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0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven

Titel: 0477 - Ein Kontinent verliert die Nerven
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nur für eine noch nicht wirklich begründete Sorge gehalten hatte, war mittlerweile ein Fall geworden, der dem FBI unter den Nägeln brannte. Wir mußten ihn so schnell wie möglich klären und hatten noch nicht die geringste Spur, nicht den kleinsten Fingerzeig. Wir kämpften gegen einen unbekannten Gegner, und ein dunkles Gefühl' ließ mich ahnen, daß wir erst am Anfang eines erbarmungslosen Fights standen, dessen Sieger noch keineswegs gewiß war.
    Ein Feuerwehrwagen hatte mit seiner Spritze meinen Jaguar vom größten Schmutz befreit. Ich überprüfte ihn kurz und stellte zu meiner Freude fest, daß er wieder startbereit war. Ich fuhr zu meiner Wohnung und wechselte den total verschmutzten Anzug gegen einen neuen aus. Der Jaguar wurde ebenfalls in der Zwischenzeit gründlich gesäubert.
    Bevor ich wieder losfuhr, sah ich mir erst einmal genau die Landkarte an.
    Die Insel des Professors lag wie eine kleine Festung in der Bay. Wir hatten ihr bislang keine besondere Beachtung geschenkt. Als ich aber jetzt die Möglichkeit erwog, daß sie irgendwann einmal von meinen Kollegen eventuell gestürmt werden müßte, lief es mir kalt über den Rücken.
    Jedes Boot, das sich der Insel näherte, konnte von Gangstern mühelos versenkt werden. Wahrscheinlich war die Eroberung der Insel nur mit gepanzerten Hubschraubern möglich.
    Aber darüber machte ich mir jetzt keine weiteren Gedanken. Ich steckte meine geschundenen Finger tief in den Vaselintopf. Nach dieser Prozedur bewegte ich eine Zeitlang die Finger. Ich war zwar jetzt nicht gerade der Schnellste, bestimmt würde es aber reichen, um meine Smith and Wesson im Notfall aus der Halfter zu holen.
    Bevor ich wieder abrauschte, meldete ich mich noch beim Distrikt. Ben Hook saß in der Leitstelle. Er teilte mir mit, daß die Suche nach den drei Gangstern bislang ohne Ergebnis verlaufen war.
    Nirgendwo hatte man sie finden können, obwohl man im südlichen Stadtteil New Yorks sofort eine Großfahndung eingeleitet hatte.
    »Wenn du diese Burschen einmal wiedersiehst«, meinte mein Kollege am anderen Ende der Leitung grimmig, »dann knöpf sie dir gehörig vor. Solche Knaben liebe ich wirklich.«
    »Ich auch«, sagte ich nur und dachte an die wenig erfreuliche Morastszene. Sie hatte mir wirklich gereicht. Sollte ich auf meine alten Tage irgendwann einmal Rheuma bekommen, ein Moorbad würde ich auf keinen Fall nehmen.
    Ich gab Ben Hook durch, daß ich mich jetzt wieder auf die Strümpfe machen würde, und hängte auf.
    »So, jetzt bin ich einmal auf den werten Herrn Professor gespannt«, brummte ich leise vor mich hin, verließ die Wohnung, überprüfte noch einmal den Sitz meiner Dienstwaffe und klemmte mich hinter das Steuer meines Jaguar.
    Der Schlitten hatte das Moorbad ganz gut verdaut, und der Mann von der Hochgarage hatte sein bestes Tuch herausgeholt, um ihn wieder auf Hochglanz zu trimmen.
    ***
    Bis zur Mole, von der die Boote bis zur Insel des Professors fuhren, brauchte ich nicht mehr als eine gute halbe Stunde. Ich legte die Strecke ohne den geringsten Zwischenfall zurück und war schon geneigt, das Pufferspiel der Gangster als verspäteten Racheakt irgend eines Mannes der Unterwelt anzusehen, den ich einmal gefaßt hatte.
    Ich parkte meinen Jaguar am Rande der Mole und mietete mir ein Motorboot. Ganz gemütlich tuckerte ich zur Insel.
    Am Anlegesteg des Eilands stand ein großes Schild, das Unbefugten den Zutritt zur Insel verbot. Gleichzeitig war eine Gegensprechanlage installiert, die es Besuchern ermöglichte, mit der Versuchsfarm Verbindung aufzunehmen.
    Ich drückte auf den Knopf und wartete einen Augenblick. »Wer ist da?« knurrte mich eine heisere Stimme aus dem Lautsprecher an.
    »Jerry Cotton, FBI-Distrikt New York. Ich möchte Professor Simpson sprechen…«
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Antwort bekam.
    »Warten Sie, ich werde Sie abholen«, sagte die Stimme, und ich setzte mich auf eine Bank, die den Besuchern wohl die Wartezeit angenehmer machen sollte.
    Nach einer Weile hörte ich knirschende Schritte auf dem Kiesweg, der zum einzigen Gebäude der Insel führte. Ein Mann, dessen Gesicht in jedem Verbrecheralbum eine wahre Zierde gewesen wäre, holte mich ab. Ich wunderte mich, was eine solche Type auf der Versuchsfarm zu tun hatte.
    Undeutlich erinnerte ich mich, daß ich sein Gesicht schon irgendwo einmal gesehen hatte. Aber genau konnte ich es nicht sagen.
    »Kommen
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