Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0424 - Der Drachen-Clan

0424 - Der Drachen-Clan

Titel: 0424 - Der Drachen-Clan
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gewesen. Ich komme nicht einmal mehr in den diplomatischen Dienst. Ich bin und bleibe Kapitän der ANTARES, Zamorra. Und wenn sie mich davon entfernen, gehe ich in die Privatwirtschaft.«
    »Wenn man dich läßt, William«, glaubte Zamorra den Freund warnen zu müssen. »Vergiß nicht, daß du dann ein unehrenhaft entlassener Marinesoldat bist. Und vergiß auch nicht, daß die USA zwar ein fortschrittliches, großes, freiheitliche Land sind, in dem der Polizist vor dem Ausweis deine Sozialversicherungskarte prüft, aber daß du nach drei Monaten keinen Cent Sozialhilfe mehr bekommst und aus dem Netz und damit auch aus der Statistik herausfällst, weil Sozialhilfeempfänger nicht in die heile Welt passen. Und in einer heilen Welt werden auch keine gefeuerten Trooper beschäftigt, weil die mit Schwerstverbrechern gleichzusetzen sind. Du endest in der Gosse, Mann.«
    »Ich muß ja nicht in den USA bleiben«, wandte Siccine ein. »Glaube mir, ich weiß, was ich tue. Und du bist doch auch froh darüber. Nur ein Problem bleibt: wir können Norr keine Ewigkeit hier an Bord behalten. Er muß zurück in seine Welt. Hast du dir schon überlegt, wie wir das zustandekriegen? Die ANTARES muß nämlich zwischendurch auch eindocken, und spätestens dann kann ich ihn nicht mehr vor einer Entdeckung schützen.«
    »In Rom, in Ted Ewigks Hotelzimmer, ist ein Tor in die Echsenwelt«, überlegte Nicole Duval, Zamorras Lebensgefährtin, Sekretärin und Mitstreiterin. »Und in der Toskana… Ted kann mit seinem Dhyarra-Kristall dieses Tor öffnen und den Weg in die Echsenwelt freimachen, so daß Reek zurückkehrt.«
    »Und wir setzen ihn ins nächste Flugzeug, Erster Klasse, sehr zur Freude der Stewardeß«, schmunzelte Zamorra. »Ich fürchte, das wird einige Problemchen aufwerfen. Er wird schon bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Ärger bekommen, weil ihm doch keiner glaubt, daß sein Aussehen echt ist. Er besitzt keinen Personalausweis, keinen Paß, und das wenigste, was ihm passiert, ist, daß man ihn bittet, sich zu demaskieren. So geht’s nicht.«
    »Gryf oder Teri könnten ihn per zeitlosen Sprung nach Rom bringen«, schlug Nicole weiter vor.
    »Dazu müssen sie erst einmal benachrichtigt werden. Was aber, wenn sie gerade mal wieder irgendwo in der Welt unterwegs und nicht erreichbar sind? Weißt du, Nici, ich möchte einerseits Reek Norr nicht allein hier unter ihm Fremden an Bord lassen, aber zweitens auch keine Woche auf der ANTARES zubringen. Wiliams Whiskeyvorräte drohen unerschöpflich zu sein, und noch ein paar Abende wie die letzten sind tierisch.«
    Siccine grinste.
    »Deshalb muß Ted hierher kommen«, fuhr Zamorra fort. »Das ist wesentlich einfacher. Das Problem ist anschließend nur, dann ein neues Weltentor zu öffnen. Das dürfte auch für seinen Machtkristall schwierig werden.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Wieso? Wir brauchen doch lediglich gegebene Dinge auszunutzen.«
    »Und die wären?«
    »Nun, irgendwie ist Reek doch auch hierher gelangt, oder? Erinnere dich an das, was er erzählt hat. Die Kältepriester haben experimentiert und Weltentore geschaffen. Eines davon führt hierher. Zur ehemaligen Insel. Wenn wir Ted dort hinstellen, kriegt er zwar nasse Füße und muß gut schwimmen können, aber er kann das vorhandene Tor von dieser Seite her erreichen und Reek hinüberschicken.«
    »Die nassen Füße erübrigen sich«, warf Siccine ein, »wenn wir die ANTARES an genau die Position bringen, an der sich dieses, äh, Weltentor befindet.«
    »Worum wir dich sehr herzlich bitten, William«, sagte Nicole. »Denn Ted wird kaum auf dem Wasser gehen können, und Reek Norr ebensowenig.«
    Zamorra nagte an der Unterlippe. »Bist du sicher, daß dieses Tor noch existiert? Vielleicht haben die Kältepriester es inzwischen geschlossen.«
    »Glaube ich nicht. In der Echsenwelt vergeht die Zeit langsamer als bei uns.«
    »Na schön. Wo ist die nächste Telefonzelle?«
    Siccine seufzte. »Wir richten gerade eine auf dem Passagierdeck ein«, sagte er. »Wenn du dich ein wenig geduldest, schaltet unsere Funkbude dir eine Telefonstrecke, wohin du willst. Okay?«
    Eine Stunde später versuchte Professor Zamorra, Rom zu erreichen.
    ***
    Am Vormittag des übernächsten Tages wasserte ein Flugboot dicht neben der ANTARES. Der Pilot der in Sidney, Australien, gecharterten Maschine hatte den Auftrag, zu warten und seinen Passagier später wieder aufzunehmen.
    »Teodore Eternale bittet, an Bord kommen zu dürfen…«
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher