliche Angst. Als er die Schüsse hörte, zuckte er zusammen.
    Er wollte beten, aber nur zusammenhanglose Gedankenfetzen schossen ihm durch’s Gehirn. Und jetzt hörte er plötzlich ein Klirren und entsetzte Schreie aus dem unterirdischen Gang. Die Geräusche kamen schnell näher. Als Hunter keuchend und mit totenbleichem Gesicht an ihm vorbeistürmte, wurde John beinahe umgerannt. Er hatte kaum Zeit, sich wieder zu fangen, als eine zweite Gestalt aus dem
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