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0497 - Söldner aus Atlantis

0497 - Söldner aus Atlantis

Titel: 0497 - Söldner aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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bleiben. Er hockte neben Lefty auf dem Beifahrersitz und hatte die Beine hochgelegt.
    »Sollen wir auf den Wegen bleiben, Big?«
    »Shit. Fahr querbeet. Wozu hast du einen Jeep?«
    »Okay.«
    Big Spender fühlte sich in dieser Nacht gut. Er hatte etwas Besonderes vor, das noch keiner zuvor gewagt hatte. Und er war sicher, daß er dafür in den Gazetten erscheinen würde.
    Noch immer zeigte der Himmel keine Wolken. Da sich der Dunst zum Großteil verzogen hatte, waren sogar vereinzelt leuchtende Sterne zu sehen. Big Spender ging bei diesem Wetter grundsätzlich mit bloßem Oberkörper. Nur die Lederweste streifte er über. An diesem Stück hing er sehr. Er hatte sich die Weste von seinem ersten Geld gekauft, das er bei einer Wette gewonnen hatte.
    Noch blieben sie auf einem der Wege. Lefty prügelte die Gänge hoch. Die Reifen wirbelten Staub auf. Die zwei auf dem Rücksitz hockenden Gangmitglieder beschwerten sich, weil ihnen das Zeug in die Gesichter geblasen wurde.
    Big Spender drehte kurz den Kopf. »Haltet euer Schandmaul! Wollt ihr zu Fuß gehen?«
    »Nein, aber…«
    »Ich biege ab!« schrie Lefty und riß das Lenkrad nach links. Der Wagen schoß über den Kantstein am Wege, er wurde wegen zu hoher Geschwindigkeit in die Höhe gewuchtet, landete auf der Rasenfläche, wo sich das Profil der Reifen tief in die weiche Masse eingrub und sogar einige Stücke aus dem Verbund herausriß.
    »Wir fliegen!« Lefty schaltete höher. Er visierte eine freie Stelle zwischen zwei Bäumen an. Nur kurz hatte er das Fernlicht eingeschaltet. Zwei schräge Typen verzogen sich, als sie von dem bleichen Teppich gestreift wurden.
    Dann war Lefty durch.
    Er ließ das Lenkrad los, klatschte in die Hände, und Big Spender schaltete das Radio ein.
    Er hatte zuvor eine Kassette eingelegt. Die Musik von Madonna machte ihn an. Irgendwie war sie für ihn ein Vorbild. Auch sie hatte es geschafft, aus kleinen Verhältnissen an die Spitze zu gelangen.
    Wenn das klappte, was Big Spender vorhatte, würde auch er in der Presse stehen. Filmleute lasen auch die Zeitung, und sie waren stets auf der Suche nach originellen Typen.
    Big Spender bezeichnete sich selbst als originell. Manchmal war er arrogant und eingebildet.
    Der Jeep raste über den Rasen. Ein Blumenrondell stellte sich dem Fahrer in den Weg. Lefty hätte es umkurven können, er verzichtete darauf, außerdem war er nicht der erste, der einen Wagen oder ein Motorrad in die Blumen gescheucht hätte.
    So raste er hindurch.
    Die Sommerblumen gerieten unter die Reifen und wurden zermalmt. Die Gang hatte ihren Spaß, Madonna sang weiter, aber Big Spender stellte den Kasten ab.
    »He, warum…?«
    »Schnauze, Ozzie. Ich weiß schon, was ich tue.«
    Ozzie, der zusammen mit Durban auf dem Rücksitz hockte, hob nur die Schultern. Er wollte den Boß nicht mehr reizen als nötig. Bei diesem Wetter drehten die Leute schnell durch.
    Lefty war an diesem späten Abend besonders gut in Form. Es machte ihm auch nichts aus, den Jeep durch einen flachen Teich zu jagen. Dabei spritzte das Wasser fontänenartig zu beiden Seiten in die Höhe, fiel wieder zusammen und ergoß sich auch über die Köpfe der Gang.
    »Eine Abkühlung!« Lefty lachte kreischend. Es bereitete ihm besonders viel Spaß, die aufgeschreckten Enten zu verfolgen. Er riß das Steuer herum, jagte hinter ihnen her und erklärte, daß die Entenjagd zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte.
    Zum Glück kamen die Tiere lebend davon. Lefty scheuchte den Wagen wieder aufs Trockene.
    »Und jetzt fahr zum Denkmal!« befahl Big Spender.
    »Zu welchem?«
    »Dem neuen.«
    »Was willst du da?« rief Durban vom Rücksitz her.
    »Meine Sache!«
    Sie widersprachen nicht und stellten auch keine weiteren Fragen. Durch die Bäume schimmerten die Lichter der Bauten, die am südlichen Ende des Central-Parks standen. Kaltes Neonlicht zuckte gegen den Himmel und wurde zu einem farbigen Geflimmer.
    Um das. Denkmal zu erreichen, mußten sie das Gelände verlassen. Der Jeep holperte auf einen Weg.
    »Kennst du die Strecke?«
    Lefty nickte. »Klar doch. Soll ich direkt neben dem Ding halten?«
    »Nein, ein Stück entfernt.«
    »Wie du willst. Aber wir werden nicht allein sein, Big.«
    Der Gangchef hakte einen Eispickel vom Gürtel. Dabei grinste er. »Das weiß ich.« Den Pickel schwang er auf und nieder, so daß die Spitze in seinen offenen Handteller prallen konnte.
    Man sprach schon darüber, das neue Denkmal anzustrahlen. Noch hatte man diesen Vorsatz nicht
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