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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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nach der Vorstellung wieder kopfschüttelnd auf die Karte, die mit lauter roten Pfeilen bedeckt war. Die Pfeile hatten ihren Ausgangspunkt in New York.
    »Jerfy«, erklärte mir Mr. High die Situation, »wir werden mit Sicherheit in diesem Jahr eine schlechte Ernte haben. Und nicht nur in diesem Jahr!« Ich sagte nichts, sondern runzelte zunächst nur verwundert meine Stirn. Schließlich bin ich als G-man nicht gewöhnt, daß man mit mir über Ernteprobleme diskutiert.
    Ich nickte. Vielleicht war zuviel Regen gefallen. Vielleicht hatte auch die Sonne zu kräftig geschienen.
    »Ja«, sagte Mr. High leise, »die bis jetzt notierten Fälle lassen keinen anderen Schluß zu, als daß sich eine Organisation mit aller Kraft daran gibt, untere Ernten zu verderben.«
    »Eine ausländische Macht?« fragte ich.
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Mit Sicherheit nicht. Natürlich haben wir zuerst angenommen, daß es sich um die Sabotageaktion eines anderen Staates handelt, aber diese Theorie ist falsch.«
    Mr. High blickte mich ruhig an. »Sie werden den Fall übernehmen, Jerry. Wir alle werden Ihnen helfen. Jeder Beamte wird Ihnen zur Verfügung stehen. So schnell wie möglich muß die Gruppe unschädlich gemacht werden, die für diese Fälle verantwortlich ist.«
    »Darf ich wissen, um welche Fälle es sich überhaupt handelt?« fragte ich, denn schließlich hatte ich den Anfang dieser ganzen Konferenz nicht mitbekommen und war immer noch ahnungslos wie ein neugeborenes Kind.
    »Irgend jemand züchtet Insekten und Bakterien. Riesige Heuschrecken werden auf unsere Getreidefelder angesetzt. Die Viehherden werden mit Bakterien verseucht. Termiten fressen unsere Wälder an!«
    »Aber das sind doch ganz gewöhnliche Seuchen«, staunte ich. »Dahinter braucht doch keine Gangsterbande zu stecken. So etwas gibt es immer wieder. Denken Sie nur mal an die Kartoffelkäfer…«
    »Natürlich gibt es Seuchen, Jerry. Aber das ist in diesem Fall nicht so. Diese Vernichtung ist sorgfältig geplant. Daran besteht kein Zweifel. Heuschrecken und Termiten sind zum Beispiel nicht mit einem Gegengift für DDT gespritzt worden. Verstehen Sie, jemand hat Insekten gezüchtet, die sich furchtbar schnell vermehren und die gleichzeitig immun gegen unsere Schädlingsbekämpfungsmittel sind.«
    Ich hatte mit offenem Mund zugehört. Sollte es das wirklich geben?
    Mr. High nahm ein Bild von seinem Schreibtisch. Als ich es sah, lief es selbst mir kalt den Rücken herunter.
    Das Bild zeigte einen Lastwagen, viele Heuschrecken, leere Aluminiumkanister und die Leiche eines Mannes.
    »Das Bild wurde vor vier Stunden von der Mordkommission gemacht«, fuhr Mr. High fort. »Der Lastwagen ist gestern in der 32. Straße gestohlen worden. Ausgerechnet dort, von wo schon wiederholt die einzelnen Seuchenherde, wenn man ihre Marschroute verfolgt, gekommen sind. Wir müssen unsere Gegner irgendwo am Rande der Jamaica-Bucht suchen…«
    ***
    »Ich hatte dich gewarnt. Dieser Patterson war eine Niete. Jetzt werden die Cops auf uns aufmerksam«, zischte Ben Burick. Er war gar nicht mit den Ereignissen der letzten Stunden zufrieden.
    Sein Boß zuckte gleichmütig die Schultern. »Natürlich werden jetzt die Cops auf uns aufmerksam. Aber nicht nur, weil Patterson von den Heuschrecken erstickt wurde, sondern weil unsere Aktionen allmählich wirken. Überall in den Staaten spricht man bereits von den Seuchefällen. Das FBI hat sich eingeschaltet. Jetzt wird es ernst. Ich weiß ganz genau, daß der G-man Cotton auf den Fall angesetzt worden ist.«
    »FBI!« In Ben Buricks Gesicht zeigte sich ein Schimmer von Angst. Ben war bereits zweimal in seinem Leben in Sing Sing gewesen. Jedesmal waren es FBI-Beamte gewesen, die ihm diesen kostenlosen Staatsaufenthalt ermöglicht hatten. Seitdem schätzte er die G-men nicht besonders. »Mit dem FBI will ich nichts zu tun haben«, keuchte Burick nervös.
    Sein Boß lächelte überheblich. »Wie viele Aktionen haben wir noch geplant, bis wir am Ziel sind?«
    »Sechs.«
    »Okay. Soviel werden auch noch anstandslos über die Bühne gehen, ehe die Schnüffler uns auf die Spur kommen.«
    »Aber der Lastwagen…« wandte Ben Burick ein.
    Sein Boß winkte ab. »Dafür habe ich natürlich schon gesorgt. Zum anderen bin ich dafür, daß wir diesen Cotton erst einmal aus dem Verkehr ziehen. Dann kann er auch nicht besonders viel Schaden anrichten. Wir brauchen noch eine knappe Woche. Dann können wir den Laden hier sowieso auffliegen lassen, und niemand
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