Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
Autoren:
Vom Netzwerk:
Fischen soweit bin…?«
    »Das ist schön«, sagte der Boß, obwohl er von diesem Aspekt überhaupt nicht begeistert war, denn ihm kam es nur auf die Ernteerträge an.
    »Vielleicht kann ich bereits in den nächsten Tagen meinen ersten praktischen Erfolg auf diesem Gebiet verbuchen«, fuhr der Professor eifrig fort.
    »Vielleicht«, brummte der Boß. Er wußte, daß er diesen Mann bei guter Stimmung halten mußte. Zwar wollte er nicht unbedingt, daß die Fische auch vernichtet wurden. Aber wenn es sein mußte, hatte er auch nicht allzuviel dagegen. Scheinbar achtlos blickte er zur Uhr.
    »Ich muß wieder zum Festland. Habe heute noch eine wichtige Verabredung«, entschuldigte er sich bei dem Wissenschaftler, der ihn sonst immer mit stundenlangen Ergüssen über seine neuesten Entwicklungen aufhielt.
    Professor Simpson nickte. »Ja, gehen Sie nur. Den Rest erledigen wir hier schon allein.«
    »Davon bin ich überzeugt«, meinte der Boß und ging zur Anlegestelle der Boote. Bevor er losfuhr, wandte er sich noch einmal um. »Sorgen Sie bitte dafür, daß der Wagen dieses G-man aus der Gegend geschafft wird. Das FBI braucht das Verschwinden Cottons nicht unbedingt mit dieser Insel in Zusammenhang zu bringen.«
    »Der Wagen verschwindet, der G-man auch. Von beiden wird man nichts mehr finden, das verspreche ich Ihnen«, sagte der Professor und wandte sich wieder seinem Mikroskop zu.
    ***
    »Wenn schon sterben, dann nur durch Sie«, versuchte ich mühsam den heiteren Ton unserer Unterhaltung beizubehalten, obwohl es mir bei der Kaltblütigkeit dieser Dame doch leicht den Rücken herunterlief.
    »Vielen Dank für die Blumen«, sagte sie leichthin und begann, meine Fesseln zu lösen. Aber noch ehe ich mich rühren konnte, hatte sie die einzelnen Drähte durch solide Hand- und Fußschellen ersetzt.
    »Aus Polizeibeständen gestohlen«, sagte sie mit einem spöttischen Lächeln.
    »Ich kenne die Qualität«, knurrte ich und harrte der Dinge, die nun auf mich zukommen sollten. Das Mädchen drückte auf einen Knopf. Irgendwo erklang ein Läuten. Dann ging sie zur Tür.
    »Mir ist es immer lieber, wenn ich die Leute kenne, die mich ins Jenseits befördern. Man fühlt sich dann gleich viel wohler«, hielt ich sie auf. »Können Sie mir nicht Ihren Namen verraten? Schließlich ist unsere Bekanntschaft doch endgültig.«
    Sie brachte es wieder fertig, so charmant zu lächeln, als hätte sie gerade die Sonntagsschule absolviert und kenne die Verbrechen nur aus aufgebauschten Zeitungsberichten.
    »Ich heiße Lee Razwill.«
    In dem Augenblick trat der Gorilla, der mich in dieses Haus geführt hatte, ins Zimmer.
    Lee deutete mit dem Finger auf mich und sagte:
    »Bring ihn ins Laboratorium. Sag den anderen Jungs Bescheid. Sie laufen heute noch aus. Der G-man soll nicht lange bei uns uns bleiben.«
    Der Gorilla nickte verständnisvoll, ging auf mich zu, hob mich hoch und trug mich wie ein Paket. Er brachte mich in einen hellerleuchteten Raum, in dem neben einer Unzahl von Reagenzgläsern und seltsam geformten Behältern ein großer Bottich stand.
    In dem Bottich schwamm eine gräulich schimmernde Brühe, die sich unaufhörlich zu bewegen schien.
    »Stell ihn dort hinein«, sagte Lee Razwill, die uns gefolgt war. Lee zog sich einen weißen Kittel an.
    Vorsichtig, als sei ich aus Porzellan, hob mich der Gorilla in den Bottich. Peinlich war er darum bemüht, keinen Tropfen der Flüssigkeit auf seine Haut oder seinen Anzug zu bekommen.
    Zuerst hatte ich gedacht, daß es sich bei der Brühe um irgendeine Säure handelte. Mein Körper sträubte sich, doch als ich dann in dem Holzkübel stand, spürte ich nur eine lauwarme Flüssigkeit, die sanft auf meiner Haut prickelte.
    Der Gorilla verließ den Raum, ohne sich noch weiter um mich zu kümmern. Lee Razwill zog sich Gummihandschuhe an, nahm sich einen kleinen Hocker und setzte sich lächelnd neben den Bottich.
    »Sie können ruhig tiefer in die Flüssigkeit tauchen, Cotton«, erklärte sie freundlich. »Dann haben Sie es bequemer. Vor den nächsten drei Stunden kommen Sie nämlich nicht aus dem Bottich heraus.«
    Ich folgte ihrer Anweisung, weil sie mir vernünftig schien. Sie steckte sich eine Zigarette an und stieß genußvoll den hellblauen Rauch aus.
    »Gehören Sie zu einer Sekte, die einen sauberen Körper als Vorbedingung zur Seligkeit ansieht?« fragte ich. »Dann sollten Sie diese Prozedur vereinfachen.«
    Lee Razwill lächelte noch immer. Ich wette, sie war mal Stewardeß. »Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher