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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mitten in der City«, sagte Zamorra. »Damit dürften wir noch näher dran sein als Ted und…« Er biß sich auf die Lippen. Nein, verdammt. Warum mußte es immer ihn treffen?
    »Machst du Witze, Zamorra? Da will ich dich lediglich davor warnen, daß es Sara Moon auch auf dich abgesehen haben könnte, und du…«
    Zamorra lachte bitter auf. »Sie hat mir jetzt schon die dritte Falle erfolglos gestellt«, sagte er.
    »Na dann… Wang befindet sich etwa ein Dutzend Kilometer südlich der Stadt am Bergrand in einer recht seltsam aussehenden Gegend. Ich zeige es dir.« Er übermittelte Zamorra das Erinnerungsbild.
    Der Professor erschrak, als er Wangs Kopf aus dem Boden ragen sah.
    »Wie alt ist das Bild?«
    »Vielleicht zehn Minuten, Viertelstunde…?«
    »Ich werde mich darum kümmern«, sagte Zamorra. »Bis Ted hier sein kann, ist es vielleicht zu spät. Gib mir eine exaktere Ortsangabe.«
    »Ich gebe dir das Koordinatengitter. Du kannst mit der Landkarte vergleichen, falls du eine zur Hand hast.«
    In Zamorras Bewußtsein erschien ein genaues Abbild der Gitterprojektion, die Amos über das Abbild der Fläche geworfen hatte. Da wußte Zamorra, daß er die Stelle exakt finden würde.
    »Okay, ich hole ihn da heraus«, versprach Zamorra. »Teufel noch mal, es paßt mir überhaupt nicht in den Kram…«
    »Notfalls unterstütze ich dich«, sagte Amos.
    »Du bleibst in Caermardhin. Da wirst du gebraucht. Sonst schnappen dich Sara Moons Büttel unter Umständen auch noch. Ende der Durchsage, klick, piep!« Er ließ das Amulett los.
    Damit hatte er die Verbindung unterbrochen. Er warf die Silberscheibe wieder auf den Tisch zurück.
    Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet heute! Und Gryf war erstens nicht einsatzfähig und zweitens nicht greifbar…
    Wie kamen sie nun am besten an Ort und Stelle?
    DeNoe schied aus. Der brachte nur die Koffer und fuhr wieder zu seinem Motel zurück. Abgesehen davon hatten sie ihn schon zu sehr strapaziert. Mietwagen? Um diese Nachtstunden nicht zu bekommen. Blieb ein Taxi.
    Das mußte zu bekommen sein.
    Zamorra ging zum Zimmertelefon und rief die Rezeption an. »Bitte, bestellen sie uns ein Taxi. Es eilt.«
    »Wird erledigt, signore.«
    Zamorra legte auf.
    Draußen vor der Zimmertür hörte er Nicole mit den Koffern rumoren. Sie trug sie herein, kehrte noch eimal um und kam mit zwei Weinflaschen und Gläsern wieder herein. »Ein Page hat mir geholfen, die Koffer zu schleppen, und den Wein habe ich dem Zimmerkellner abgenommen«, sagte sie. Sie stellte Flaschen und Gläser auf den Tisch, küßte Zamorra und begann Schuhe und Bluse abzustreifen.
    »Vergiß es«, sagte Zamorra, öffnete seinen Koffer und suchte nach frischer Wäsche. »Wir haben zu tun.«
    Da sah Nicole ihn an wie einen Wahnsinnigen.
    ***
    Zu dieser Zeit schreckte in seiner Wohnung Giovanni Battista aus dem Schlaf hoch. Er war lange wach gewesen, und als er endlich einschlafen konnte, kamen die Träume. Und die Erinnerungen.
    Erinnerungen, die er noch nicht hatte verarbeiten können.
    Jetzt wußte er plötzlich, daß da noch etwas war, was er vorhin nicht erzählt hatte. Da hatte er sich noch nicht daran erinnern können.
    Er starrte gegen die Zimmerdecke und überlegte. Was sollte er tun? Einige Zeit kämpfte er mit sich, dann endlich rang er sich zu einem Entschluß durch.
    Er sprang aus dem Bett und eilte zum Telefon. Kurz überlegte er, dann rief er die Polizei an.
    »Ich muß Capo Lorenzo sprechen. Dringend.«
    »Bedaure… aber der Capo ist nicht mehr im Dienst. Er wird am Vormittag wieder in seinem Büro erscheinen und…«
    »Dann geben Sie mir seine Privatnummer«, drängte Battista. »Es ist wichtig. Lebenswichtig. Ich muß mit ihm sprechen.«
    »Bedaure, aber wir dürfen keine Privatnummern weitergeben. Teilen Sie mir bitte mit, worum es geht, und ich werde dann vielleicht versuchen, den Capo in seiner Nachtruhe zu stören…«
    Battista legte auf. Der Beamte, der Telefondienst hatte, würde ihm seine scheinbar wirre Geschichte ohnehin nicht glauben.
    Battista nahm sich das Telefonbuch vor. Der Name Lorenzo war gleich mehrmals vertreten. Battista ärgerte sich, daß er Lorenzos Vornamen nicht kannte. So blieb ihm nichts anderes übrig, als der Reihe nach alle angegebenen Namen durchzuprobieren.
    Er hatte Glück. Schon beim ersten Mal wurde er fündig.
    »Wissen Sie, wie spät es ist?« knurrte eine ungnädige Stimme, die er sofort wiedererkannte. »Ich bin nicht im Dienst, und ich habe einen verdammt langen Tag hinter
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