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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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noch, allerdings nicht mit Bewegungen, die sicher und schnell waren, sondern eher zähen Versuchen glichen, und so etwas wurde Sukos Beute.
    Als der Chinese genau die richtige Entfernung eingenommen hatte, schlug er zu.
    Die Riemen stiegen in die Höhe. Dabei fächerten sie wieder auseinander, kreisten den Kopf quasi ein und zerschlugen ihn. Inmitten einer Wolke aus Schleim verging er, die zu Boden fiel und sich mit der dort langsam herankriechenden Masse verband. Ich saß noch und hatte nur zugeschaut. Suko hetzte heran und zog mich auf die Beine.
    »Verdammt, das war im letzten Moment!« keuchte ich, wobei ich mir das Blut aus dem Gesicht wischte. Aber es rann weiterhin aus meiner Nase.
    »Vielleicht kommen wir gar nicht mehr weg!« sagte der Chinese.
    »Wieso?« Wir blieben beide für einen Augenblick stehen. »Der Schleim ist fast überall, auch im Speisesaal. Hör dir nur die Stimmen an, dann weißt du Bescheid, John!«
    In der Tat vernahm ich die Schreie. Ich wußte, was auf uns zukam und wurde blaß. »Gott, wenn die Masse zuschlägt, dann kann ja keiner von uns entwischen.«
    »Wem sagst du das. Ich frage mich nur, wer sie stoppen soll. Mit der Peitsche schaffe ich es nicht.«
    »Vielleicht Mandra?«
    Suko gab keine Antwort. Er deutete nur auf den allmählich heranfließenden Schleim, der mittlerweile nur noch eine Körperlänge von uns entfernt war.
    »Versuchen wir noch eine Insel zu finden«, sagte er und wandte sich um.
    ***
    Mandra Korab blieb stehen.
    Alles oder nichts!
    Wie ein Fels in der Brandung stand er breitbeinig in der widerlichen Lache und spürte das Kribbeln in den Beinen. Ein Zeichen, daß auch er nicht verschont wurde.
    Plötzlich war der Kopf da.
    Aber auch der Dolch!
    Mandra schrie seine Wut hinaus, als er den rechten Arm vorrammte und die Klinge tief in die widerliche Masse senkte. Es war ein Hammerstoß. Der Dolch verschwand fast bis zum Griff und der seltsam weiche Schädel wurde aufgespießt.
    Mandra sprang zurück in das Zimmer, wunderte sich darüber, das er sich bewegen konnte und schleuderte den Arm wie ein Tänzer auf der Bühne bei einer wilden Ballettnummer.
    Der Schädel rutschte von der Klinge. Die weiche Masse raste durch den Raum, klatschte gegen die Decke und blieb dort kleben.
    Dort verging er auch.
    Er wurde immer dünner, war plötzlich ein breiter Fleck, der von der Decke aufgesaugt wurde.
    Mandra blieb wie erstarrt darunter stehen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute zu.
    ***
    Auch der Fleck trocknete ein.
    Zurück blieb eine grünlich schimmernde Schicht aus Kristall, und die gleiche lag überall auf dem Boden, als wären unzählige Perlen zersprungen und hätten die Reste an allen möglichen Stellen verteilt.
    Von den Opfern war nichts mehr zu sehen. Der Dämon war ein Menschenschlinger, und diesem Namen hatte er alle Ehre gemacht.
    Leider…
    Mandra verließ das Zimmer. Auf dem Gang blieb er stehen, schüttelte den Kopf, hörte das Schreien und die Stimmen aus dem anderen Trakt und wußte, daß es jetzt vorbei war.
    Dann senkte er den Kopf und preßte die Lippen gegen die Klinge des Dolches.
    Das hatte diese Waffe verdient.
    Es wurde eine Nacht, wie sie die Menschen wohl noch nie erlebt hatten, und sie konnten zunächst nicht fassen, daß sie gerettet worden waren.
    Auch für Suko und mich war es unverständlich, bis wir schließlich Mandra Korab sahen: er lächelte.
    Da wußten wir, wem wir die Rettung zu verdanken hatten.
    Leider konnten wir nicht miteinander reden, der Trubel war zu groß, und vielen Menschen kam es vor, als hätten sie einen Traum erlebt.
    Es war keiner, denn die zahlreichen Kristalle des eingetrockneten Schleims erinnerten daran.
    Die Schicht lag auf dem Rasen, den Bäumen und auch innerhalb der Klinik. Zum Glück waren die Kranken nicht betroffen worden, aber es hatte auch so gereicht.
    Luigi Bergamo fand ich. »Ich gratuliere Ihnen«, sagte er und meinte es ehrlich.
    Dennoch gab ich eine knappe Erwiderung. »Geschenkt.«
    »Sie haben etwas gut bei mir, Sinclair.«
    Ich hob die Schultern. »Bei Mafiosi denke ich anders«, sagte ich und ließ ihn stehen.
    Erst Stunden später redeten wir mit Mandra und erfuhren die Geschichte von dem Menschenschlinger. Noch einmal wurde uns bewußt, welch einer ungeheuren Gefahr wir im letzten Augenblick entgangen waren. Das war kaum zu fassen.
    Mandra Korab aber zeigte uns den Dolch. »Einen, Freunde, habe ich wieder.«
    »Und die restlichen sechs?« fragte Suko.
    Der Inder lächelte hart. »Die
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