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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig
Autoren: Einer blieb übrig
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in kurzem Abstand folgen. Er sollte sofort Alarm geben, sobald er die rote und die beiden grünen Lampen sichtete.
    Die Einzelheiten wurden besprochen. Es wurde diskutiert und abgeändert, bis endlich das Netz geknüpft war, in dem sich die Kidnapper fangen mussten, wenn sie nicht über die Gabe verfügten, sich unsichtbar zu machen.
    ***
    Der Tag verging, ohne dass etwas geschah. Um zwölf Uhr telefonierte der Senator mit Sophia.
    »Ich habe fünfhunderttausend Dollar von der Bank geholt. Ich habe sie in einen leichten Koffer verpackt, der in Leuchtpapier gewickelt ist. Du kannst ihn sofort bei mir abholen.«
    »Ich wage mich nicht von zu Hause weg«, antwortete die Frau. »Der Kerl kann ja gerade anrufen, wenn ich nicht da bin.«
    »Dann werde ich doch kommen müssen und dir das Geld bringen. Ich hupe dreimal, wenn ich dort bin. Ich möchte mich mit meinem verschandelten Gesicht nicht sehen lassen. Lass bitte den Koffer am Wagen abholen.«
    Das war der Hinweis darauf, dass der Senator nicht mitfahren wollte. Um halb eins meldeten die beiden Posten vor Sophia Scillos Haus, dass Blackpoint ihr ein großes, rot glänzendes Paket übergeben hatte.
    Es erfolgten noch einige Anrufe, in denen der Senator sich erkundigte, ob inzwischen eine Nachricht der Kidnapper gekommen sei und in denen er seine Nichte zu größter Vorsicht ermahnte.
    Der letzte Anruf war um sieben Uhr.
    ***
    Die Nacht verging.
    Keiner von uns hatte sich aus dem FBI-Gebäude gerührt.
    Wir kampierten auf Feldbetten, Luftmatratzen und Decken.
    Auch der nächste Tag schleppte sich dahin. Die Anrufe des Senators bei seiner Nichte wurden häufiger, seine Stimme ungeduldiger. Wir hatten die Morgenausgabe des »News« studiert, aber nichts gefunden.
    Auch Louis Thrillbroker hatte sich nicht gerührt. Es blieb nur noch die Abendausgabe, und die kam erst um sechs Uhr aus der Presse.
    Um halb sechs rasselte das Telefon auf meinem Schreibtisch. Es klang mir 60 in den Ohren wie das Schrillen einer Alarmglocke.
    »Hallo, Jerry. Hier ist Louis. Das Inserat ist da. Es wurde in allerletzter Sekunde, genau bei Annahmeschluss, aufgegeben.« Er las den Text vor, der genau mit dem übereinstimmte, was der Kidnapper angekündigt hatte.
    Jetzt kam es darauf an.
    Die roten Lampen flammten auf. Die Alarmklingeln rasselten. Die sorgfältig aufgebaute und abgestimmte Maschinerie begann zu laufen. Der ganze mächtige Apparat des FBI geriet in Bewegung. Wir mussten den kleinen Bill finden - keiner von uns hatte einen anderen Gedanken.
    ***
    Ich saß am Steuer eines unserer schnellen Wagen. Den Jaguar hatte ich zurückgelassen. Er bot zuwenig Platz, denn neben mir saß Phil, und hinter uns im Fond saßen Walker und Neville. Wir fuhren mit vierzig Meilen auf Westpoint zu, links von uns ratterte, unsichtbar für uns, der Zug nach Binghamton.
    Vor und hinter uns waren andere Wagen und jenseits der Bahnstrecke der Rest.
    »Hallo, hallo, dreiundsiebzig hier«, erklang es aus dem Lautsprecher.
    Das war Basten im Zug.
    »Kommen.«
    »Alles verläuft planmäßig. Die Betreffende steht auf der Aussichtsplattform. Sie hat das Paket. Sonst nichts Neues.«
    Pause.
    »Hallo, hallo, zweiundachtzig hier.«
    Das war der Pilot des Hubschraubers.
    »Kommen.«
    »Leichter Nebel kommt auf. Ich habe tiefer gehen müssen. Der Zug hat Westpoint passiert. Irgendwelche Instruktionen?«
    »Bleiben Sie genügend weit vom Zug entfernt, sodass man dort das Motorgeräusch nicht hören kann.«
    Und dann. »An alle Wagen! Westpoint passiert, bleibt auf der gleiche Höhe.«
    Schon war eine Stunde vergangen. Die Nachrichten kamen regelmäßig. Die Wagen hielten Abstand. Im Zug hatte sich nichts verändert. Dann meldete sich der Pilot: »Die Sicht wird schlechter. Ich muss näher herangehen, sonst verliere ich den Zug aus den Augen.«
    »Gehen Sie so nahe, wie Sie es eben verantworten können. Sie dürfen auf keinen Fall die bunten Lampen übersehen.«
    Hoffentlich wurden die Gangster nicht misstrauisch.
    Es ging jetzt durch ein mit Büschen und Bäumen bestandenes Gelände. Ich hielt das Steuer umklammert.
    Immer wieder überlegte ich, ob wir nichts versäumt, keinen Fehler gemacht und nichts vergessen hatten. Ich fand nichts, aber ich grübelte ununterbrochen weiter.
    Zwei Stunden waren jetzt vergangen. Wir hatten bereits die Hälfte der Strecke nach Binghamton zurückgelegt. Gleich mussten wir in Hancock sein, wo der Zug fünf Minuten Aufenthalt hatte.
    Plötzlich ließ sich der Pilot vernehmen: »Hallo!
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