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0333 - Einer blieb übrig

0333 - Einer blieb übrig

Titel: 0333 - Einer blieb übrig
Autoren: Einer blieb übrig
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Zweiundachtzig hier. Zwei grüne und eine rote Lampe links der Eisenbahnlinie, ungefähr dreihundert Yard vor dem Zug in Sicht.«
    Ich rief: »Hallo, Hallo! An alle Wagen! Zwei grüne und eine rote Lampe am Meilenstein dreiundneunzig. Achtung! Achtung!«
    Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, als ich Bastens Stimme aus dem Zug hörte.
    »Dreiundsiebzig hier! Lampen passiert, Paket wurde eben hinausgeworfen.«
    Ich wusste genau, was ich zu tun hatte.
    Ich wusste es ebenso wie alle anderen. Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein und jagte den nächsten Weg links hinüber auf die Bahnstrecke zu.
    Die Tachometemadel kletterte zitternd.
    »Hallo, zweiundachtzig. Wir gehen herunter. Wir kreisen über den Lampen. Die Lampen verlöschen. Jemand schießt auf uns. Auf der Straße nach Binghamton steht ein Wagen… Ein Mann mit leuchtend rotem Paket rennt, springt hinein und startet.«
    »Verstanden.«
    »Wagen fährt ohne Licht.«
    »An alle. In Richtung Carbondale, Binghamton einschwenken. Achtet auf die Nebenwege.«
    Dann schwieg der Funk.
    Ich wusste, dass zehn unserer Fahrzeuge auf der Jagd nach dem Kidnapper waren. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn wir ihn nicht erwischen sollten.
    Wir hatten die Bahnlinie gekreuzt. Carbondale hinter uns gelassen und rasten weiter nach Norden. Da meldete sich der Hubschrauber.
    »Er biegt den ersten Feldweg hinter Carbondale links in Richtung Towanda ein.«
    Sekunden danach erreichten wir die Abzweigung. Der Wagen schlitterte, als ich die Kurve nahm.
    Ich schaltete die Suchlichter ein und sah vor mir den schwarzen Schatten eines Autos über den unebenen Weg holpern, schlingern und wieder vorwärtsschießen. Das Steuerrad schlug einmal nach rechts, einmal nach links. Meine Hände und Arme schmerzten von der Anstrengung es festzuhalten.
    Dann plötzlich verschwand der Wagen vor uns wie vom Erdboden verschluckt. Gleich danach hörte ich ein Knirschen von berstendem Blech, splitterndem Glas und einen dumpfen Aufprall. Ich trat mit aller Macht auf die Bremse.
    Der Wagen rutschte, drehte sich und stand. Nicht mehr als fünf Fuß von einem tiefen Graben entfernt. Auf dem Grund dieses Grabens lag ein blauer Buick. Er lag da wie ein Spielzeugauto, das von einem unartigen Kind zertreten wurde.
    Wir sprangen aus dem Auto, die Grabenwand hinunter.
    Hinter dem Steuerrad eingeklemmt hing ein Mann. Und nicht weit von ihm lag das Paket, dessen rote Leuchtfarbe durch die Dunkelheit schimmerte. Das Paket mit 500 000 Dollar.
    »Tonio Alfiori«, sagte Neville, »ich erkenne ihn, obwohl er in der Zwischenzeit fett und grau geworden ist.«
    Walker jagte rote Leuchtkugeln in den nächtlichen Himmel. Das war das Zeichen, dass die Jagd zu Ende war.
    Bereits eine Viertelstunde später lag der bewusstlose Tonio Alfiori, der einige Knochenbrüche davongetragen hatte, im Unfallwagen, der ihn zur vorläufigen Behandlung nach Binghamton brachte.
    Wir machten kehrt und brausten in Richtung New York zurück.
    Alfiori würde, wie der Unfallarzt gesagt hatte, in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht vernehmungsfähig sein.
    Der Boss der Serpents-Gang war gefasst… aber wo hielt er den kleinen Bill versteckt?
    Sollte alles umsonst gewesen sein?
    »Hallo, Hallo!«
    Der Sprechfunk quakte.
    »Hallo, hier Cotton.«
    »Hallo, hier Zentrale 69 Straße. Meldung von zweiunddreißig. Gesuchter mit Frau und Kind ermittelt. Instruktionen erbeten.«
    »Nichts unternehmen, bevor wir da sind«, antwortete ich und dann funkte ich fünf unserer Wagen an, die sich ebenfalls auf dem Rückweg befanden und dirigierte sie zur Causeway Avenue in Queens.
    Um halb eins blitzte uns am Gelände des Lawrence Golfclubs ein Signal entgegen.
    Zweimal kurz, einmal lang, einmal kurz. Das war der Lieferwagen, den wir abgestellt hatten.
    Vier meiner Kollegen standen daneben auf der Straße.
    »Wir haben Bowman einwandfrei erkannt«, sagte Jebson. »Er hat vor einer Woche die Milbow-Farm gemietet und wohnt seit drei Tagen zusammen mit seiner angeblichen Frau und einem kleinen Jungen dort. Die Milbow-Farm ist alt und vernachlässigt. Sie stand über ein Jahr lang leer. Bowman war heute Nachmittag im Dorf und hat dort Lebensmittel eingekauft. Der Kaufmann hat uns auf ihn aufmerksam gemacht.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Rund um das Haus verteilt. Er kann nicht entkommen.«
    Ich wartete noch, bis drei der von mir angeforderten Wagen ankamen. Jetzt waren wir im Ganzen achtundzwanzig Mann.
    Wieder wurde ein genauer Plan entworfen.
    Es war halb zwei,
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