Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenwandler: Adam (German Edition)

Schattenwandler: Adam (German Edition)

Titel: Schattenwandler: Adam (German Edition)
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
Prolog
    Samhain 2008
    »Es sind zu viele!«, schrie Isabella, nachdem sie einen Moment lang Luft geholt hatte. Die dunkle Ebenholzwolke ihres Haars schwang in einem weiten Bogen herum, als sie den Kopf drehte, um ihren Begleiter anzuschauen: ihren Gefährten und Ehemann, den Vater ihrer Tochter und nicht zuletzt ihres Sohns, von dessen zukünftiger Existenz sie erst vor einer Woche erfahren hatten. Sie schützten einander im Kampf, und gemeinsam schützten sie das, was für sie am kostbarsten war. »Jacob!«
    Die Druidin war gezwungen, ihren Angreifern den Rücken zuzudrehen, als sie sah, dass ihre Chancen im Vergleich zu seinen gering waren. Egal, wie stark und geübt sie über die Jahre als Kämpferin an seiner Seite geworden war, egal, wie unangreifbar er als Erddämon war, gegen eine solche Übermacht würden sie niemals bestehen. Nicht allein.
    Und Jacob wollte nicht nachgeben.
    Er konnte nicht nachgeben.
    Nicht nur, weil sie die Hüter des Gesetzes waren und es ihre Pflicht war, bis zum letzten Atemzug gegen die schändlichen Angreifer zu kämpfen. Sondern auch, weil ihre Tochter nur wenige Meter entfernt von dem Grund und Boden versteckt war, den sie gerade verteidigten. Jacob würde bis zum letzten Atemzug dafür kämpfen, dass seiner Familie kein Leid geschah. Und Isabella würde das Gleiche tun.
    »Bella!«
    Zwischen zwei geschmeidigen Schlägen gegen den Feind fasste Jacob nach ihr. Er hakte sich mit den Armen bei ihr ein, und wie zwei perfekt ineinandergreifende Zahnrädchen eines Uhrwerks drehte er sich, mit ihr auf dem Rücken, während sie die Beine bewegte wie Windmühlenflügel, was ihre Gegner überraschte und sie ins Taumeln brachte. Als ihre Füße den Boden berührten, machte sie einen Schritt zurück, sodass die Ferse ihres linken Fußes die seines rechten Fußes berührte. Rücken an Rücken stemmten sie sich mit den Beinen in den Boden, während die Gegner sie umkreisten wie Aasgeier. Zum Glück wussten beide Kämpfer, dass die niederen Instinkte diese transformierten Dämonen daran hinderten, sich strategisch zu organisieren. Die Situation war ziemlich brenzlig, so wie sie in ihrem Blutdurst wüteten; wenn sie beide als Gespann auftraten, waren sie im Vorteil.
    Als Bella ein Ziel mit ihrem zierlichen Arm traf, der eine viel größere Schlagkraft hatte, als man es bei so einer kleinen Person vermuten würde, streckte Jacob die Hände vor und ließ die Finger kreisen, als wollten sie sich in die Erde bohren, die in Wahrheit gut zehn Zentimeter unter einer dicken Steinschicht verborgen war. Gesplitterter Quarz und fester Lehm schossen an einer Stelle zu seinen Händen hinauf und explodierten schließlich in einem Kreis um ihn und seine Frau herum, bis sie von einem perfekten Zylinder aus Erde, Felsen und Schutt verschlungen wurden.
    Isabella hatte keine Angst, als der Boden unter ihr nachgab, die Erde sie verschlang und sich über ihr wieder schloss. Sie fiel direkt auf die Tunnelrutsche und grub sich durch die Erde, während ihr Mann gleich darauf neben ihr abwärtsglitt. Obwohl sie sehen und hören konnte, wie über ihren Köpfen die Erde beinahe so schnell nachrutschte, wie sie abwärtsglitten, hatte sie keine Angst. Nein, sie war erleichtert. Die Monster über ihnen würden sie jetzt nicht mehr erwischen. Das war alles Jacob; jedes Körnchen und jeder Kiesel um sie herum stand unter dem Kommando ihres Mannes. Er war der mächtigste lebende Erddämon. Der älteste seiner Art. Keiner der transformierten Erddämonen über ihnen konnte es mit ihm aufnehmen, so schnell und präzise, wie er die Erde um sie herum manipulierte, oder damit, wie die Erde über ihnen wieder fester zusammengestampft wurde, als sie es von Natur aus gewesen war.
    Jetzt müssten sich ihre Feinde überlegen, wie sie sich einen Weg durch das Erdreich gruben, um sie zu finden.
    Schließlich drangen sie durch das hindurch, was einst fester Kalkstein gewesen war, bevor sie aus dem von einem Dämonen geschaffenen Tunnel in eine Naturhöhle stürzten. Jacob manipulierte die Schwerkraft, damit sie sanft auf den Füßen landeten, und er ließ Isabella noch einen kleinen federnden Hüpfer machen, sodass sie trotz ihrer brenzligen Lage kurz lachen musste. Dann drehte sie sich hastig zu ihrem Mann um.
    »Das Baby!«
    »Ganz ruhig«, sagte ihr Mann. »Sie ist gerade durch die Höhlen durch. Ich habe sie mit uns heruntergezogen. Was glaubst du denn?« Er gab ihr einen Klaps auf den Hintern, während sie in die Richtung rannte, die er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher