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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dunkle Wolke sich auf die Menschen herabsenkte. Hatte ihn jemand bewußtlos geschlagen, oder handelte es sich dabei nur um eine Täuschung? Vielleicht hatte sich in der Wolke ein betäubendes Gas befunden, das entsprechend auf sein Nervensystem und das der anderen einwirkte…
    Bestürzt stellte er fest, unter Sehstörungen zu leiden. Blinde Flecke befanden sich in seinem Gesichtsfeld und erschwerten es ihm, seine Umgebung zu erkennen. Und die hatte sich verändert. Er befand sich nicht mehr dort, wo das Weltentor sie aus dem black hole geschleudert hatte. Das war unter freiem Himmel gewesen. Jetzt aber befand Zamorra sich in einem geschlossenen, gemauerten Raum.
    Er entsann sich, am Berghang unter der düsteren, sich ausdehnenden und tageslichtverschlingenden Wolke so etwas wie eine Burgfestung gesehen zu haben. Befand er sich jetzt in ihr? Warum hatte man ihn dorthin gebracht? Warum erst die Betäubung? Und wo befanden sich die anderen?
    Er versuchte, sich zu erheben, und ließ es schnell wieder, als erneut starke Übelkeit in ihm aufstieg. Er kämpfte gegen den Brechreiz an. Ehe er versuchte, mehr über seine Situation herauszufinden, mußte er erst einmal einen klaren Kopf bekommen. Er versuchte es mit autogenem Training.
    Nach ein paar Minuten wurde es besser. Die Übelkeit schwand, auch die Kopfschmerzen waren schwächer geworden. Zamorra wiederholte die autosuggestive Übung. Als er diesmal versuchte, sich zu erheben, gelang es ihm ohne die vorherigen Schwierigkeiten. Ein wenig spürte er zwar noch die Nachwirkungen der Betäubung, die mehr und mehr auf einen Gasangriff deuteten, aber er konnte sich immerhin jetzt bewegen, ohne daß ihm schlecht wurde, er die Orientierung verlor und sein Denken blockiert war.
    Man hatte ihn ausgeplündert und angekettet. Massive Eisenketten verbanden seine Fußgelenke mit einem Eisenring in der Wand. Er konnte sich in seinem Gefängnis zwar bewegen, aber sein Aktionsradius war beträchtlich eingeschränkt.
    Nur Hemd und Hose hatte man ihm gelassen, aber die Taschen leergemacht. Nicht einmal ein Taschentuch besaß er noch. Seine Brieftasche mit Geld, Ausweisen und Kreditkarten war ebenso verschwunden wie der Dhyarra-Kristall und das Amulett. Um letzteres machte er sich allerdings die geringsten Sorgen; ein konzentrierter gedanklicher Ruf genügte, um es selbst durch massive Wände hindurch zu ihm zurückkehren zu lassen. Daran änderte auch das in letzter Zeit befremdende Verhalten der Silberscheibe nichts.
    Zamorra erinnerte sich, daß nun ganz zuletzt, als die Wolke herankam, Merlins Stern doch noch Schwarze Magie festgestellt hatte. Leider zu spät, um noch reagieren und Schutzmaßnahmen ergreifen zu können…
    Zamorra fragte sich, was mit den anderen passiert war. In seinem Gefängnis war er allein. Von seinen Begleitern keine Spur. Er machte sich die meisten Sorgen um Dr. Markham. Die anderen konnten sich notfalls selbst helfen, aber der Neger hatte so gut wie keine Chance mehr, wenn er nicht bald in Behandlung kam.
    Zamorras Gefängniszelle bestand aus einem Würfel von etwa drei Metern Kantenlänge. Es gab weder Fenster noch Tür. Woher die Helligkeit kam, blieb ein Rätsel. Zamorra warf zwar einen Schatten, aber er konnte, wenn er die Richtung umgekehrt verfolgte, dort keine Lichtquelle entdecken. Ein Loch im Fußboden, aus dem es penetrant stank, schien eine Art primitivster Toilette darzustellen. Woher sauerstoffhaltige Frischluft in den Raum kam, war nicht zu erkennen. Zamorra feuchtete seinen Finger an und versuchte, damit einen leichten Windzug festzustellen. Aber die Methode versagte diesmal; es gab keinen Luftzug.
    »Teufelswerk…«
    Die Ketten störten ihn. Sie waren auch unlogisch. Wenn dieser Raum keine für ihn erkennbaren Öffnungen besaß, brauchte sein Gegner auch nicht zu befürchten, daß er entfliehen konnte. Warum dann also die zusätzliche Fesselung?
    »Na, dann wollen wir mal«, murmelte Zamorra, der sich nicht länger in sein Schicksal fügen wollte. Er rief das Amulett.
    ***
    Dr. Markham öffnete die Augen. Er wunderte sich, daß er keine Schmerzen verspürte. Immerhin mußte er schwere Verletzungen davongetragen haben. Das letzte, woran er sich erinnerte, war der Angriff des riesigen Insektes, das eine Mischung aus verschiedenen Tierarten zu sein schien. Es war so schnell über ihn hergefallen, daß er nicht mehr hatte ausweichen können. Was zwischen diesem Angriff und seinem jetzigen Erwachen lag, wußte der Neger nicht. Ihm war nur klar, daß
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