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0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Machtkristall zu zerstören, gab es nunmehr zwei dieser äußerlich so unscheinbaren Sternensteine, die das unfälschbare Symbol der Macht waren, die Legitimation des ERHABENEN und zugleich seine stärkste Waffe.
    Beide Instrumente zusammen - das Amulett und der Kristall - ergänzten sich und erleichterten sich gegenseitig die Arbeit. Reek Norr selbst griff mit seinen Para-Kräften nicht ein. Er wagte es nicht, mit der Kraft des Dhyarras zusammenzukommen. Je stärker ein Dhyarra, um so gefährlicher war er auch für seinen Benutzer. Zamorra war gerade mal in der Lage, einen Kristall 3. Ordnung zu beherrschen; jeder stärkere würde ihm den Verstand oder das Leben auslöschen. In diesem Fall wirkte das Amulett als Puffer, als Abschirmung, die die zerstörerische Macht des Kristalls zurückhielt. Norr aber konnte nicht abgeschirmt werden.
    Nicole Duval beobachtete. Sie war bis an die Kajütenwand zurückgetreten. In der Mitte des kleinen Raumes stand der Sauroide, und rechts und links von ihm die beiden Freunde. Reek Norr befand sich zwischen ihnen im Brennpunkt der freiwerdenden Energien. Die Luft schien zu flimmern und zu knistern, als sei sie elektrisch aufgeladen und als müßten jeden Moment wilde Funken sprühen. Ein sich immer stärker verdichtendes Netz wob sich um den Sauroiden und tastete mit unsichtbaren Spinnenfingern aus der Welt hinaus in ein unbegreifliches Nichts, für das es keine Erklärung gab und das allen Vorstellungen trotzte.
    Es tastete nach dem Tor…
    Nach diesem Korridor durchs Nichts, der seinen Beginn in einer Dimensionsfalte der Sauroiden-Welt hatte, im und zugleich jenseits des Tempels der Kälte, und der irgendwo in der »Nähe« der Erde endete. Von dieser Seite verschlossen, wie eine Sackgasse. Aber der Korridor hatte Orrac Gatnor und Reek Norr ausgespien, und er würde sie wieder aufnehmen müssen. Die »Haut« der Welt war an dieser Stelle sehr dünn.
    Zähflüssig verrann die Zeit.
    Minute um Minute.
    Die beiden Männer, die mit der Kraft der Magie spielten, kannten keine Ungeduld. Sie durften sie nicht zeigen, durften ihre Konzentration nicht unterbrechen. Sie merkten nicht einmal, wie die Zeit verging. Nur Reek Norr zeigte Unruhe, und Nicole warf immer wieder verstohlene Blicke auf die Uhr.
    Es mußte über eine Stunde vergangen sein, während der sich das Energiepotential immer mehr verdichtete.
    Und dann geschah alles plötzlich blitzschnell.
    Etwas, das nicht schwarz, aber auch nicht hell war, sondern auf unbegreifliche Weise lichtlos und für die menschlichen Sinne nicht existent, öffnete sich. Eine Art Trichter stülpte sich aus, kam aus dem Nichts und drang in die Kajüte vor, um Reek Norr blitzartig zu umschließen und wieder zu verschwinden.
    Im nächsten Moment war es vorbei.
    Der Sauroide war aus der Kajüte verschwunden. Nichts mehr deutete darauf hin, daß es ihn hier jemals gegeben hatte. Gleichzeitig zerflatterte die Konzentration der beiden Magier, verschwand das hochverdichtete Kraftpotential.
    Das Leuchten des Kristalls und des Amulettes verlosch. Zamorra sank leicht vornüber. Nicole trat zu ihm und stützte ihn. Ted Ewigk starrte wie geistesabwesend ins Leere, seine Hand umklammerte den Sternenstein, als wolle sie ihn zerbrechen.
    Noch einmal vergingen Minuten, bis Ted sich endlich aus seiner Starre löste. Er lächelte und sah sich um, als erwache er aus einem tiefen Schlaf.
    »Wo ist Reek?«
    »Fort«, sagte Nicole. »Der dunkle Korridor hat ihn erfaßt und mit sich genommen.«
    Zamorra ließ sich auf der Bettkante nieder. Er befestigte das Amulett wieder an der silbernen Halskette, an der er es normalerweise unter dem Hemd vor der Brust zu tragen pflegte.
    »Geschafft«, sagte er. »Hoffentlich war es das richtige Tor.«
    Ted Ewigk sah ihn fragend an.
    »Es könnte ja sein, daß er durch einen falschen Korridor gegangen ist«, sagte Zamorra. »Diese Fragmente von Land, die aus anderen Welten herkamen und die Insel formten, auf der auch Gatnor und Norr ankamen -vielleicht existieren da auch noch Übergänge.«
    »Wie nett, daß du erst jetzt davon sprichst«, sagte Ted Ewigk sarkastisch. »Was machen wir, wenn der Sauroide tatsächlich in eine falsche Welt geraten ist? Ich zweifele daran, daß wir ihn hierher zurückholen und es erneut versuchen können. Himmel, Zamorra, du bist einmalig…«
    »Ich habe auch erst jetzt daran gedacht«, erwiderte der Professor. »Tut mir leid. Aber eigentlich müßte es der richtige Weg gewesen sein. Wir haben uns ja immerhin
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