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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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südwärts wandte und ganz Italien in eine rechte und eine linke schmale Hälfte trennte. Karg, kaum bewohnt, wenig bewachsen, öde.
    Der Fluß… das konnte der Arno sein. Dann war die Stadt Florenz, die einstige Hauptstadt der Toscana. Weiter südlich war Rom…
    Amos legte ein Gitternetz über die Projektion und stürzte zurück, auf die Ödfläche zu. Er maß sie aus, lokalisierte sie und legte die Entfernung zu Florenz fest, die genaue Richtung… wenn er jemanden dorthin schickte, um Wang zu befreien, mußte er ihm schließlich exakt beschreiben können, wohin er sich zu wenden hatte. Ansonsten würde der Helfer Wang vielleicht wochenlang suchen. So lange hielt der eingegrabene Mongole die Tortur aber nicht aus.
    Er sah ohnehin aus, als würde er nur noch ein paar Stunden durchhalten, ehe er dem Wahn verfiel oder verdurstete…
    Sid Amos nickte. Er wußte jetzt, was er wissen wollte.
    Notfalls mußte er eben selbst eingreifen.
    Vielleicht war das ohnehin das beste. Mit den drei Amuletten konnte er auch eine kleine Schwadron der Ewigen aufhalten, wenn er sie zusammenschaltete. Noch besser wäre es natürlich, Zamorra oder gar Ted Ewigk dabei zu haben. Ewigk wohnte in Rom. Er konnte Florenz in relativ kurzer Zeit erreichen…
    »So machen wir’s«, sagte Amos im Selbstgespräch.
    Aber wenn das hier geklappt hatte, wenn er Wang endlich hatte finden können, dann konnte er vielleicht auch Zamorra erreichen.
    Er versuchte es noch einmal, die Verbindung von Amulett zu Amulett aufzubauen.
    Und - diesmal klappte auch das…
    ***
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte Zamorra und erhob sich. Er trat vor den Tisch. Das Amulett pulsierte leuchtend!
    Zumindest war dies nicht die Warnung vor einer schwarzmagischen Kraftquelle. Denn dann hätte es sich erwärmt und vibriert. Das hier mußte etwas anderes sein.
    Finster starrte Zamorra Merlins Stern an. »Laß den Unsinn«, murrte er. »Wenigstens in dieser Nacht möchte ich meine Ruhe haben. Gleich wird der Wein gebracht, Nicole kommt mit dem Gepäck, und dann…«
    Aber das helle Pulsieren nahm seinen Fortgang.
    »Ich habe dich nicht aktiviert, damit du sofort Störenfried spielst«, knurrte er. Aber dennoch streckte er die Hand nach der Silberscheibe aus. Es ließ sich ja doch nicht vermeiden. Und es war immer noch besser, die Störung kam jetzt, als in einer Stunde, wenn Nicole und er…
    Er berührte das Amulett, nahm es in die Hand.
    »Na endlich«, sagte Sid Amos. »Ich dachte schon, ich bekomme dich überhaupt nicht mehr in die Verbindung.«
    Zamorra seufzte. »Du hast mir gerade noch gefehlt«, stöhnte er.
    Er sah Amos jetzt vor sich. Das Amulett übertrug eine Projektion des Gesprächspartners in Zamorras Geist. Er sah, daß auch Amos ein Amulett in der Hand hielt. So also war die Verbindung zustande gekommen!
    »Was willst du, Sid?« fragte Zamorra betont grob. »Du störst nämlich.«
    »Ah, das sehe ich«, ginste Amos. »Gut, ich werde mich kurz fassen. Sara Moon hat Wang Lee entführen lassen. Sie haben ihn geschnappt, als er draußen war, um den täglichen Botengang für sein Mädchen zu machen. Er ist jetzt Gefangener der Ewigen.«
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. »Wang hätte damit rechnen müssen«, sagte er. »Er mußte doch wissen, daß Sara Moon nicht nur hinter mir her sein würde, sondern auch hinter ihm. Und du wußtest es auch, Assi! Warum hast du ihn nicht geschützt?«
    »Nobody is perfect«, erwiderte Amos nüchtern, »und leider ist mein Name nicht Nobody! Es ist nun mal passiert.«
    »Und mich rufst du an, damit ich die Kastanien aus dem Feuer hole und Wang befreie, wie? Aus der Hand der Ewigen? Sag mal, hast du vergessen, mit wem wir es zu tun haben? So leicht wie damals, als wir das große Sternenschiff vernichten konnten, werden wir es nie wieder haben.«
    »Ja, ich weiß, sie haben dazugelernt und sind vorsichtiger im Umgang mit uns geworden. Nein, ich werde wahrscheinlich Ted Ewigk bitten, sich darum zu kümmern. Außerdem ist er dicht dran…«
    »Was heißt das?« fragte Zamorra.
    »Wang wird in der Nähe von Florenz gefangengehalten, auf eine recht perfide Art und Weise. Sobald ich mit dir fertig bin, werde ich versuchen, Ewigk zu ereichen…«
    »In der Nähe von Florenz?« echote Zamorra. »Sag mal, bist du irre, du abgehalfterter Oberteufel? Was glaubst du eigentlich, wo ich bin?«
    »Du wirst es mir sicher verraten. Freunde haben keine Geheimnisse voreinander.« Amos lachte meckernd.
    »Nicole, Gryf und ich sind in Florenz.
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