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Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt

Titel: Rolf Torring 104 - Zum Tode verurteilt
Autoren: Hans Warren
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kennen. Wer mag er übrigens sein?"  
      Wir beeilten uns, zur Polizeistation zu kommen. Als wir die Vorhalle des Gebäudes betraten, stutzten wir, denn — da stand der Malaie, der uns verfolgt hatte.  
      Als wir dem Pförtner gesagt hatten, wen wir sprechen möchten, telefonierte er kurz und bat uns, ein paar Minuten zu warten. Um den Malaien, der bestimmt erst kurz vor uns eingetroffen sein konnte, kümmerte er sich gar nicht.  
      Es dauerte nicht lange, bis das Telefon klingelte und der Pförtner uns bat, ihm zu folgen, da Kommissar Rollow uns erwarte. Wir wurden in das erste Stockwerk geführt, wo der Kommissar sein Dienstzimmer hatte. Freudig kam er uns entgegen und begrüßte uns herzlich. Erstaunt fragte Rolf, ob er uns erwartet habe. Er bejahte, sein Kollege Gregock hätte ein Telegramm geschickt und unsere Ankunft gemeldet.  
      „Weiß jemand außer Ihnen, Herr Kommissar, daß wir hierher kommen?" fragte Rolf sofort.  
      „Niemand, Herr Torring! Ich habe das Telegramm keinem Menschen gezeigt. Es steckt seit fünf Tagen in der Tasche meines Dienstanzuges. Weshalb fragen Sie? Haben Sie etwa schon auf dem Wege hierher Unannehmlichkeiten gehabt?"  
      „Das nicht, Herr Kommissar, aber wir sind vom Hafen aus ständig beobachtet worden, und zwar von einem Malaien, der augenblicklich in der Vorhalle unten steht."  
      Kommissar Rollow lachte.  
      „Ein Malaie, der Sie schon am Hafen beobachtete? Das ist mein tüchtigster Geheimpolizist, der jeden Fremden, der im Hafen eintrifft und ihm auffällt, beobachtet. Seit die rätselhaften Vorfälle uns das Leben schwer machen, paßt er natürlich doppelt scharf auf. Verdächtig werden Sie ihm schon deshalb erschienen sein, weil Sie mit einer eigenen Jacht ankamen."  
      „Wir haben uns sicher in seinen Augen wie Spitzbuben benommen," meinte ich und lachte, „denn wir sind aus einem Café heimlich verschwunden."  
      „Wenn es Ihnen recht ist, meine Herren, rufe ich ihn einmal herein, um ihm in Ihrer Gegenwart zu sagen, daß er Sie nicht mehr zu beobachten braucht"  
      „Tun Sie das bitte, Herr Kommissar. Es ist uns bestimmt angenehmer, nicht auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Außerdem möchte ich den Mann gern einmal persönlich kennen lernen. Dann weiß man im Notfall, mit wem man es zu tun hat."  
      Rollow telefonierte. Kurz darauf klopfte es an der Zimmertür. „Unser" Malaie betrat auf das „Herein!" Rollows das Dienstzimmer.  
      „Sie haben die Herren vom Hafen aus beobachtet, Tinna?" fragte der Kommissar.  
      Der Malaie bestätigte es durch ein Kopfnicken.  
      „Die Herren sind Bekannte von mir und können sich in der Stadt nach Belieben bewegen," fuhr der Kommissar fort.  
      Tinna schaute uns lächelnd an und sagte: „Ich weiß, Herr Kommissar. Ich habe die Herren selbst auch nicht beobachtet, sondern wollte nur wissen, ob sie von anderer Seite beobachtet würden. Ich bin den Herren zu ihrem Schutze gefolgt."  
      „Sie kennen die Herren, Tinna?" wunderte sich der Kommissar. „Dann können Sie mir bestimmt sagen, wer sie sind."  
      „Herr Torring und Herr Warren, Herr Kommissar. Ich habe in Zeitungen und Zeitschriften viele Bilder der Herren gesehen und sie am Hafen gleich erkannt. Wenn ich mir noch ein Wort erlauben darf, Herr Kommissar: vielleicht können die Herren uns helfen, die geheimnisvollen Vorfälle zu klären."  
      Rolf überlegte ein paar Sekunden, ob er in Tinnas Gegenwart reden sollte, dann fragte er:  
      „Um was für Vorfälle oder Ereignisse handelt es sich eigentlich, Herr Kommissar?"  
      Tinna mußte Platz nehmen, und Kommissar Rollow begann zu erzählen:  
      „Zwanzig Kilometer von hier liegt der Sokatti-See, der seit einigen Monaten in einen recht schlechten Ruf gekommen ist. Idyllisch in einem Halb-Dschungelgebiet gelegen, war er früher ein beliebter Ausflugsort von Palembang aus. Touristen und Jäger verbrachten an seinem Ufer herrliche Stunden, bis eines Tages gemeldet wurde, daß drei Menschen an seinem Ufer von Krokodilen gefressen worden wären.  
      Bisher war nie ein Krokodil im See bemerkt worden, der übrigens nur einen kleinen Abfluß zum Moesi-Strom hat. Plötzlich sollten die Tiere dort aufgetaucht sein. Der Sicherheit der Touristen wegen ließ ich sofort den ganzen See gründlich untersuchen, konnte jedoch von Krokodilen keine Spuren finden.  
      Einige Zeit verging, ohne daß sich etwas ereignete. Bald war der See wieder der Tummelplatz
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