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Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine
Autoren: M. V. Carey
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Die Einladung
    »Hallo, Just! Rate mal, wer dich sucht!« sagte Peter Shaw, während er die Luke im Fußboden anhob und in die Zentrale der drei ??? heraufkletterte.
    »Geschenkt – ich weiß Bescheid«, sagte Justus Jonas. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, der unter der Last seines Schwer-gewichts ächzte. »Tante Mathilda ist um sechs Uhr früh aufgestanden«, stellte er in seiner exakten Sprechweise fest. »Dann hat sie ein herzhaftes Frühstück zubereitet und Onkel Titus zum Ausverkauf einer Autowerkstatt in Oxnard entsandt. Ich konnte daraus mühelos ableiten, daß sie heute ein volles Programm vorgesehen hat.« Justus sah auf seine Uhr. »Es ist jetzt genau dreizehn Uhr fünfzehn. Aus deiner Fragestellung läßt sich unschwer entnehmen, daß Onkel Titus zurückgekehrt ist, daß er in Oxnard einiges eingehandelt hat und daß Tante Mathilda mich jetzt zum Entladen des Lastwagens braucht.«
    »Justus Jonas, das Nachwuchs-Genie!« Bob Andrews kicherte.
    Der schlanke Junge mit der Brille lehnte an einem Büroschrank und blätterte gemächlich in seinen Akten.
    Die drei Jungen waren in dem zerbeulten alten Camping-An-hänger, den Justus von Onkel und Tante als Clubraum bekommen hatte. Er stand in einer abgelegenen Ecke des »Gebraucht-waren-Center T. Jonas« hinter hohen Stapeln aus Bauholz und Altmetall verborgen. Auf dem Schrottplatz ging es immer turbulent zu. Dort bot sich nicht nur eine Fülle von Trödel und Gerümpel aller Art, sondern auch ein vielfältiges Sortiment ungewöhnlicher Fundsachen aus Häusern, die abgebrochen worden waren – antike Sonnenuhren, alte marmorne Badewannen, geschnitzte Türrahmen und Buntglasfenster. In der dauernden Hektik des Reinigens, Sortierens und Einlagerns all dieser Gegenstände – und nicht zuletzt des zuvorkom-menden Bedienens der Besucher die aus dem gesamten Kü-
    stenbereich herkamen, um nach Objekten mit Seltenheitswert zu fahnden – hatten Justs Onkel und Tante den Anhänger in der Hofecke ganz vergessen.
    Die Jungen hatten den Wagen zur Zentrale ihres Junior-Detektivunternehmens »Die drei ???« gemacht. Im Innern befand sich ein winziges Labor mit Dunkelkammer und ein Büro mit einem uralten Schreibtisch, Stühlen und Telefon. Ein großer Aktenschrank enthielt die von Bob Andrews säuberlich verfertigten Protokolle aller von den Jungen aufgeklärten Fälle.
    Justus, der Anführer des Trios, verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit in der Zentrale mit Überlegungen zu dem jeweils anstehenden Fall der drei ??? und mit Denksport für sein Superhirn.
    Justus war stolz auf seine unfehlbare Gabe logischer Schlußfol-gerung. Als Peter und Bob ihn jetzt angrinsten, stutzte er ungnädig. »Tante Mathilda sucht mich also nicht?« fragte er.
    »Sei doch froh«, meinte Peter. »Wenn Tante Mathilda dich sucht, weißt du ja, was davon zu halten ist – ran an die Arbeit!
    Nein. Ich war heute früh in der Stadt, im Supermarkt, und da hab’ ich Allie Jamison getroffen.«
    Justus setzte sich mit einem Ruck aufrecht hin. Bob ließ das Blättern sein und riß die Augen auf. Allie Jamison stammte aus einer der ganz reichen Familien in Rocky Beach und war schon zuvor Auftraggeberin der drei ??? gewesen. In einem Fall, den sie »die singende Schlange« tauften, hatten sie ihr beigestanden, um eine dunkle Existenz von Hausgast wieder loszuwerden, und dabei ein teuflisches Erpresserkomplott aufgedeckt. Aber die Zusammenarbeit mit dem Mädchen war kein reines Vergnügen gewesen. Sie war impulsiv und gewohnt, ihren eigenen Kopf durchzusetzen, und sie fand nichts dabei, ein wenig zu schwindeln, wenn es ihr in den Kram paßte.
    »O Schreck!« sagte Justus endlich. »Ich denke, die Kleine verbringt den Sommer bei einem Onkel im Staat New Mexico.
    Das Haus steht ja zur Zeit leer, und Mr. und Mrs. Jamison sind in Japan!«
    Peter nickte. »Weiß ich. Aber jetzt gerade ist Allie hier in Rocky Beach. Sie sagte mir, sie und ihr Onkel hätten aus dem Haus ein paar Sachen geholt, und außerdem hätte ihr Onkel in der Stadt etwas zu erledigen. Und sie ist irgendwie aufgedreht, irgendwas Tolles spukt ihr im Kopf herum, und sie will herkommen und es uns berichten, ehe sie mit ihrem Onkel wieder nach New Mexico abreist.«
    Bob seufzte. »Und dabei hatte der Sommer so friedlich angefangen.«
    »Nimm’s leicht«, sagte Justus. »Sie reist ja wieder ab – und das hoffentlich bald! Peter, wie lange will Allie noch hier sein?«
    »Nur bis morgen!« drang es hinter dem Vorhang hervor, der den
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