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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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Sie irgend etwas, Signore?«
    »Kann sein.«
    »Aber wir haben nichts Verdächtiges…« Er schwieg, weil der Ober den Grappa brachte.
    Auf dem Tablett befanden sich nicht nur die beiden Gläser mit dem Schnaps, sondern auch noch einige andere Gläser nebst gefüllter Flaschen.
    Der Ober sollte nicht mehr dazu kommen, die Getränke zu servieren, denn die Ereignisse überrollten ihn ebenso wie die Gäste innerhalb des Speiseraums.
    Das Grauen kam von draußen.
    Unbeobachtet von allen Menschen im Restaurant hatte es sich bis ans Haus herangeschlichen, die Wand erreicht und kroch dort langsam in dir Höhe.
    Die Fenster des Speiseraums lagen zwar nicht im ersten Stock, dennoch etwas erhöht, und so brauchte die Masse eine gewisse Zeit, um die Scheiben zu erreichen.
    Fast farblos war das Grauen, deshalb wurde es auch nicht sofort, bemerkt. Bis der Ober sah, daß sich etwas tat.
    Die Sichtperspektive war auf einmal verzerrt. Ihm kam es vor, als würde von außen Wasser an der Scheibe her abrinnen. Noch war er nicht sehr beunruhigt.
    Bis die Scheiben platzten.
    Und alle zugleich.
    Der Druck, das Splittern, plötzlich war das Chaos da, und auch der Ober blieb nicht mehr stehen. Das Tablett auf seinem Arm geriet ins Rutschen. Es kam, wie es kommen mußte. Die Gläser und Flaschen bekamen das Übergewicht. Sie kippten in dem Moment, als die ersten Gäste in die Höhe sprangen.
    Unter ihnen auch die drei Mafiosi. Die Leibwächter bekamen das meiste Zeug mit. Es floß über ihre Jacketts und näßte die Hosenbeine, und die Gläser fielen auf den Tisch, wo sie zerbrachen.
    Mit einem Aufschrei fuhr der Kellner zurück.
    Andere Gäste ebenfalls.
    Nur die drei Mafiosi behielten die Nerven und schauten zu, wie sich die menschenverschlingende Masse immer weiter in den Saal drängte…
    ***
    Suko hatte schon zahlreiche Schädel gesehen. Er kannte mordende Totenköpfe, Schrumpfköpfe und einiges mehr.
    Dieser Schädel zählte nicht zu der Kategorie, die er geistig aufgezählt hatte.
    Das war ein Menschenkopf.
    Und verwoben mit dem gewaltigen Gespinst, das auch den gesamten Baum umhüllte.
    Suko wohnte zwar nicht in der Klinik, er hatte sie jedoch jeden Tag besucht und kannte aus diesem Grunde einen Teil des hier arbeitenden Personals.
    Das Gesicht war ihm nicht unbekannt.
    Es gehörte einem der Pfleger, den er erwischt hatte und der jetzt zu einem Teil des gewaltigen Dämons geworden war. Suko wußte nichts von dem Menschenschlinger, er wunderte sich nur darüber, daß er den Körper nicht mehr sah.
    Und der Kopf tanzte.
    Sosehr es der Chinese auch eilig hatte, den Mafioso zu retten, er kam nicht dazu, denn er mußte sich auf den Schädel konzentrieren.
    Zudem befand er sich nicht am Boden, sondern auf einem Ast und besaß dementsprechend wenig Halt.
    Als er den Rücken zurückdrückte, spürte er einen Widerstand, der sich quer über seinen Rücken zog. Es mußte ein weiterer Ast oder Zweig sein, der ihm diesen Halt gab.
    Der Kopf bewegte sich.
    Als wären überhaupt keine Hindernisse in seiner Nähe, so näherte er sich in rasantem Zickzack dem wartenden Suko. Der Mund blieb weiterhin offen. Das hatte auch seinen Grund.
    Auf einmal sah Suko die Blase vor den Lippen, die immer länger wurde und sich zu einer Schleimhülle erweiterte.
    Das konnte gefährlich werden.
    Der Kopf bewegte sich weiter fort, kam direkt auf Suko zu und wollte ihn ebenfalls mit der Schleimwolke verschlingen.
    Zum Glück besaß der Chinese die Dämonenpeitsche.
    Daß er sie beherrschte, hatte er schon oft genug bewiesen. Er ließ den Kopf kommen und beobachtete ihn lauernd. Die Peitsche hielt er schlagbereit, und als der Schädel sich schon in Griffweite befand, schnellten die drei Riemen vor.
    Wuchtig, aus dem Handgelenk geschlagen, klatschten sie genau in die Schleimwolke vor dem Maul hinein.
    Suko hörte einen Schrei.
    Die Wolke zerplatzte. Auch der Kopf war getroffen worden, was sich im nächsten Augenblick zeigte, denn er geriet in rasende Bewegungen und huschte dicht vor Sukos Gesicht in die Höhe.
    Der Inspektor glaubte, ein Zischen zu hören, als der Kopf in das Geäst des Baumes hineinstieß, gegen Zweige und Äste prallte und dort, wie von einer Gummiwand katapultiert, durch den Wirrwarr huschte.
    Er hörte auch die Schreie. Sie drangen aus dem offenen Mund und verstummten, als der Kopf plötzlich vor Sukos Augen verschwand, als hätte es ihn nie gegeben.
    Gleichzeitig brach das Schleimgespinst zusammen. Einige Äste knackten. Der Chinese hörte unter
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