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Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt
Autoren: Hans Warren
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      1. Kapitel Rätselhafte Ereignisse  
     
    „Schau dich nicht so oft um, Hans! Man braucht nicht zu merken, daß wir wissen, daß wir verfolgt werden. Der Malaie hinter uns ist sehr vorsichtig. Unsere noch unbekannten Gegner scheinen über sehr gewandte Leute zu verfügen."  
      „Bist du wirklich fest davon überzeugt, Rolf, daß der Malaie uns verfolgt? Es kann doch Zufall sein, daß er hier wieder aufgetaucht ist. Niemand in der Stadt weiß, weshalb wir nach Palembang gekommen sind, da Kommissar Gregock in Padang-Padjang uns hier nicht anmelden wollte."  
      „Und doch folgt uns der Malaie schon vom Hafen aus, Hans! Komm, laß uns in das kleine Café dort gehen! Dann werden wir ja sehen, ob er verschwindet oder auf uns wartet."  
      Mir kam Rolfs Vorsicht etwas übertrieben vor, aber ich befolgte seinen Rat und schaute mich nicht mehr nach dem Farbigen um. Plaudernd betraten wir das kleine Café und nahmen auf der Terrasse Platz, von der aus wir die Straße gut übersehen konnten.  
      Der Malaie ging weiter, kehrte aber schon nach kurzer Zeit um und kam auf der uns gegenüberliegenden Straßenseite zurück. Was wollte er von uns? Hatte er den Auftrag, uns heimlich zu folgen? Und wer hatte ihm den Auftrag erteilt?  
      In Padang-Padjang hatte uns der dortige Polizeikommissar ein paar merkwürdige Vorfälle erzählt, die sich in Palembang ereignet hatten. Er hatte uns gebeten, hierher zu fahren und seinen Kollegen Rollow zu besuchen, der uns Näheres mitteilen würde.  
      Rolf hatte an den Vorfällen rege Anteilnahme genommen. Deshalb fuhren wir, nachdem wir nach Padang zurückgekehrt waren, am nächsten Morgen mit unserer Jacht sofort nach Palembang. Dabei mußten wir durch die Sunda- und die Banka-Straße.  
      Palembang liegt nicht an der Küste, sondern etwa siebzig Kilometer landeinwärts. Wir konnten die Strecke auf dem Moesi-Strom, der ebenso wie die Hauptstadt Palembang genannt wird, zurücklegen.  
      Früher war Palembang der Haupthandelsplatz von Sumatra. Die Stadt wurde zu einem Teile auf Pfählen erbaut, da die vielen Überschwemmungen den Boden versumpft haben. Noch heute sieht man viele solcher Bauten, die einen eigenartigen Anblick bieten.  
      Ich hätte mir diese Bauten gern näher und möglichst gründlich angesehen, als Rolf mir zuflüsterte, daß wir verfolgt würden. Schon bei der Landung hatten wir einen Malaien am Bollwerk stehen sehen, der jedes ankommende Fahrzeug genau zu mustern schien. Deshalb nahm Rolf auch Pongo vorläufig nicht mit; unser schwarzer Begleiter hätte uns durch seine riesenhafte Gestalt und sein Aussehen sofort verraten. Wir wollten möglichst unauffällig Kommissar Rollow aufsuchen, um mit ihm die eigenartigen Vorfälle in Palembang durchzusprechen.  
      Der Malaie war eben zum dritten Male auf der anderen Straßenseite vorbeigekommen und hatte dabei scharf zu uns herübergesehen. Als einer, der jemand heimlich verfolgen soll, benahm er sich fast zu auffällig. Oder wollte er absichtlich unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken, damit wir etwas anderes nicht beachteten?  
      Rolf schien etwas Ähnliches zu denken, denn unvermittelt sagte er zu mir:  
      „Ich werde aus dem Malaien nicht recht schlau, Hans. Vorhin hat er sich so geschickt benommen, und jetzt tut er gerade das Gegenteil. Mir kommt es so vor, als wollte er uns auf sich aufmerksam machen. Ich möchte am liebsten zu ihm hinübergehen und ihn danach fragen."  
      »Das hätte doch keinen Zweck, Rolf. Er würde dir bestimmt nicht die Wahrheit sagen. Ich schlage vor, ruhig zur Polizei zu gehen. Laß den Malaien denken, was er will! Hat er uns erkannt, können wir es auch nicht ändern. Dann wissen unsere Gegner, die wir noch gar nicht kennen, eben schon, daß wir hier sind."  
      „Vielleicht hat Kommissar Gregock unsere Ankunft doch gemeldet, die Nachricht kann in falsche Hände gekommen sein. Also los, zur Polizei!"  
      Als wir unsere Zeche bezahlt hatten und auf die Straße hinaustraten, ging der Malaie in entgegengesetzter Richtung. Er hatte wohl nicht bemerkt, daß wir das Kaffeehaus verließen. Die günstige Gelegenheit benutzten wir und verschwanden rasch um die nächste Straßenecke in eine Seitenstraße hinein.  
      „Glück gehabt!" lächelte ich Rolf an. "Wenn der Malaie wieder am Café vorbeikommt, wird er verwundert auf die Terrasse blicken, wenn er uns nicht mehr sieht."  
      „Der taucht bestimmt wieder auf, Hans, denn er wird unser Ziel
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