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0497 - Söldner aus Atlantis

0497 - Söldner aus Atlantis

Titel: 0497 - Söldner aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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knurrig.
    »Sinclair«, sagte ich sanft.
    »John Sinclair.«
    »Richtig.«
    Douglas lachte. »Du halber Bond, Mensch, wo steckst du? Du hörst dich an, als würdest du von New York aus anrufen.«
    »Das mache ich auch.«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, ich stehe in der Nähe des Times Square.«
    »Du bist verrückt. Warum hast du mir denn vorher nichts von der Reise erzählt?«
    »Das wußte ich vor zwei Stunden selbst noch nicht.«
    »Also auf den Arm nehmen kann ich mich allein.«
    »Ich will dich nicht auf den Arm nehmen. Es stimmt tatsächlich, was ich gesagt habe.«
    »Und jetzt?«
    »Will ich mit dir reden. Hast du Zeit?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was Dienstliches?«
    »Nein, ein Kollege gibt einen aus. Aber du kannst hinkommen. Es ist nicht weit vom Times Square.«
    »Ich bringe dann Suko noch mit.«
    »Der ist auch da?«
    »Klar, ohne Kindermädchen fahre ich nicht.«
    »Das Lokal heißt Number Two. Kennt jeder Taxifahrer. Wir hocken in der Ecke. Ich komme dann an die Bar, wenn du mich rufst und entdeckt hast.«
    »Alles klar«, sagte ich. »Bis später.«
    »Er war da?« stellte Suko fragend fest. Er mußte laut sprechen, um gegen den Lärm der Umgebung anzukommen.
    »Gerade noch.«
    »Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Ganz einfach, wir besuchen eine Kneipe. Dienstlich.«
    »Dafür hätten wir auch in London bleiben können.«
    Ich hob die Schultern. »An der Themse hätten wir aber nie Abe Douglas getroffen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Ich hielt ein Taxi an. Sein Blech war verbeult, als hätte jemand an verschiedenen Stellen seine Faust gegen die Karosserie geschlagen. Der Driver, ein mürrischer Weißer im durchschwitzten Polohemd mit der Aufschrift MIAMI VICE, fragte mürrisch nach unserem Ziel.
    Ich gab ihm die Bar Number Two an.
    Er nickte und fädelte sich in den fließenden Verkehr. New York schnappte uns wie ein Schlund. Wir waren eingekeilt von Blech, Abgasen und natürlich von Hitze.
    Air condition gab es nicht. Wer frische Luft haben wollte, mußte das Fenster öffnen. Ich ließ es lieber geschlossen. Schweißgeruch war angenehmer als Abgasgestank.
    Suko wollte natürlich wissen, weshalb wir uns mit Douglas in einer Bar trafen. Ich erklärte ihm den Grund, und er grinste. »So läßt sich der Job dann aushalten.«
    »Ja, vielleicht.«
    Die Bar lag in Richtung Downtown, im Theatre District. Vor dem Lokal fanden wir natürlich keinen Parkplatz. So stiegen wir auf der Fahrbahn aus, ich zahlte die Rechnung und schaute mir die äußere Fassade an. Sie war in Weiß gehalten. Der Name Number Two glänzte in goldenen Lettern über dem Eingang.
    Getönte Scheiben ließ das Glas noch dunkler erscheinen, als es im Vergleich zur Fassade war.
    Vorhin im Wagen hatte ich mir Air condition gewünscht. Jetzt bekam ich sie. Kühle Luft empfing uns, als ich die Tür aufstieß. Fast schon zu kalt, ich fröstelte.
    Ruhige Musik klang durch den Raum. Die Bartheke war ebenfalls in Weiß gehalten, dafür trugen die beiden Mädchen dahinter knallrote Blusen und kurze, weiße Röcke. Sie lächelten uns zu, als wir Platz nahmen und nach den Wünschen fragten.
    Ich bestellte einen Longdrink. Suko nahm Wasser mit einem Schuß Zitronensaft.
    »Sehr gern, Sir.«
    Man war hier sehr freundlich. Ich drehte mich auf dem Hocker. Im Hintergrund des Raumes waren die kleinen Tische zusammengestellt worden. Sie bildeten eine längere Reihe. Dort konnten mehrere Gäste ihre Plätze finden.
    Abe Douglas entdeckte ich nicht. Außer uns befanden sich noch zwei Geschäftsleute im Raum, zu erkennen an dem blaugrauen Wall-Street-Zwirn.
    »Hat er eine Zeit genannt?« fragte Suko.
    »Nein.«
    Wir bekamen die Drinks. Meiner schmeckte süß und bitter zugleich und löschte den Durst. Mit den ersten beiden Schlucken spülte ich mir den New Yorker Schmutz aus der Kehle. Das heißt, ich trank ihn.
    Als meine Zigarette brannte und ich merkte, daß ich mich allmählich entspannte, stießen mehrere Männer die Tür auf. Sie betraten lachend die Bar. Man sah ihnen die gute Laune an. In der Mitte ging ein älterer Kollege, der einen Blumenstrauß schleppte. Ein anderer trug noch einen prallgefüllten Freßkorb.
    Abe Douglas schloß als letzter die Tür. Er hatte uns schon entdeckt. Der blonde und immer etwas verwegen aussehende G-man lachte und winkte uns zu. Er gab noch seinen Kollegen kurz Bescheid, dann gesellte er sich zu uns.
    »Ich habe es bis jetzt für einen Witz gehalten, daß ihr in New York seid. Aber es stimmt tatsächlich.«
    »Ja.«
    Abes
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