Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
besonders das Schreien der ehemaligen Detektivin auf. Es schrillte sirenenhaft in meinen Ohren, und sie hatte es auch geschafft, ihre noch vorhandenen Hexenkräfte gegen mich einzusetzen, denn in ihren Augen glühte es auf.
    Da befand sich der Bumerang allerdings schon auf dem Weg.
    Mich traf Janes Kraft.
    Ich konnte mich plötzlich nicht mehr auf den Beinen halten, taumelte zurück und hatte Mühe mit dem Gleichgewicht. Zum Glück stellte mein Kreuz einen Gegenpol dar, es neutralisierte die Hexenkräfte, so daß Jane Collins mich nicht schaffen konnte.
    Die Eismeer-Hexe war sich sehr sicher gewesen. Zu sicher, und das bekam sie zu spüren.
    Der Bumerang jagte auf sie zu. Er wurde zu einem wirbelnden Etwas und traf genau.
    Wie ein Messer bohrte er sich in den Pelz dicht unter dem Kinn der Eismeer-Hexe dicht am Hals.
    Er fräste hinein, schnitt und…
    Ich hörte noch einen Schrei, aber die Magie, die Rakina aufgebaut hatte, verschwand.
    Der Planet der Magier zerplatzte wie eine reife Frucht. Er war auf einmal nicht mehr vorhanden, mein Gesicht wurde von einem eiskalten Hauch gestreift, und ich vernahm noch einen furchtbaren Laut, der mir durch Mark und Bein ging.
    Dieser Laut war nicht in der Gegenwart aufgeklungen, sondern in der Vergangenheit, in der wir uns noch vor einer kaum meßbaren Zeitspanne befunden hatten.
    Ich hatte die Waffe auf Rakina geschleudert, und sie mußte auch so schrecklich geschrien haben.
    Abrupt brach der Schrei ab.
    Für mich ein Beweis, daß Rakina nicht mehr existierte.
    Das alles sahen wir nicht, denn unsere Umgebung war eine völlig andere.
    Der Winter und damit die normale Gegenwart hatten uns wieder.
    Mit Rakinas Vernichtung war der Bann gebrochen. Die Magie stand nicht mehr, wir sahen keinen fremden Planeten, und in der Ferne leuchteten kalt die Lichter des Hotels.
    Vor mir lag der Bumerang im Schnee. Mondlicht fiel auf seine schmale Fläche und ließ sie schimmern.
    Die Eismeer-Hexe hatte es nicht geschafft. Dafür andere.
    Jane Collins zum Beispiel. Ich hörte ihr wütendes Schreien und Fluchen, kümmerte mich nicht darum, denn es existierten noch die vier Rakis und Morg Behan.
    Die Rakis wühlten mit ihren Pfoten im Schnee, stierten uns an und sprangen.
    Ich griff zur Beretta und konnte sie steckenlassen, denn durch die Vernichtung der Eismeer-Hexe war auch den Rakis die Existenzberechtigung genommen worden.
    Noch in der Luft erwischte es sie.
    Sie pufften regelrecht auf. Kleine bläuliche Flammen schossen aus ihren pelzigen Körpern, bevor die Überreste als Staub zu Boden fielen und ein graues Muster auf die weiße Schneefläche zeichneten.
    Mich interessierte Morg Behan.
    Er war ein lebender Toter, und erst die Magie der Rakina hatte ihn zu dem gemacht.
    Starr stand er auf dem Fleck. Sein Gesicht verzerrte sich, die Augen riß er noch weiter auf, ein kurzes Zittern lief durch seine Gestalt, bevor er zu Boden fiel, sich in den Schnee wühlte und liegenblieb.
    Als normaler Toter…
    Blieb natürlich Jane Collins. Sie hatte nicht unter dem Bann der Eismeer-Hexe gestanden und mußte sich einer schlagartig veränderten Situation gegenübersehen.
    Vorhin noch optimistisch, war nun das glatte Gegenteil davon eingetreten.
    Sie stand uns ohne fremde Hilfe gegenüber.
    Das begriff sie auch, denn auf ihrem Gesicht zeichnete sich die Wut ab, die sie empfand.
    »Verloren, Jane!« sagte ich, schaute sie an und hob meine Schultern.
    »Du hast mal wieder zu hoch gereizt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, John Sinclair, ich habe nicht verloren. Ich bin…«
    »Was willst du denn noch machen?« fragte Suko in einem nahezu fürsorglichen Tonfall. »Du kannst nichts schaffen, Jane. Es ist vorbei, zu Ende, glaub uns doch endlich.«
    »Ich werde euch…«
    »Das stimmt«, unterbrach ich sie. »Du wirst mit uns zum Hotel zurücklaufen.«
    Es war ihr natürlich nicht recht. Sie schüttelte den Kopf, suchte nach einem Gegenargument, während Suko auf sie zuging und sie anfassen wollte.
    »Rühr mich nicht an!« schrie sie.
    »Kommst du freiwillig mit?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Gut.«
    Wir nahmen sie in die Mitte. Unsere Spuren zeichneten sich noch deutlich im Schnee ab. Den gleichen Weg schritten wir auch wieder zurück, und ich dachte daran, daß Jane Collins etwas besaß, das wir unbedingt haben mußten.
    Das Testament des Simon Garfield. Bisher war der Planet der Magier nur eine Episode gewesen, wobei ich sicher sein konnte, daß er das nicht bleiben würde.
    Um mehr über ihn zu erfahren,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher