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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mir…«
    »Es geht um das Amulett. Hier ist Battista«, sagte der Anrufer schnell. »Das Amulett dieses Ausländers von heute abend.«
    »Ja, ich weiß schon«, brummte Lorenzo. »Was ist damit?«
    »Er darf es nicht benutzen«, sprudelte Battista hervor. »Unter keinen Umständen! Es ist gefährlich!«
    »Was reden Sie da? Woher wollen Sie das wissen, Battista?«
    »Ich habe micn an etwas erinnert«, sagte Battista hastig. »Als dieser Mann in Silber mir den Befehl gab… da hatte er sich gerade vorher noch mit jemanden unterhalten, der nicht anwesend war! Ich konnte es hören. Die Erinnerung ist aufgebrochen. Er sagte, daß das Amulett eine tödliche Falle sei. Daß es Zamorra umbringen werde, wenn er es benutzte. Was das bedeutet, weiß ich natürlich nicht. Aber Sie müssen ihn finden und warnen.«
    Lorenzo seufzte. »Mit jemandem unterhalten, der nicht anwesend war! Großartig!«
    »Ich weiß, es klingt unglaubwürdig, aber es ist die Wahrheit.«
    »Ich glaube Ihnen ja, das ist doch das Fatale daran. Und jetzt habe ich das Vergnügen, diesen Zamorra aufspüren zu dürfen… Sie sind mir ein Engel… konnte Ihnen das wirklich nicht ein paar Stunden früher einfallen? Es ist lange nach Mitternacht, mein Gutester!«
    Lorenzo hängte ein.
    Battista legte ebenfalls auf. Er trat ans Fenster und sah durch die Ritzen der Läden nach draußen. Florenz war noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Stadt lebte.
    Battista atmete tief durch. Er hatte getan, was er tun konnte. Mehr war für ihn nicht möglich, da er nicht wußte, wo sich Zamorra befand. Jetzt lag alles an Lorenzo.
    Dieser Zamorra durfte sein Amulett nicht benutzen…
    ***
    Wang Lee schrak zusammen, als er die Bewegung sah. Im ersten Moment glaubte er an eine Halluzination. Dann aber erkannte er, daß die Gestalt echt war, die wie ein graues Gespenst am Rand der Ödfläche aufgetaucht war.
    Langsam näherte sie sich, Schritt für Schritt. Eine Kapuze, ein grauer Mantel… und in der Hand eine Sense.
    Der Tod kam, um Wang Lee zu holen…
    Und dann - kamen sie aus dem Nichts.
    Knochenmänner. Skelett-Krieger in Rüstungen oder Uniformen, verrostet und verrottet, ausgestattet mit Waffen aus allen Epochen der menschlichen Geschichte. Wang Lee kannte sie. Leonardos Knochenhorde war gekommen.
    Und dann erschien auch der Fürst der Finsternis, nachdem seine Skelett-Krieger sich rasch verteilt hatten und einen schützenden Kreis bildeten. Leonardo deMontagne hatte gleich schwerstes Geschütz aufgefahren. Wang zählte etwa fünzig Krieger. Damit konnte man eine kleine Schlacht führen.
    Und gewinnen. Denn Tote können kein zweites Mal getötet werden… und sie kennen auch keine Furcht vor Tod und Verwundung…
    Die Kompanie des Grauens marschierte.
    Leonardo und der Sensenmann näherten sich, kamen auf den einsamen Gefangenen zu, von dem nur der Kopf aus dem Boden ragte.
    Ein paar Meter vor Wang Lee blieb er stehen. Der Sensenmann ging einige Schritte weiter und setzte sich neben Wang auf einen Steinbrocken. Es war derselbe Felsen, den auch der Ewige Omikron erstiegen hatte, um seine Waffe in einem besseren Schußwinkel einsetzen zu können.
    Der Fürst der Finsternis zeigte sich in der Gestalt eines schönen Jünglings. Er lächelte Wang gewinnend an.
    »So sieht man sich wieder, Renegat«, sagte er freundlich. »Damit hast du wohl nicht gerechnet, wie? Sara Moon hat dich mir zum Geschenk gemacht, und ich nehme dieses Geschenk an.«
    Wang schwieg.
    »Du hattest mir Treue geschworen, Lee«, erinnerte der Fürst ihn.
    »Du hast mich von meinem Eid entbunden«, gab Wang zurück.
    »Oh, ich sehe, du weißt nicht mehr, in welcher höflichen und ehrerbietigen Form du mich anzureden hast«, sagte Leonardo. »Dafür wirst du ein paar Stunden länger hier in der Erde verweilen. Da hat mir jemand doch wirklich einen großen Gefallen getan. - Ja, du hast recht, Wurm, der in der Erde steckt. Ich entband dich. Doch das geschah unter Zwang. Eysenbeiß gab mir den Befehl. Womit hattest du ihn in der Hand, daß du ihn dazu bringen konntest? Du hattest herausgefunden, daß er mit der Dynastie paktierte, nicht wahr?«
    »Ich fand heraus, daß er dem ERHABENEN Asyl in seinen Gemächern gewährte«, stieß Wang zornig hervor.
    »Ah. Schade, daß wir das nicht schon wußten, als wir über ihn zu Gericht saßen«, sagte Leonardo. »Du hättest uns dein Wissen früher mitteilen sollen. So hast du deine Chance verspielt. Ich glaube, du wirst unseren Freund, den Sensenmann, noch um den Tod
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