Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hier ist das Jenseits, nicht wahr?«
    »Oh, nicht ganz, Doktor«, sagte der Fremde lässig. »Es ist nur etwas Ähnliches. Sie sind nicht tot. Tot würden Sie mir nicht mehr von Nutzen sein. Deshalb war ich gezwungen, Sie zu heilen, um Ihr Leben zu erhalten.«
    »Sie waren - gezwungen? Was soll das bedeuten?« Markham hatte sich aufgesetzt, drehte sich jetzt leicht und schwang die Beine über die Kante seines Lagers, um mit den Füßen den Boden zu berühren. »Was für ein Spiel treiben Sie mit mir? Wer sind Sie, Sir?«
    Er sah den anderen jetzt klar und deutlich vor sich. Er sah auch, daß er sich in einem würfelförmigen Raum ohne Türen und Fenster befand. »Wo bin ich hier?«
    »In meiner Burg«, sagte der Fremde, der jetzt geradezu unheimlich wirkte mit seinem Augenglühen, das noch stärker geworden war. Er grinste diabolisch. »Sie werden künftig alles tun, was ich verlange.«
    »Das habe ich versprochen«, sagte Markham. Er konnte immer noch nicht so recht glauben, daß er genesen war. Wie war das möglich?
    Der andere schien seine Gedanken lesen zu können. »Durch Magie«, erklärte er. »Durch meine schwarzmagische Kraft. Ich bin selbst erstaunt, wie schnell es mir gelang und wie wenig Kraft es mich kostete. Ein geringer Preis dafür, daß Sie mir nun bis ans Ende Ihres Lebens dienen werden. Und glauben Sie mir, Sie werden lange leben. Sehr, sehr lange… denn nun hat der Tod keine Macht mehr über Sie. Mein ist die Macht.«
    »Schwarze Magie«, murmelte Markham. »Sie sind ein Zauberer?«
    Der Fremde schüttelte den Kopf.
    »Ich bin ein Dämon.«
    ***
    Monica Peters machte die gleiche Erfahrung wie Professor Zamorra - sie war in einem kleinen Raum gefangen und angekettet. Man hatte ihr die wärmende Winterausrüstung abgenommen. Jeans und Bluse waren ihr geblieben, alles andere war fort.
    »Plünderer«, murmelte sie verächtlich.
    Unwillkürlich versuchte sie wieder, telepathischen Kontakt zu ihrer Schwester aufzunehmen. Aber sie war nach wie vor taub . Das bedeutete, daß sie immer noch nicht wieder auf der Erde waren. Also gefangen in einer fremden Welt.
    Jemand trat durch die Steinmauern der Wand in ihre Zelle. Ein hochgewachsener Jüngling, dessen Gesicht ständig im Schatten zu liegen schien und in dessen tiefschwarzen Augen es rötlich glühte. Auch ohne telepathische oder hellseherische Fähigkeiten wußte sie sofort, daß sie es mit einem dämonischen Wesen zu tun hatte.
    »Willkommen in meinem Reich«, sagte der Fremde. »Ich möchte dir deinen größten Wunsch erfüllen.«
    Sie lachte spöttisch auf und deutete auf die Ketten. »Dann entferne diese verdammten Dinger«, verlangte sie, »gib mir die Freiheit wieder und auch den anderen. Wo hast du sie hin verschleppt? Wo befinden wir uns überhaupt?«
    »Das ist nicht dein größter Wunsch«, sagte der Jüngling mit den glühenden Augen. Seine Kleidung war seltsam. Sie umgab den Körper wie eine zweite Haut und wechselte ständig zwischen schwarz und verschiedenen Grautönen hin und her. Durch den hautengen Schnitt zeigte sie der Telepathin mehr, als sie von dem Körper des Dämonischen sehen wollte…
    Er hat recht , dachte sie. Es ist nicht mein größter Wunsch. Dazu müßte er mir schon verraten, wo ich Julian finden kann.
    Der Dämonische schien leicht irritiert. Er legte den Kopf schräg, und das Glühen seiner Augen verstärkte sich. »Seltsam«, sagte er. »Ich kann deine Gedanken nicht erkennen. Warum läßt du sie nicht aus deinem Kopf heraus?«
    Da wußte Monica Peters definitiv, daß die Para-Sperre funktionierte, die Zamorra einst in ihr und in den anderen Mitgliedern seiner Dämonenjägercrew verankert hatte. Solange diese Sperre existierte, konnte kein Unbefugter ihre Gedanken wahrnehmen. Etwas anderes war es, wenn sie selbst telepathische Kontakte eröffnete - und seltsamerweise hatte diese Sperre auch keinen Einfluß auf die Verbindung zwischen Uschi und ihr.
    Der Dämon konnte also nicht in ihre Gedankenwelt schauen!
    Das war gut.
    »Du brauchst mir keinen Wunsch zu erfüllen«, sagte sie schroff. »Ich verzichte auf deine Hilfe. Laß mich und die anderen frei, das ist alles, was ich will.«
    »Nein, das ist es nicht«, erwiderte der Dämonische. »Willst du nicht wieder mit deiner Schwester zusammensein? Willst du dich nicht wieder als ein ganzer Mensch fühlen und mit ihr, die eine Hälfte deiner Psyche ist, zusammen glücklich sein? Ich kann dafür sorgen.«
    Monica erstarrte. Ihre Gedanken überschlugen sich. Telepathie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher