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Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition)
Autoren: Kat Martin
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1. KAPITEL
    Das Heulen der Sirenen nahm er erst gar nicht wahr. Erschöpft von einem harten Arbeitstag, schlief Gabriel Raines tief und fest. Erst als der schrille Ton näher kam und das flackernde rote Licht an den Schlafzimmerwänden reflektierte, registrierte er den Alarm unbewusst.
    Gabe öffnete die Augen und war wie zu seiner Zeit als Marine sofort hellwach. Er war zwar schon lange nicht mehr im Corps, aber manche Angewohnheiten legte man einfach nie ab.
    Der hohe, lang gezogene Alarmton schwoll einen Augenblick an, als das Löschfahrzeug direkt unter dem Fenster seiner Eigentumswohnung im Zentrum von Dallas entlangraste. Dann wurde er immer leiser, je weiter der Wagen sich entfernte. Seufzend drehte sich Gabe um und sah auf die roten Ziffern seines Weckers. Halb vier.
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, ließ sich zurück aufs Kissen fallen und hoffte, dass er verdammt noch mal wieder einschlafen würde.
    Vielleicht wäre ihm das auch gelungen, wenn sein Handy nicht geklingelt hätte.
    Das Heulen der Sirene war plötzlich verstummt. Die Feuerwehr schien ihr Ziel erreicht zu haben, was bedeutete, dass es ganz in der Nähe war. Kurz darauf ertönte das Signal eines zweiten Einsatzwagens und schrillte durch die Nacht. Gabe streckte die Hand nach seinem Handy aus, das auf dem Nachttisch lag. Er klappte es auf und hielt es sich ans Ohr.
    „Wer auch immer jetzt anruft“, stieß er barsch aus. „Ich hoffe, es ist wirklich wichtig.“
    „In den Dallas Towers brennt es“, drang die Stimme seines Vorarbeiters Sam McBride durch die Leitung. „Sieht so aus, als würde unsere ganze harte Arbeit in Flammen aufgehen.“
    Gabe spürte, wie Adrenalin durch seine Adern schoss. Er schwang seine langen Beine aus dem Bett und setzte sich auf. „Bist du sicher, dass es die Towers sind?“
    „Ich war auf dem Weg nach Hause, etwa einen Block entfernt. Da habe ich den ersten Einsatzwagen gehört. Als ich gesehen habe, dass er in Richtung Towers fährt, wollte ich genau wissen, was los ist.“
    Gabe war bereits auf den Beinen. Das Handy noch fester ans Ohr gepresst, fragte er: „Hast du gesehen, welcher Gebäudeteil betroffen ist?“
    „Ich habe Flammen aus der Lobby schießen sehen.“
    „Verfluchter Mist!“ Sie waren mit der Hauptsanierung der aufwendig gestalteten Marmorlobby im Tower fast fertig gewesen. Fast .
    Gabe atmete tief durch, um sich zu sammeln. „Wenn du gerade erst auf dem Weg nach Hause warst, musst du ja ein heißes Date gehabt haben.“
    „Ich bin nicht über Nacht geblieben.“
    Sam war genauso wie Gabe Single. Beide Männer wohnten im Stadtzentrum. Die ehemals verwahrloste Gegend war saniert und mit Läden und Boutiquen zu einem schicken kleinen Viertel wiederbelebt worden. Gabe hatte das Apartmenthaus gebaut, in dem Sam wohnte, genauso wie das Las-Posas-Gebäude, in dem seine eigene Wohnung lag.
    „Ich bin in fünfzehn Minuten da.“
    Gabe klappte das Handy zu. Er hätte sich eigentlich denken können, dass sein Glück nicht lange anhalten würde. Nach seiner Erfahrung lauerte immer das Pech in der Nähe, wenn gerade alles im Leben wie geschmiert lief.
    Nackt lief er zum Kleiderschrank aus Eichenholz an der gegenüberliegenden Wand, um Boxershorts und Socken aus der Schublade zu ziehen. Dann nahm er noch ein Paar Jeans und sein Dallas-Cowboys-Shirt aus dem Schrank. Seine zahlreichen auf dem Schrankboden aufgereihten Westernboots ignorierte er und schlüpfte stattdessen in die schweren Lederstiefel, die er immer zur Arbeit trug.
    Wenige Minuten später verließ Gabe seine Wohnung. Mit seinem großen weißen Pick-up GMC fuhr er so nah wie möglichan die Tower heran und parkte am Straßenrand. Rauchschwaden und Flammen drangen durch die offenen Glastüren der Lobby. Die Löscharbeiten waren bereits in vollem Gange; die Feuerwehrleute hatten drei wuchtige Wasserschläuche aus verschiedenen Richtungen auf das Gebäude gerichtet. Mit etwas Glück wäre das Feuer unter Kontrolle, bevor es die Büros darüber erreichen konnte.
    Die schlechte Nachricht war allerdings, dass die Eingangshalle noch einmal komplett saniert werden musste.
    Verfluchter Mist!
    „Wenigstens war das Gebäude versichert.“ Sam McBride kam ihm entgegen. Er war mit seinen eins neunundachtzig fast so groß wie Gabe. Im Gegensatz zu Gabe mit seinem dunklen Haar, den blauen Augen und muskulösem Körperbau war Sam blond und drahtig. Zusätzlich zu der Tatsache, dass er in Gabes Firma verdammt gute Arbeit leistete, war er sein
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