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Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman

Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman

Titel: Die geheimen Memoiren der Jane Austen - Roman
Autoren: Aufbau
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Vorwort der Herausgeberin
    Jane Austen, die Autorin von sechs Romanen, die weltweit außerordentlich beliebt sind, hat sich selbst als nahezu süchtige Briefschreiberin bezeichnet. Viele ihrer Briefe sind erhalten geblieben und geben uns wertvolle Einblicke in die Gedankenwelt der Autorin, in ihre Persönlichkeit und ihr Privatleben. Obwohl Biographen schon immer überlegt haben, ob die Autorin wohl Tagebuch geführt oder Memoiren verfasst hat, wurden keinerlei Spuren derartiger Schriftstücke gefunden. Bis heute.
    Chawton Manor House – eines der vielen Anwesen, das Jane Austens Bruder Edward Austen Knight gehörte (der von einem Vetter seines Vater adoptiert wurde und von ihm ausgedehnte Besitztümer erbte) – war bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts im Besitz der Familie Knight. Viele Jahre lang lebte Jane Austen in Chawton Cottage, einem kleinen Häuschen im Dorf in der Nähe dieses Herrenhauses. Sie weilte häufig zu Besuch im Chawton Manor House.
    Kürzlich wurden Handwerker mit Instandsetzungsmaßnahmen am Dach des Herrenhauses beauftragt. Im Zuge dieser Arbeiten sollte auch eine Mäusefamilie gefangen werden, die sich dorthin verirrt hatte. Auf der Mäusejagd stieß jemand auf eine alte Seekiste, die in der hintersten Ecke des sehr ausgedehnten und weit verzweigten Dachbodens eingemauert war. Zum großen Erstaunen aller war diese Seekiste bis obenhin mit offenbar alten Manuskripten angefüllt. Zudem fand sich bemerkenswerterweiseunter all den Papieren am Boden der Kiste ein samtbezogenes Kästchen, das einen zarten Goldreif mit einem Rubin enthielt.
    Der gegenwärtige Besitzer des Anwesens, die Chawton House Library, eine Wohltätigkeitsorganisation, die das Herrenhaus renoviert und Gärten und Park wiederhergestellt hat und in dem Anwesen jetzt ein Studienzentrum für frühe englische Frauenliteratur betreibt, zog sogleich Schmuckexperten hinzu, die den Rubinring schätzten (eine feine Arbeit, die auf das späte achtzehnte Jahrhundert datiert wurde), sowie Anglisten, die die Dokumente prüfen sollten. Selbst nach flüchtiger Lektüre war den Forschern sogleich klar, welchen immensen historischen Wert diese Entdeckung hat.
    Die Kiste ist so beschaffen wie die Seekisten, die Seeleute während der napoleonischen Kriege für ihre Habseligkeiten verwendet haben. Sie könnte Frank oder Charles Austen, zwei weiteren Brüdern Jane Austens, gehört haben, die beide in der Royal Navy gedient haben. Zum Erstaunen und der ungeheuren Freude der Forscher, die das Privileg hatten, die Papiere als Erste zu sichten (und zu denen zu gehören auch ich die Ehre hatte), wurde schnell klar, dass die zahlreichen Dokumente aus der Seekiste sicherlich während des späten achtzehnten und frühen neunzehnten Jahrhundert verfasst wurden. Inzwischen sind sie offiziell als authentische Schriften von der Hand Jane Austens identifiziert worden.
    Bisher wurde noch keines der Manuskripte kritisch durchgesehen, doch schon jetzt ist klar, dass wir es hier mit nichts weniger zu tun haben als den lange verloren geglaubten Memoiren Jane Austens, in denen sie von Geschehnissen berichtet, die ihr selbst, Mitgliedern ihrerFamilie oder Freunden und Bekannten widerfahren sind.
    Die Chawton House Library wünscht keinerlei finanziellen Gewinn aus diesem Fund zu ziehen und war so freundlich, die Seekiste samt Inhalt der Jane Austen Literary Foundation zur Verfügung zu stellen, wo sie nun vollständig durchgesehen und aufbewahrt werden sollen.
    Schon in ihrer äußeren Erscheinungsform sind diese Memoiren höchst interessant. Sie sind auf ähnliche Weise zusammengelegt und gebündelt worden wie das Manuskript ihres letzten, unvollendeten Werks,
Sanditon
. Das heißt, sie wurden alle auf normalgroße, gewöhnliche, auf der Hälfte gefaltete Blätter Schreibpapier geschrieben, dann zu kleinen Heften zwischen achtundvierzig bis achtzig Seiten Umfang zusammengefasst und säuberlich am Rücken zusammengenäht. Ihrem Stil nach lassen sich die Aufzeichnungen in verschiedene Kategorien einordnen: Manche sind Tagebucheinträge; die meisten sind jedoch in Kapitel unterteilt und dadurch ihren Romanen sehr ähnlich. Einige wenige Partien sind von Schimmel und anderen Umwelteinflüssen beschädigt, doch die meisten sind (weil die Seekiste zum Glück luftdicht verschlossen war und die Luft auf dem Speicher, ihrem Aufbewahrungsort, trocken war) beinahe in ihrer ursprünglichen Qualität erhalten.
    Gegenwärtig konserviert ein Expertenteam diese Manuskripte mit
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