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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen
Autoren: Jason Dark
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in die Wege geleitet, und ich wollte wissen, was er noch zu verbergen hatte. Das hoffte ich in seinem Haus zu finden.
    Vielleicht Bilder.
    Und da dachte ich an ein bestimmtes Bild, durch das ich in diese Zeit gelangt war.
    Endlich hatte er die Tür offen. »Ich werde versuchen, Licht zu machen«, flüsterte er mir zu und wollte im Hauseingang verschwinden, der so dunkel wie ein Tunnel war. Mit der linken Hand hielt ich ihn an der Schulter fest.
    »Kein Licht, Meister.«
    »Aber wir müssen sehen können.«
    »Das werden wir auch.« Die Waffe hatte ich nicht weggesteckt.
    Mit der linken Hand holte ich die lichtstarke Taschenlampe hervor.
    Der Maler schrie entsetzt auf, als plötzlich das Licht aus meiner Hand schoß. So etwas hatte er noch nicht erlebt.
    Es wurde ziemlich hell. Im Licht der Halogenlampe war ein Zimmer zu erkennen, dessen Wände schief gebaut waren. Die Decke war so niedrig, daß man fast den Schädel einziehen mußte.
    Aber ich sah auch die Bilder!
    Und ich mußte erkennen, daß dieser Gropius ein begabter Künstler war. Diese Zeit hatte zahlreiche Maler hervorgebracht. Gropius malte in Öl, und er brachte die Dinge auf die Leinwand, die er sah und von denen er vielleicht auch träumte.
    Ein Motiv kehrte stets zurück.
    Baphomet!
    Ich sah ihn so, wie ich ihn kannte. In seiner Sitzhaltung ähnelte er Buddha. Aus seiner Stirn wuchsen zwei krumme Hörner, die sehr lang waren. Baphomet hatte Ähnlichkeit mit dem Teufel.
    Gropius hatte es auch geschafft, den bösen Blick dieses Dämons genau nachzuzeichnen. Wer ihn anschaute, hatte das Gefühl, als würde er leben.
    Der Mann stand links neben mir. Er hielt sich außerhalb des Lichtstrahls auf, weil er sonst von ihm geblendet wurde. Ich drehte die Lampe ein wenig in seine Richtung und erfaßte sein Gesicht, das noch bleicher wirkte als sonst. Die Augen lagen tief in den Höhlen. Der Blick gefiel mir überhaupt nicht. Er war flackernd. Ich sah es dem Mann an, daß er irgend etwas zu verbergen hatte.
    »Du hast jetzt alles gesehen«, sagte er. »Ich habe nichts mehr in diesem Haus.«
    »Schläfst du auch hier?«
    »Hier unten!«
    »Zeig es mir.«
    Er duckte sich, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. So ganz schien ihm das nicht zu gefallen.
    »Nun geh schon.«
    Er drehte mir den Rücken zu und schritt voran. Wir quetschten uns an den Bildern vorbei, deren Motive völlig normal waren.
    Porträts, Landschaften, Stilleben, alles war vertreten. Erst jetzt sah ich den Vorhang, der den Raum praktisch in eine große und eine kleinere Hälfte teilte.
    Als der Vorhang zurückschwang, Gropius stehenblieb und ich den Raum ausleuchtete, wurden meine Augen plötzlich groß, denn ich entdeckte genau das Bild, das ich hier vermutet hatte.
    Es war das lebende Gemälde!
    Mein Magen verkrampfte sich. Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man plötzlich dem Bild gegenübersteht, das man schon in der Zukunft gesehen hat und das gewissermaßen den Anstoß zu diesem Fall gegeben hatte.
    Mein Blick fiel auf die beiden Monster, die sprungbereit standen, ich sah auch das Feuer und das zerstörte Holz und fragte Gropius, was es zu bedeuten hatte.
    »Es sind die Monster, die ich kenne.«
    »Haben sie gelebt?«
    »In meinen Träumen.«
    »Und du hast sie gemalt?«
    »Ja.«
    »Ich kenne das Bild. Es ist tatsächlich außergewöhnlich und wird noch lange Bestand haben. Ich komme aus einer anderen Zeit, die weit in der Zukunft liegt. Und da habe ich dieses Bild als lebendes Gemälde erlebt.«
    Die Augen des Malers begannen zu strahlen. »Dann hat Baphomet überlebt«, sagte er.
    »Das gebe ich zu.«.
    »Er ist eben unbesiegbar. Er wird mein und unser Erbe fortführen. Wir können stolz auf ihn sein.«
    »Das weiß ich nicht so recht«, sagte ich. »Es kann schon sein. Ich jedenfalls bin es nicht.«
    »Du haßt ihn!«
    »Ja, Gropius, ich hasse ihn. Und ich hasse auch noch andere Geschöpfe der Hölle.«
    »Welche?«
    Wir standen uns gegenüber. Keiner wich dem Blick des anderen aus. Ich wollte nicht direkt fragen und näherte mich meinem Ziel auf Umwegen. »Kennst du den Maler Albrecht Dürer?«
    Seine Antwort gab er vorsichtig. »Ja…«
    »Du weißt, wen oder was er alles gemalt hat?«
    »Das auch.«
    »Dann mußt du sein Gemälde kennen, das die Offenbarung des Johannes zeigt. Die vier apokalyptischen Reiter…«
    »… sind kein Gemälde, sondern ein Holzschnitt.«
    »Stimmt auch wieder. Entschuldigung.«
    »Ich habe es gesehen. Ich war fasziniert. Albrecht hat Dinge gesehen,
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