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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durfte. Für die Crew der ANTARES war er Eternale. Lediglich Commander Siccine kannte seine Identität. Das war sicherer, auch wenn der Captain seine Crew fest im Griff hatte.
    Die Freunde begrüßten sich herzlich.
    »Ihr hattet unverschämtes Glück«, stellte Ted Ewigk fest. »Als dein Anruf durchkam, war ich gerade mit Kofferpacken beschäftigt. Eigentlich müßte ich jetzt in Hongkong sein. Aber es reichte, das Ticket umzubuchen.«
    »Hongkong?« wunderte sich Zamorra. »Seit wann traust du dich wieder so weit in die Weltgeschichte hinaus? Und was willst du überhaupt dort? Einen neuen Anzug maßschneidern lassen?«
    Ted grinste. »Das ist eine gute Idee, muß ich mir merken. Außerdem wollte ich endlich mal wieder Rolls-Royce fahren. Du weißt ja - Hongkong hat, auf die Kopfzahl der Einwohner gerechnet, die meisten Rollies der Welt.«
    Siccine murmelte etwas von Snobismus.
    Ted grinste wieder. »Im Ernst - es geht um das Verschwinden eines Kollegen. Die Sache interessiert mich, deshalb bin ich unterwegs. Sidney liegt nur wenig abseits der Route…«
    »Wenig? Der Bursche scheint tatsächlich ein Super-Snob zu sein«, brummte Siccine. »Das sind immerhin lockere achttausend Kilometer wieder zurück - Luftlinie.«
    »Natürlich Luftlinie. Zu Fuß ist es mir über das Meer doch etwas zu anstrengend«, gab der Reporter lächelnd zurück.
    Seufzend zog Siccine sich zurück.
    »Wo ist unser Wunderkind?« wollte Ted wissen. »Und wie weit ist es bis zu diesem Weltentor, von dem du gesprochen hast, Zamorra?«
    »Siccine hat den Kreuzer vor Ort gebracht. Du kannst hier direkt aktiv werden«, sagte Zamorra. Während Nicole und er mit dem Reporter unter Deck gingen, um Reek Norr in seiner Kabine aufzusuchen, erklärte er in Stichworten, was vor Tagen geschehen war. Am Funktelefon hatte er nicht besonders ausführlich werden können, weil die Kosten - auch bei einer Dienstfunkverbindung - immens hoch waren und irgend ein Zahlmeister der US-Navy sie würde verbuchen müssen.
    Er begrüßte den Sauroiden, der ihm trotz seines etwas unheimlichen, echsenhaften Aussehens längst nicht mehr fremd war. Ted war schon zweimal in Norrs Welt gewesen, und Reek Norr auch nicht zum ersten Mal auf der Erde.
    »Ich freue mich, daß du hier bist, Ted Ewigk«, teilte sich der Sauroide mit. Seine Sprache war den Menschen fremd; er hatte während seines langen Aufenthaltes in Merlins Burg ein wenig englisch, französisch und - dank Boris Saranow - auch russisch gelernt, konnte sich in diesen Sprachen immerhin notdürftig verständlich machen. Aber lieber griff er auf seine ihm angeborene Para-Kommunikation zurück. Mit seiner gerade hier auf der Erde extrem starken Magie schaffte er es, daß man ihn jederzeit richtig verstand, und daß er auch die Worte der Freunde zu deuten wußte.
    »Zamorra hat sich stundenlang den Kopf zerbrochen, wie ich wieder in meine Welt zurückgebracht werden kann, und kam endlich auf dich, Ted. Er hätte sich diese Gedankenakrobatik sparen können, wenn er mich sofort gefragt hätte. Hat er aber nicht.«
    »Entschuldige, daß ich geboren bin«, brummte Zamorra. »Aber auf die Idee bin ich einfach nicht gekommen. Ich bin nicht der Typ, der erst mal wild um sich fragt.«
    »Wenigstens den Betroffenen hättest du befragen können«, gab Reek Norr zurück. Er grinste wie ein sattes Krokodil.
    »Oh, es gibt außer Zamorra noch ein paar andere Menschen auf der Welt, die die Betroffenen nicht fragen, sondern von sich aus entscheiden, was getan werden muß, und diese Entscheidung den Betroffenen freundlicherweise aufzwingen. Gewisse Spitzenpolitiker in Mitteleuropa…«
    »Glaubst du, daß das Reek Norr interessiert?« warf Nicole ein. »Wie sieht es aus, hast du deinen Kristall in der Tasche?«
    »Ja. Ihr scheint es sehr eilig damit zu haben, Reek heimzuschicken.«
    »Ich denke an den Masseverlust in seiner Welt«, sagte Zamorra. »Immerhin hat es keinen Ausgleich dafürgegeben, daß zwei Sauroiden die Echsenwelt verließen…«
    »Zwei?« hakte Ted ein.
    »Orrac Gatnor von den Sümpfen, Oberpriester der Kälte und mein Intimfeind«, sagte Reek Norr. »Er ist tot.«
    »Oh, das sind ja erfreuliche Neuigkeiten«, stellte Ted fest. »Dieser Intrigant und Killer unter dem Deckmäntelchen eines Sektenpriesters ist endlich in die Ewigen Jagdgründe eingegangen?«
    »Ich erschoß ihn versehentlich«, sagte Reek Norr. »Die Waffe, mit der ich ihn betäuben wollte, war mit tödlicher Munition geladen. Ich wollte es
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