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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster
Autoren: Jason Dark
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Phil Quentin knirschte mit den Zähnen, schlug mit der Faust gegen das Armaturenbrett und lachte. »Die Bullen haben wir abgehängt«, kicherte er. »Die sitzen in ihren lahmen Mühlen und glotzen dumm. Wenn das keine Schau ist.«
    Sein Kumpan lachte nicht. Er mußte sich zu stark konzentrieren, denn er fuhr den flaschengrünen Jaguar. Trotzdem hatte er die Worte vernommen, aber er traute ihnen nicht. Basil Brigg hatte Erfahrung mit der Polizei. So leicht gaben die Leute nicht auf. Vielleicht wollten sie ihnen nur eine Falle stellen. Verdammt, sie hätten sich nicht auf diesen Wahnsinnsplan einlassen sollen. Ein Zurück gab es nicht mehr. Im Kofferraum lagen die Gemälde, und damit hatte es sich.
    Zum Glück war die Straße leer. Die Dunkelheit lag über dem Land, und das Fernlicht war eingeschaltet und warf seine helle Lichtflut bis an den Wald, der hinter der Kurve begann.
    Quentin lehnte sich zurück. Er griff nach den Zigaretten und klemmte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen. »Willst du auch eine?« fragte er.
    »Nein.«
    Phil hob die Schultern. Er zündete das Feuerzeug an und schirmte die Flamme zur Fahrerseite hin ab. Der Tabak an der Spitze begann zu glimmen, und Quentin sog den Rauch tief in seine Lungen, bevor er ihn durch die Nase wieder ausströmen ließ. Reste davon verfingen sich in seinem Oberlippenbart.
    Endlich ließ der Streß etwas nach. War auch Pech gewesen, daß die Bullen sie erwischt hatten. Nicht einmal beim Einbruch, sondern weil sie zu schnell gefahren waren. Sie hätten anhalten sollen, doch Brigg hatte beschleunigt.
    Dann begann die Verfolgungsjagd. Sie dauerte nur Minuten und war praktisch schon beendet, bevor sie richtig begonnen hatte Dei war eben zu schnell.
    »Was machen wir?« fragte Quinti »Fahren wir durch bis Ipswich?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Brigg stieß zischend die Luft aus »Wie lange bist du eigentlich im Geschäft?«
    »Nicht so lange wie du.«
    »Das merkt man. Die Bullen haben Funk und Werden sich untereinander verständigen. Die warten doch nur darauf, daß wir bis Ipswich fahren. Irgendwo werden sie eine Straßensperre errichten, und dann nützt dir auch kein Jaguar.«
    »Das sehe ich ein. Aber was hast du vor?«
    Der flache Wagen raste durch das Waldstück. Rechts und links standen die Bäume so dicht, daß sie wie eine dunkle Wand aussahen. Wir werden uns irgendwo verstecken Meinetwegen auch übernachten. Den Wagen können wir vielleicht in eine alte Scheune fahren. Morgen sieht dann alles anders aus.
    »Wenn du meinst.« Quentin hörte da ganz auf seinen vier Jahre älteren Komplizen, der seine Erfahrungen bereits gesammelt hatte. Audi in Gefängnissen, denn zweimal hatten sie ihn erwischt, und er war eingesperrt worden. An die Zeiten wollte er jedoch nicht mehr erinnert werden.
    »Und wie heißt das nächste Kaff?« wollte er wissen.
    »Schau mal auf der Karte nach.«
    Quentin kramte sie hervor. Er mußte mit dem Gesicht nahe heran, um sie lesen zu können. Colchester hatten sie hinter sich gelassen. Größere Orte gab es hier kaum noch. Da lag Harwich und davor… Quentin überlegte. »Den nächsten Ort könnten wir nehmen.«
    »Wie heißt er?«
    »Gildwich.«
    »Und?«
    »Wie und?«
    »Groß, klein, mittel? Stell dich doch nicht so dumm an. Ich will Informationen.«
    »Eher klein«, sagte Quentin.
    »Also genau richtig für uns Pfarrersöhne.« Brigg grinste. »Da können sie lange suchen. Wie weit ist es denn noch bis zu diesem reizenden Nest?«
    »Sieben Meilen etwa.«
    »Eine Minutensache.« Brigg war zufrieden und Phil Quentin steckte die Karte wieder weg.
    Er bewunderte seinen Komplizen. Der behielt die Ruhe und hatte sich auch durch die Polizisten nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen.
    Nerven wie Drahtseile hatte der. Phil Quentin hoffte, daß er in ein paar Jahren ebenfalls so sein würde wie Brigg.
    Basil beschleunigte. Sie hatten das Waldstück durchfahren. Bretteben lag das Land vor ihnen, nur von dem grauen Band der Straße zerschnitten. Nicht ein Licht funkelte vor ihnen. Der Himmel war eine dunkelgraue Fläche. Es wurde gar nicht richtig finster in dieser Nacht, die zu den längsten des Jahres gehörte. Hinzu kam noch der zunehmende Mond, der kaum durch Wolken verdeckt war.
    Entspannt lehnte sich Phil Quentin zurück. Seine innere Spannung hatte nachgelassen. Er war wieder der alte und spitzte sogar die Lippen, um ein Liedchen zu pfeifen.
    Dazu sollte es nicht mehr kommen, denn die beiden Diebe wurden von einem Ereignis überrascht,
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