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0309 - Die Eismeer-Hexe

0309 - Die Eismeer-Hexe

Titel: 0309 - Die Eismeer-Hexe
Autoren: Jason Dark
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Jane Collins. Sie kam langsam näher.
    Ihr Blick war auf Rakina fixiert, die für einen Moment eine gewisse Unsicherheit zeigte und nicht wußte, was sie unternehmen sollte.
    »Wer bist du?« wurde Jane gefragt.
    »Eine Hexe.«
    »Und weshalb willst du mit?«
    Jane Collins behielt das Lächeln bei. »Zwei Dinge kommen zusammen. Erstens möchte ich mich mit dir zusammentun, wir beide könnten uns gut ergänzen, und zum zweiten möchte ich bei einem zuschauen.«
    »Wobei?«
    Jane deutete auf Suko und mich. »Dabei zuschauen, wie sie sterben!«
    ***
    An diese Worte dachte ich auch, als ich durch den hohen Schnee stampfte. Hatte es vorhin noch gestürmt und war das Tal durch den Sturm in eine kleine Hölle verwandelt worden, so herrschte nun eine nahezu unheimliche Ruhe. Die Welt hatte ihr Aussehen abermals verändert. Ich sah neue Schneehänge und frische Täler.
    Wie lackiert wirkten die Flächen im hellen Licht eines runden Mondes.
    Von einer Dunkelheit konnte man nicht sprechen. Die weiten Schneeflächen reflektierten das Licht und schufen nur an den Bergwänden und Felsen lange Schattenzonen.
    Das große Schweigen hielt uns umfangen.
    Ich wußte nicht, wie weit wir zu laufen hatten. Das konnten Meilen sein, aber auch nur eine kurze Strecke. Rakina hatte sich da ausgeschwiegen.
    Ich ging neben Suko und Jane Collins her. Unsere Füße versanken im tiefen Schnee. Er war pulvrig und stäubte hoch, wenn wir ihn berührten oder Druck ausübten.
    Auch die Rakis ließen uns nicht aus den Augen. Morg Behan stampfte wie ein Roboter. Er starrte nur geradeaus, sein leerer Blick schien sich in der Ferne zu verlieren, wo sich die Spitzen und Grate der Berge schattenhaft vor dem dunkleren Hintergrund abzeichneten.
    Das Hotel lag hinter uns. Einmal warf ich einen Blick zurück. Der Kasten kam mir vor wie eine funkelnde Lichtburg inmitten einer für das Haus fremden und unwirklichen Landschaft.
    Es ärgerte mich, daß ich von Rakina keinerlei Auskunft bekam.
    Sie hielt sich ebenso verschlossen wie Jane Collins, um deren Lippen nur hin und wieder ein schmales Grinsen zuckte.
    »Was versprichst du dir eigentlich davon?« sprach ich sie nach einer Weile an.
    »Das habe ich dir schon gesagt, Sinclair. Ich möchte sehen, wenn ihr beide sterbt.«
    »Und du meinst, daß Rakina dich voll akzeptiert?«
    »Das meine ich.«
    »Sie hat andere Interessen als du«, erwiderte ich. »Vielleicht ist sie eine Hexe, doch eure Ziele sind wesentlich anders. Völlig verschieden.«
    »Das soll sie mir selbst sagen. Bisher hat sie ja nichts dergleichen getan. Sie akzeptiert mich.«
    »Und welches Ziel verfolgst du?« wollte Suko wissen. »Sag es mir!« forderte er sie auf.
    »Ich will die Macht.«
    »Mächtiger sein als Wikka.«
    »Das auch.«
    »Und so etwas willst du mit Rakinas Hilfe schaffen?«
    »Sie kann ein Stein auf dem langen Weg sein. Der Planet der Magier ist für mich wichtig. Ich weiß noch zu wenig, das gebe ich gern zu. Ich werde seine Geheimnisse ergründen. Ich will von seiner Kraft etwas mitbekommen…«
    »Falls man dich läßt!« konterte ich. »Schließlich hast du nicht nur Wikka abgeschworen, sondern auch dem Teufel.«
    »Wer behauptet das?« fuhr Jane mich an.
    »Das eine ergibt sich aus dem anderen. Du kannst keine Feindin der Oberhexe sein und gleichzeitig dem Teufel dienen. Das ist paradox, Jane. So etwas erkennen nicht einmal Dämonen an. Tut mir leid, wenn ich dir das sagen muß.«
    »Es braucht dir nicht leid zu tun, John. Ich gehe meinen Weg und stehe erst am Anfang, im Gegensatz zu euch.« Damit war für Jane Collins das Gespräch beendet.
    Ich schüttelte den Kopf. Sorgen machte ich mir nicht um sie. Dafür standen wir einfach auf zu verschiedenen Seiten, aber ich war mir sicher, daß Jane es nicht schaffte. Die Kräfte des alten Atlantis arbeiteten gegen die Hölle, und es war fraglich, ob sie eine Person wie Jane Collins akzeptieren würden. Ich wollte nicht daran glauben.
    Außerdem gab es noch einen Joker in diesem undurchsichtigen Spiel. Er hieß Myxin. Wir hatten den kleinen Magier erlebt, und er hatte von einer geheimnisvollen Totenmaske gesprochen. Für einen Moment bekamen wir sie auch zu sehen. Eine seltsame Maske mit fünf Augen.
    Wie Myxin an sie herangekommen war, das stand in den Sternen, aber irgendwie fühlte ich, daß der kleine Magier mit diesem geheimnisvollen Planeten in einer Beziehung stand.
    Wieder einmal wurde mir bewußt, daß wir in einen gewaltigen Kreislauf hineingeraten waren. Alle Fälle hingen
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