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0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
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    Brandenburg deutete auf einen Zweispal ter auf der letzten Seite der Extraausgabe. Die Hauptzeile schrie hinaus:
    Die Verbrecher kommen aus Cleveland!
    Unser ständiger Korrespondent Joe Cordon in Cleveland (Ohio) hat inzwischen erfahren, daß die Cleveland-Polizei und das FBI Cleveland Fahndungen bzw. Ermittlungen eingeleitet haben. Es handelt sich um einen Tankstellenbesitzer James C., einen Junk-Yard-Besitzer Charly W., dessen Sohn Ed W. und Eds Freund Jimmy Baer, gegen den eine FBI-Fahndung läuft. Baer und James C. sind seit einigen Tagen verschwunden, während Charly und Ed W. inzwischen vom FBI in Cleveland vernommen werden konnten. Beide streiten eine Beteiligung an der Tat ab. Sie befinden sich auf freiem Fuß. Dennoch steht fest, daß das Nummernschild an der mehrfach erwähnten dunkelblauen Buick-Limousine, die in New York auf Befehl der Gangster verbrannt werden mußte, von einem Autowrack auf W.s Autofriedhof stammt. Außerdem wurde inzwischen festgestellt, daß der Buick angeblich am Montag von dem Tankstellenbesitzer C. — der gleichfalls verschwunden ist — an einen Unbekannten aus Chicago verkauft wurde. Nach Lage der Dinge muß vermutet werden, daß es sich bei Baer und C. um die Haupttäter handelt, während sich W. senior und junior vermutlich der Beihilfe schuldig gemacht haben. Das FBI verweigert zu dieser Theorie jede Stellungnahme.
    »Ein bißchen voreilig, diese Theorie«, sagte ich leise.
    »Wieso?« fragte Brandenburg.
    Ich deutete auf die Leiche des Jungen, die unter dem Entlüftungsschacht am Fenster des mittelmäßig eingerichteten Zimmers lag.
    Brandenburg ging ein paar Schritte näher.
    »Seit mindestens 24 Stunden tot, was?« fragte er dann.
    »Mindestens.«
    Der Hoteldirektor wurde blaß.
    ***
    »Wenigstens etwas!« freute sich Captain Shrull von der Coast Guard, als ich in seiner Base in der St. George an der Nordostecke von Staten Island aus dem Jaguar sprang.
    Vom Distriktgebäude aus hatte Mr. High den Captain gebeten, für mich einen zum Wassern geeigneten Hubschrauber bereitzustellen.
    Wie im Fahrstuhl ging es aufwärts. Minuten später hingen wir am Himmel von New York.
    Die letzten Stunden passierten vor meinem geistigen Auge noch einmal Revue. Jede Minute sezierte ich. Ich sah mich noch einmal im Medical Center.
    Ich war aus dem Zimmer des zusammengebrochenen Benjamin B. Higgold gekommen.
    Doch Matthews war bei mir gewesen.
    »Sie sind ja auch bald reif für uns«, hatte er gesagt. Wir hatten uns über den Einsatz in der vergangenen Nacht unterhalten, und ich hatte ihm kurz erklärt, was wir alles auf die Beine gestellt hatten.
    Ein Satz kam mir jetzt wieder ganz besonders in Erinnerung.
    Und dieser Satz war die Lösung.
    Ein einziger Punkt fehlte noch dazu.
    Jetzt lag die Stadt schon weit hinter uns. Grau, braun, grünlich, durchsetzt mit Resten der letzten Schneefälle. Und weiter vorne wuchs eine spiegelnde Fläche aus der Landschaft: der Croton-Stausee, eines der riesigen Wasser- und Stromreservoirs für den Verbrauch der fast 15 Millionen Menschen in und um New York.
    Ich sah bereits die Pines Bridge, und ich sah auch, wie sich hinter den Absperrungen — weit ab vom Hauptschauplatz — die Fahrzeuge stauten. Merkwürdig, wie sich an einem Wochentag, zu einer Zeit, in der die Fabriken und Büros voll arbeiten, trotzdem Tausende von Neugierigen sammeln können.
    In der Mitte der Szene war wieder »Ameisenhaufen«. Ich erkannte, während der Hubschrauber bereits niederging, die weißen Helme der Militärpolizisten. Sie bildeten die äußeren Punkte der Bühne, auf der sich unten alles abspielte. Überall standen die schweren Fahrzeuge des Pionier-Bataillons.
    Wir waren schon dicht über der Fläche des Sees, da registrierte ich noch die matten Stahlhelme der Soldaten, und ich sah die dunklen Uniformen der Staatspolizisten.
    Dazwischen stand, schwarz wie ein Sarg, am Seeufer ein Auto.
    Wie es der Direktor im Hotel geschildert hatte.
    Es war ein 66er Buick.
    Links und rechts von ihm standen die schwarz-weißen Streifenwagen der Staatspolizei und der weiße Wagen des County Sheriffs von Westchester.
    Der Motor des Hubschraubers heulte noch einmal auf, um das Luftkissen für eine sanfte Wasserung zu erzeugen. Leicht wie eine Feder senkte sich das libellenartige Luftfahrzeug mit den riesigen Lettern »USCG« auf den glatten Spiegel des Stausees.
    Der Lieutenant hatte seine Libelle so geschickt an das Seeufer gesetzt, daß ich über den Steuerbordschwimmer wie auf
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