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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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Sie fielen zu Boden, umklammerten und überrollten sich, wobei keiner den anderen loslassen wollte.
    Mandra kämpfte verbissen, sein Gegner mit der Kraft, die ihm die Besessenheit verlieh.
    Und hinter ihnen näherte sich das Grauen. Die Masse strömte in den Raum. Wie breiter Gelee war sie über die Fensterbank gekrochen, fand ihren Weg nach unten und berührte bereits den Boden, auf dem sie an die Kämpfenden herankroch.
    Lautlos, tückisch.
    Mandra stöhnte, als es dem Arzt gelang, ein Knie in seinen Magen zu rammen. Sehr rasch wurde ihm schlecht, er schluckte und keuchte, drehte sich dabei, und so entging er zum Glück dem nächsten Treffer. Der rutschte an seiner Hüfte ab.
    Er kämpfte weiter, rollte sich auf die Seite, hörte das verbissene Keuchen des anderen, stieß seinen Kopf vor, und diesmal gelang ihm ein Treffer, der Varese erschütterte. Sein Widerstand brach.
    Mandra löste sich sofort von ihm und schnellte auf die Füße.
    Noch im selben Bewegungsablauf bückte er sich, packte zu und riß den anderen in die Höhe.
    Varese schwankte in Mandras Griff. Er schien am Ende und völlig fertig zu sein. Mandra Korab glaubte daran, daß er den Dolch nun rausgeben würde.
    Er warf noch einen Blick zurück zum Fenster, wo der Menschenschlinger immer weiter vordrang. Mandra wurde es mulmig. Zeit besaß er nicht mehr, dennoch hatte er einen Fehler gemacht.
    So fertig war Varese nicht, das bewies er in der nächsten Sekunde, als er sein Knie hochriß.
    Es war ein harter Treffer, den der Inder zu schlucken hatte. Er krümmte sich, lockerte den Griff, hörte das zischende Geräusch, das aus dem Mund seines Gegners drang, und spürte, wie sein Griff durch zwei harte, blitzschnell geführte Schläge gesprengt wurde.
    Der andere schnellte zurück.
    Ein großer Schritt brachte ihn bis an die Tür. Noch in der Bewegung drehte er sich herum, bekam die Klinke zu fassen und riß die Tür auf.
    Obwohl Varese sein Feind war, hätte ihn Mandra doch gewarnt, denn der Inder hatte nicht vergessen, was da aus dem Aufzug gequollen war. Aber der harte Knietreffer hatte ihm die Luft geraubt, und der Inder bekam kein Wort heraus.
    Vito Varese floh.
    Zwei lange Schritte benötigte er, dann erklang sein gellender Aufschrei.
    Die Tür war nicht ins Schloß gefallen. Mandra Korab sah den Mann im Flur stehen, und er wirkte in diesen Augenblicken wie festgeleimt. Tatsächlich kam er nicht mehr von der Stelle. Die Arme hatte er hochgerissen und war umgeben von einer schaurigen Szenerie.
    Der Schleim hatte seinen Weg gefunden. Nicht nur das. Er war auch, allen Gravitationsgesetzen zum Trotz, in die Höhe gestiegen und bildete gewissermaßen einen Käfig um den flüchtenden Doktor herum, der diesem nicht mehr entkommen konnte.
    Das Monstrum wollte den Mann verschlingen.
    Aber Mandra Korab brauchte den Dolch.
    Und er startete…
    ***
    Im Speiseraum lief alles seinen normalen Gang. Noch bemerkten die Gäste nicht, was sich draußen für ein mörderisches Drama anbahnte. Sie saßen an ihren Tischen, aßen, tranken und freuten sich auf das Dessert.
    Nur drei Männer dachten anders.
    Luigi Bergamo und seine zurückgebliebenen Leibwächter. Sie wurden von Minute zu Minute unruhiger und verzichteten alle drei auf den köstlichen Nachtisch.
    Ein wenig pikiert entfernte sich der Ober. Er nahm es als einen persönlichen Affront.
    Bergamo schaute auf seine goldene Uhr. Sie hatte ein halbes Vermögen gekostet und war mit Brillanten besetzt.
    »Bleiben sie Ihnen zu lange weg?«
    »Ja.«
    »Sollen wir nachsehen?«
    »Nein.« Bergamo war sauer. Sein Gesicht zuckte. Er nahm die Serviette weg, rollte sie wütend zusammen und drapierte sie neben seinen Teller. Für ihn war die Sache noch längst nicht gelaufen. Zudem ärgerte es ihn gewaltig, daß ausgerechnet er, der sonst immer alles erfuhr, nicht wußte, was in diesem Hause lief und aus welchem Grund der Geisterjäger John Sinclair die Klinik besuchte.
    Das machte ihn sauer.
    So wartete er noch einige Minuten ab.
    Die Ober fragten nach weiteren Bestellungen. Auch Bergamo wurde angesprochen. In den vergangenen Tagen hatte er nach dem Essen stets ein Glas Wein getrunken. Darauf verzichtete er jetzt. Er benötigte Ruhe und Entspannung, um den herrlichen Roten zu genießen. Beides war an diesem Tage nicht gegeben.
    Seine Leibwächter bestellten sich je einen Grappa.
    »Aber mehr nicht«, warnte ihr Capo.
    Einer der Männer beugte sich vor. Er war ein stiernackiger Kerl und hatte Kräfte wie ein Bär. »Erwarten
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