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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein Neuer aus dem Nichts auf. Leonardos Knochenhorden waren unerschöpflich. Sie konnten unbegrenzt Nachschub erhalten…
    Zamorra umklammerte den Dhyarra-Kristall. Er setzte ihn ein. Ein blau flirrendes Kraftfeld tastete sich über das Geröll und erreichte den Sensenmann, riß ihn zurück. Zamorra hoffte, daß es noch nicht zu spät war. Der Sensenmann schwebte plötzlich einige Meter hoch in der Luft…
    »Seine Waffe!« schrie Zamorra Nicole zu.
    Die reagierte wie auf dem Schießstand. Mit fast unglaublicher Treffsicherheit erfaßte der Laserblitz das Metall der Sense. Aber es glühte nicht auf. Die gerichtete Lichtenergie floß einfach ab. Auch ein direkter Treffer, mit dem Nicole versuchte den Sensenmann selbst zu vernichten, machte ihm nichts aus.
    Der Unheimliche gab ein schauriges Lachen von sich.
    »So bekommt ihr mich nicht…«
    »Wenn nicht so, dann eben anders«, zischte Zamorra. Mit dem Dhyarra-Kristall hielt er den Sensenmann in der Luft und von Wang Lees Kopf fern. Aber die Skelett-Krieger waren jetzt fast heran. Nicole konnte sie gar nicht so schnell niederschießen, wie sie neu aus dem Nichts auftauchten. Und jedesmal waren sie ein Stück näher…
    »Ich muß da durch«, murmelte Zamorra. Er riß den Einsatzkoffer auf, den er fallengelassen hatte. Seine Hand umklammerte den Ju-Ju-Stab.
    Und dann stürmte er los, direkt auf die angreifenden Skelett-Krieger zu!
    »Nicht!« schrie Nicole. Nicht nur, daß er gegen die Knochenmänner keine Chance hatte, er lief ihr auch noch ins Schußfeld!
    Sie sah ihn im Geiste schon unter den Schwertstreichen und Axthieben der Krieger zusammenbrechen. Aber irgendwie schaffte er es, ihre Reihen zu durchbrechen. Er hieb mit dem Stab um sich, stieß zwei Krieger zur Seite, und sprang durch eine Lücke, die Nicole freigeschossen hatte. Dann rannte er los, als wolle er eine olympische Goldmedaille gewinnen.
    Rund zwanzig Meter vor dem schwebenden Sensenmann stoppte er, schleuderte den Ju-Ju-Stab einfach mit aller Kraft…
    Der Stab raste auf den Sensemann zu…
    Ein klagender Schrei hallte. Dann war der unheimliche Schnitter verschwunden. Der Ju-Ju-Stab schlug ein paar Meter hinter Wang Lee auf den harten Boden.
    Der Sensenmann war geflohen. Er hatte gerade noch rechtzeitig die Gefahr erkannt, die ihm durch den äußerlich unscheinbaren Stab drohte, und hatte sich in seine ureigensten Gefilde zurückversetzt.
    Im gleichen Moment war auch der andere Spuk vorbei.
    Mit dem Verschwinden des Sensenmannes lösten sich auch die Skelett-Krieger auf. Sie waren darauf programmiert, zu vergehen, wenn der Sensenmann seine blutige Arbeit verrichtet hatte und selbst ging. Daß die Arbeit noch nicht erledigt war, kontrollierten die Knöchernen nicht. Sie gingen mit dem Schnitter.
    Über der öden Fläche kehrte Ruhe ein…
    ***
    Sie gruben Wang Lee aus und brachten ihn zum Taxi. Die Augen des verblüfften Fahrers weiteten sich fast unerträglich. Aber er stellte keine Fragen.
    Sie fuhren den Mongolen zu einem der Krankenhäuser, in dem er ärztlich versorgt wurde. Er hatte in den letzten Minuten des Kampfes die Besinnung verloren. Der Streß war zu groß geworden.
    Er erwachte erst in den späten Vormittagsstunden wieder…
    Da befanden sich Zamorra und Nicole längst wieder in ihrem Hotelzimmer. Aus der gemütlichen, schönen Nacht, wie sie sie sich eigentlich vorgestellt hatten, wurde jetzt natürlich nichts mehr. Es wollte keine richtige Stimmung mehr aufkommen.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Mir wird fast schlecht, wenn ich daran denke, wie haarig es diesmal war. Ich hätte es wissen müssen, daß Sara Moon eine raffiniertere Falle stellt. Daß sie sich nicht damit zufrieden gibt, einen Mann zum Killer zu machen…«
    »Und worin bestand die Falle?« fragte Nicole.
    Zamorra lachte auf. »Der wirkliche Killer war das Amulett«, sagte er. »Sara Moon hat es irgendwie geschafft, es zu manipulieren und einen Letal-Faktor einzubauen. Wenn ich Merlins Stern eingesetzt hätte, wäre ich selbst daran gestorben. Hinterhältiger läßt sich kaum noch etwas planen…«
    Nicole nickte. »Es ist schade, daß sie ihre ganze Intelligenz und Schläue so negativ einsetzt. Lieber Himmel, was könnte diese Frau alles bewirken, wenn wir sie auf unserer Seite hätten…«
    »Wunschträume, aber mit denen ist uns auch nicht geholfen…«
    Nicole setzte sich ruckartig auf. »Warum hast du das Amulett nicht eingesetzt? Was hat dich gewarnt?« wollte sie wissen.
    Zamorra lächelte.
    »Merlins Stern
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