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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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kann uns etwas beweisen.«
    »Wie willst du Cotton aufs Eis legen?« fragte Burick.
    Der Boß lächelte.
    »Das laß nur meine Sorge sein. Ich weiß schon, wie man diese Burschen anfassen muß. Zur Not kenne ich ein reizendes Sanatorium für ihn. Unsere Farm. Ich will einmal den Professor fragen. Vielleicht hat er sogar einen Verwendungszweck für Cotton. Dieser Grman wird bestimmt die gleichen Fähigkeiten haben wie Patterson.«
    Ben Burick schüttelte den Kopf. Er war mit den Plänen seines Chefs ganz und gar nicht einverstanden.
    »Okay, wie du willst«, brummte er leise. »Aber sage mir hinterher nicht, daß ich dich nicht vor den G-men gewarnt hätte…«
    ***
    Mehr als drei Stunden hatte ich die Akten studiert. Ich hatte gelesen, daß die Rinderherden in Texas plötzlich Maul- und Klauenseuche hatten, wußte, daß das Geflügel in Kalifornien von der Truthahnpest befallen war und die Getreidefelder in Oregon von den Heuschrecken abgefressen wurden. Das alles sagte mir natürlich nicht besonders viel. Ich hatte nur zwei Anhaltspunkte. Die Seuchen gingen strahlenförmig von New York aus, von unseren südlichen Stadtteilen.
    Diese beiden Anhaltspunkte waren alles andere als vielversprechend. Aber schließlich mußte ich ja irgendwo einhaken. Ich stellte zunächst einmal fest, wem der Lastwagen überhaupt gestohlen worden war.
    Der Besitzer hieß Professor W.F. Simpson und hatte eine biologische Versuchsfarm auf einer der zahlreichen Inseln in der Jamaica-Bucht. Da’es keine andere Spur gab, um mit den Hintermännern dieser scheußlichen Verbrechen zusammenzukommen, beschloß ich, zunächst dem Professor einen Besuch abzustatten.
    Der Cross-Bay-Boulevard, der den südlichen Stadtteil New Yorks mit Manhattan verbindet, ist wochentags nicht besonders stark befahren. Ich kam recht schnell vorwärts und rechnete mir bereits aus, daß ich in etwa zehn Minuten bei dem Professor sein würde.
    Plötzlich passierte es. Zunächst wurde ich von einem Buick Le Sabre überholt. Die große Limousine scherte so knapp vor meinem Jaguar wieder auf die rechte Fahrbahn ein, daß ich zuerst ins Bremspedal steigen wollte. Dann sah ich im letzten Augenblick, daß ein schwarzer Pontiac an meinem Kofferraum klebte. Gleichzeitig verringerte der Buick seine Geschwindigkeit.
    Ich begriff sofort, was hier gespielt wurde. Die Gangster nennen dieses Manöver Pufferplay. Zwei Wagen nehmen einen anderen so eng zwischen sich, daß sie ihn zum Halten bringen. Der Beifahrer im Buick hatte eine Maschinenpistole in den Händen. Ich schaute in den Innenspiegel und entdeckte, daß auch der Beifahrer im schwarzen Pontiac mit dem schwarzschimmernden Lauf einer MP auf meinen Wagen zielte. Es wurde sehr heiß im Jaguar.
    Ich wollte gerade zur linken Seite ausbrechen, als sich ein Oldsmobile in gleiche Höhe schob und mir diesen Fluchtweg versperrte. Jetzt hatte ich nur noch den Straßenrand rechts von mir frei.
    Ich sah die grüne Wiese, die neben dem Cross-Bay-Boulevard verlief. Sie war glatt und eben. Kein Abhang, keine gefährliche Böschung. Ohne einen Augenblick zu zögern, riß ich das Steuer nach rechts. Mit quietschenden Reifen scherte der Jaguar aus der Umklammerung aus und raste auf die Wiese zu.
    Ich kam ungefähr zwanzig Yard von der Straße ab. Dann stand mein Wagen still. Ich riß die Pistole aus der Halfter und ging hinter der Schalensitzlehne in Deckung.
    Für einen Augenblick war ich verblüfft. Die Gangster in den Autos kümmerten sich nicht mehr im geringsten um mich. Sie fuhren geruhsam weiter. So, als ob niemals etwas geschehen wäre.
    »Irrtum vom Amt«, knurrte ich, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, daß die Burschen es nicht auf mich abgesehen hatten. Schließlich fahren auch Gangster nicht mit Maschinenpistolen spazieren.
    Ich startete den Wagen und versuchte zu wenden. Der Motor brummte auf, aber ich kam nicht vorwärts. Die Räder rutschten über den feuchten Boden. Zehn Minuten versuchte ich, auf meinen Jaguar einzureden. Dann stellte ich fluchend und wütend den Motor ab. Abschleppen. Ich konnte mir Phils spöttisches Gesicht vorstellen…
    Ich öffnete die Tür meines Wagens und sprang hinaus.
    Im gleichen Augenblick wußte ich, warum die Gangster weitergefahren waren.
    Sobald ich den Erdboden berührte, sackte ich weg, als wenn ich in einem Pudding stehen würde. Ich begriff auch sofort, warum. Der Cross-Bay-Boulevard führt an dieser Stelle durch die Sümpfe der Jamaica-Bay.
    ich versuchte, meine Füße wieder hoch zu
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