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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Er sah Schuppenhaut.
    War außer Reek Norr noch einer herübergekommen, der sich unbemerkt auf der Erde aufhielt und mit dem Drachen zusammenarbeitete? Aber wie führten die Fäden zusammen?
    Der Priester hob wieder den Dolch.
    Die Kapuze glitt zurück. Ted hielt den Atem an. Er hatte sich nicht getäuscht - er hatte es wirklich mit einem Sauroiden zu tun!
    Und er kannte ihn, aber konnte das möglich sein?
    »Reek Norr!«
    Schlagartig wurde es ihm klar. Jetzt durchschaute er die Zusammenhänge, oder war es Wissen, das auch der Drache zugleich in ihn fließen ließ?
    Zamorras eher scherzhafte Andeutung, Norr könne nicht das richtige Tor erwischt haben! Ohne es zu wissen war der Meister des Übersinnlichen damit zum Hellseher geworden, denn Reek Norr mußte tatsächlich durch die falsche »Tür« gegangen und mit dem Allessehenden Drachen zusammengetroffen sein! Und der hatte ihn wieder zur Erde zurückgeschickt?
    Als sein treuer Diener?
    »Reek!« schrie Ted. »Reek, vergißt du deine Freunde? Warum kämpfst du gegen deinen Freund Ted Ewigk?«
    Und die Welt explodierte in einem grellen Feuerorkan.
    ***
    Reek Norr sah den Mann, der vor ihm lag, hilflos und von den Kräften gebannt, die Norr im Auftrag des Allessehenden Drachen entfesseln durfte. Der Drache kontrollierte ihn über den Geistes-Anteil, den er in ihn geschickt hatte, immer noch.
    Aber da war etwas, das ihn seltsam berührte und ihn zögern ließ.
    Kräfte flossen. Raum und Zeit waren nicht stabil in der Nähe des Drachen. Und es war etwas anderes, ob Reek Norr ein Bild Ted Ewigks aus dem Gedächtnis zeichnete oder zeichnen ließ, oder diesem Mann selbst gegenüberstand.
    Die direkte Konfrontation löste etwas aus. Sie wühlte in Reek Norr. Sie stachelte den inneren Widerstand seines Rest-Bewußtseins wieder an. Und…
    Und dann schrie dieser Mann ihn an: »Warum kämpfst du gegen deinen Freund Ted Ewigk?«
    Es geschah.
    Es war der entscheidende Auslöser, der das, was in Norrs Bewußtsein verdrängt worden war, zurückkehren ließ - mit vehementer Wucht.
    Der Sauroide erkannte in diesem Moment, als er den Bewußtseinsanteil des Drachen aus sich hinauswerfen konnte, zu was für einem Werkzeug des Schreckens er sich hatte machen lassen. Und es war ihm nur ein kleiner Trost, daß er nicht fähig gewesen war, sich dagegen zu wehren.
    Von einem Moment zum anderen konnte er wieder voll über seine Para-Fähigkeiten verfügen. Und die besaßen hier auf der Erde der Menschen ein unglaublich großes Potential. Zorn brandete in ihm auf, mißbraucht worden zu sein.
    Und er entfesselte die Kraft, die der Drache bis jetzt größtenteils blockiert hatte.
    Er schlug zu!
    Die Statue explodierte! In grellen Blitzen, heller als die Sonne, flog sie auseinander, und die in ihr gespeicherte Energie schlug durch das Tor zwischen den Welten und wurde gegen den Drachen gesteuert. Mit geistigen Fäusten schlug Reek Norr hinterdrein. Er hörte den Drachen schreien, sah, wie der sich in seinem Zwischenreich wand, und Reek Norrs gezielte Magie packte ihn und riß ihn förmlich auseinander.
    Der Allessehende Drache starb.
    Er hatte nicht weit genug in die Zukunft gesehen. Oder es war eine falsche Zukunft gewesen, die einer anderen Welt, deren Wahrscheinlichkeitswert zu niedrig lag, um jemals Wirklichkeit zu werden…
    Drachenanbeter wurden von Titanenfäusten über die Ebene gefegt oder flohen. Hinter ihnen tobte sich ein flammendes Fanal aus, bis Reek Norr wieder bewußte Kontrolle über sich bekam und seine Aktionen einstellte.
    Das Tor zum Zwischenreich schloß sich langsam wieder. Der Allessehende Drache war in seinem eigenen tödlichen Seelenfeuer verbrannt.
    ***
    Und damit war alles vorüber…
    Ted Ewigk richtete sich langsam auf. Er erreichte Lo Yina, die bewußtlos geworden, aber unversehrt geblieben war. Und er sah Reek Norr an.
    »Ich danke dir, mein Freund«, sagte er.
    »Und ich habe dir zu danken«, gab der Sauroide in seiner bildhaften, halbtelepathischen Art zurück, »denn nur dadurch, daß wir uns gegenüber befanden und du mich an unsere Freundschaft erinnertest, konnte ich mich von dem Geistes joch des Artverwandten befreien, Ted… oder besser Teodore, denn ich glaube nicht, daß das Mädchen, wenn es wieder erwacht, deinen richtigen Namen erfahren soll.«
    Ted nickte.
    »Der Allessehende Drache hat wohl nicht damit gerechnet, daß es ein Fehler war, ausgerechnet deine Hilfe in meiner Anwesenheit erzwingen zu wollen«, fuhr Reek Norr fort. »Er existiert nicht
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