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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet
Autoren: Leo Lukas
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1.
    Zehn gegen das Fünfeck

    Persönliches Logbuch von Atlan da Gonozal, Leiter der Operation Hathorjan und Oberkommandierender der Galaktikumsflotte am Holoin-Sonnenfünfeck; Eintrag vom Vormittag des 24. Februar 1463 NGZ.
    Die Lage war weiterhin äußerst angespannt. Zwei Flottenkontingente belauerten einander.
    Unsere Seite, gebildet aus zweitausend Posbi-Fragmentraumern sowie der JULES VERNE samt ihrer Beiboote, befand sich in krasser Unterzahl. Die Frequenz-Monarchie hatte fünfhundert Schlachtlichter in Stellung gebracht, enorm schlagkräftige Kampfmaschinen verschiedenster Größen. Hinzu kamen nicht weniger als dreitausend walzenförmige Einheiten der Gaids.
    Ohne die Fragmentraumer, am 21. Februar via Zhaklaan-Sonnendreieck eingetroffen, hätte das Verhältnis noch schlechter ausgesehen. Plasmakommandant Talron hatte überdies aktuelle Informationen aus der Milchstraße übermittelt – einschließlich jener zum Angriff der Frequenz-Monarchie auf das Distribut-Depot ITHAFOR sowie jene zur wundersamen Auferstehung des Frequenzfolgers Sinnafoch.
    Wir waren umzingelt, lückenlos eingeschlossen. Gegen diese Übermacht einen Ausbruch zu wagen, wäre nicht kühn, sondern in geradezu verbrecherischer Weise töricht.
    Allerdings verfügten wir über eine sehr spezielle Hintertür ... und den strategischen Vorteil, im Bereich des Sonnentransmitters manövrieren zu können, während der Feind bislang noch keinen Weg gefunden hatte, das tödliche Fallensystem zu überwinden.
    Noch. Aber sie arbeiten daran, ohne Rücksicht auf Verluste.
    Wie um die Warnung meines Extrasinns zu erhärten, rief mich Oberstleutnant Cularta Certe an, die Erste Offizierin der VERNE: »Bedaure, deine Ruhe stören zu müssen – doch du wolltest verständigt werden, sobald die Gegenseite etwas Neues unternimmt.«
    »Nämlich?«
    »Zehn Schlachtlichter haben Kurs auf die Labyrinthzone gesetzt.«
    »Danke! Bin schon unterwegs.«
    Wohlweislich hatte ich mich in voller Montur hingelegt und immerhin fast eineinhalb Stunden dösen können, fühlte mich also recht erfrischt. Ich schlüpfte in die Stiefel. Von meiner Unterkunft auf Deck 11-3 bis zur Hauptzentrale der JV-1, die zugleich als Kommandostelle des Gesamtschiffs diente, waren es wenige Schritte.
    Selbst diese wurden mir abgenommen. Vor mir erschien ein pelziges Gesicht, das fast nur aus Kulleraugen, breitem Grinsen und einem einzigen Schneidezahn bestand.
    Eine schmale Hand legte sich auf meine Schulter.
    Dann wechselte abrupt die Umgebung.
    *
    »Nichts zu danken«, piepste Gucky, bevor ich einen Laut von mir geben konnte. »War in der Nähe und habe zufällig Culartas Anruf aufgeschnappt.«
    »Zufällig, soso.«
    Wie oft hatte ich ihn schon gebeten, aus Gründen der Höflichkeit nicht telepathisch in den Gedanken von Crewmitgliedern zu stöbern.
    Willst du wirklich die genaue Zahl wissen? , fragte spöttisch mein mit dem fotografischen Gedächtnis verbundener Logiksektor. Sie ist jedenfalls siebenstellig und entspricht exakt der Anzahl der Fälle, in denen Gucky sich über deine Anweisungen hinweggesetzt hat.
    Ich enthielt mich eines Kommentars. Der Ilt und ich nahmen die für die Expeditionsleitung vorgesehenen Plätze auf dem leicht auskragenden Balkon in der Mitte des Galerie-Levels ein.
    Sockel und Sitz der mittleren Station waren gleich ausgeführt wie jene des Schiffskommandanten. Die beiden flankierenden Konsolen gestatteten ebenfalls Vorrang-Zugriff auf sämtliche Informationen und Funktionen der fünf prinzipiell autarken, im Logik-Programm-Verbund zur Bordintelligenz NEMO vereinten, biopositronisch-hyperinpotronischen Großrechner- Netzwerke.
    Sogar das Trafitron-Steuerpult hätte ich hierher »rufen« können. Dann wäre es als intensiv blau leuchtendes Oval vor mir materialisiert, wie eine energetische Tischplatte, deren Berührung eine mentale Rückkopplung bewirkte.
    Aber erstens würde ich nur im extremsten Notfall über die Köpfe der bestens eingespielten, seit mehr als einem Jahrdutzend mit den Eigenheiten der JULES VERNE vertrauten Schiffsführung hinweg entscheiden; und zweitens flogen wir laut Statusanzeige derzeit sowieso nicht im Trafitron-Modus.
    Ich blickte hinab zum COMMAND-Level. Alle Verbindungsstationen rings um die Kuhle des kugelförmigen Hauptholos waren doppelt besetzt, desgleichen der Feuerleitstand direkt unter mir.
    Die diensthabende Kommandantin hatte Warnbereitschaft angeordnet. Bei höchster Alarmstufe käme noch ein dritter Missionsspezialist für
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