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0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen

Titel: 0425 - Der Kampf mit dem Höllendrachen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatten aber nicht »gerettet« werden wollen, aus Gründen, die mir unbekannt waren, doch sie mußten mit dem zusammenhängen, was man mit dem Begriff Baphomet umschrieb.
    Neben mir stand der junge Student namens Georg von Spränge.
    Er hielt die Fackel fest, und auch er wußte, was das große B zu bedeuten hatte.
    »Baphomet«, ächzte er.
    »Genau.«
    »Ihr wißt es?« hauchte Georg.
    »Ja, ich kenne das Grauen, das durch Baphomet verbreitet wird. Ich habe mich ein wenig mit der Magie der Templer beschäftigt und weiß, daß sie Baphomet manchmal sehr zugetan waren.«
    »Eine Gruppe von ihnen wenigstens.« Der Student trat etwas zurück.
    Der Mann mit dem hageren Gesicht, der zuerst an das Gitter herangetreten war, kam wieder vor und umklammerte einen der rostigen Stäbe. »Wir gehören Baphomet, wir dienen ihm, das wissen viele, aber die meisten wollen es nicht glauben.« Bei seiner Erklärung hatten sich seine Augen geweitet, als wollte er uns durch seine Blicke hypnotisieren. »Die Stadt gehört uns und dem Henker. Er ist nicht der Henker, den ihr meint, nein, wir holen ihn hervor.« Er begann wieder zu lachen. Es hörte sich an wie ein Zischen.
    »Baphomet hat unsgeholfen. Geht wieder weg, verschwindet, wartet, bis man uns holt und dem Gericht überstellen wird. Erst dann könnt ihr unsere wahre Macht erleben.«
    »Was wird geschehen?« Ich hatte mich mittlerweile an seine Sprache gewöhnt und verstand ihn besser.
    »Baphomet schickt ihn aus der Unterwelt. Aus der Hölle bringt er ihn an das Licht. Wenn die Glocke Mitternacht schlägt, verläßt er den Fluß und tötet…« Mehr wollte der Gefangene nicht sagen. Er zog sich wieder zurück und verschwand aus dem Lichtkreis als sich allmählich auflösender Schatten. Bei den anderen blieb er stehen.
    Sie sprachen nicht mehr, auch Georg und ich hielten uns zurück.
    Wir beide mußten zunächst einmal die Dinge verarbeiten, die wir erfahren hatten.
    Unsere Gedanken wurden unterbrochen. Ein fernes Grollen klang an unsere Ohren. Unheimlich hörte es sich an, war aber noch zu weit entfernt, als daß es uns gefährlich werden konnte.
    Dafür spürten wir etwas anderes. Der junge Mann faßte nach meiner Schulter. »Da, der Boden«, hauchte er. »Ihr müßt es auch merken. Er zittert.«
    Ich sah sein Gesicht, das einen ängstlichen und erstaunten Ausdruck angenommen hatte.
    »Wißt ihr, was sich unter diesem Turmboden befindet?« erkundigte ich mich leise.
    »Nein.«
    »Nicht der Fluß?«
    »Das ist möglich. Denkt Ihr an diesen… diesen Henker, John?«
    »In der Tat.«
    Georg erschauerte. »Ich wüßte nicht, wer er sein könnte. Aus der Hölle soll er kommen, aber daran kann ich nicht glauben. Die Hölle hält fest, was sie besitzt…«
    »Manchmal nicht. Ich kenne das.« Nähere Auskünfte gab ich nicht. Meinen Kopf bewegte ich in die Richtung, aus der wir gekommen waren. »Laß uns gehen, Georg. Wenn die Wächter erwachen, wird man uns jagen. Wir sind von Feinden umgeben.«
    Er nickte. »Wenn Ihr meint.« Noch einmal streckte er seine Hand mit der Fackel in das Verlies hinein. Der Schein reichte jetzt bis an die gegenüberliegende Wand, wo sich die vier Verurteilten aufgebaut hatten und uns anstarrten. Auf ihren Lippen lag ein grausames Lächeln. Sie wußten sehr genau, daß sie aus einer anderen Welt Hilfe zu erwarten hatten, und gaben sich deshalb gelassen.
    Wir zogen uns zurück. Diesmal gingen wir schneller. Im Turm konnten wir nichts mehr tun. Wenn sich die Worte der Gefangenen tatsächlich bewahrheiten sollten, sah es nicht allein für uns schlecht aus, auch für die übrigen Menschen. Wir wußten nicht, wer da erscheinen würde, um den Dienern Baphomets beizustehen, aber man mußte auf das Schlimmste gefaßt sein.
    Diesmal gingen wir schneller, liefen die Lehmstufen hoch und sahen schon sehr bald die Gittertür und dahinter die vier zu Boden geschlagenen Wächter.
    Sie lagen noch immer in tiefer Bewußtlosigkeit. Georg war vorgegangen. Er stieß die Tür im Gitter auf, schlüpfte hindurch, ich folgte ihm, und wir hätten eigentlich den Turm verlassen können.
    Schon nahe der Tür erwischte es uns.
    Von außen her rammte sie jemand hart auf. Georg wurde noch gestreift, fiel gegen mich, ich hörte ihn schreien, geriet aus dem Konzept, dann waren sie über uns wie die Ameisen.
    Es waren Soldaten, Söldner, Stadtwachen. Vielleicht ein Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Männer, gegen die wir nichts ausrichten konnten.
    Georg von Spränge erwischte es als
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