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Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet

Titel: Perry Rhodan - 2524 - Der Sturmplanet
Autoren: Leo Lukas
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Abwehrsysteme haben sie sich geirrt«, sagte Harman Ligwilan Braunell. »Ohne NEMOS Prognosen vorgreifen zu wollen – ich denke, daran werden sie eine Zeit lang knabbern.«
    Uns allen war klar, dass wir uns deshalb nicht in Sicherheit wiegen durften. Allerdings hatte ich ohnehin nicht vor, länger als nötig tatenlos am Holoin-Fünfeck zu verweilen.
    Große Aufgaben harrten einer Erledigung. Wir wollten Andromeda auskundschaften, Verbündete gegen die Frequenz-Monarchie finden und deren Geheimnisse in dieser Galaxis ergründen.
    Auch das nächste Ziel hatte ich bereits festgelegt. Bevor wir jedoch dahin aufbrechen konnten, musste die heiß ersehnte »Lieferung« aus der Milchstraße ankommen ...

2.
    Abzweigungen

    Brief an Lethem Shettle, vorerst postlagernd im Privatnachrichtenspeicher der JULES VERNE; zuletzt bearbeitet am 24. Februar 1463 NGZ.
    ... und so ergab ein Wort das andere.
    Du kennst ja deinen Vater. Hat er sich einmal, und sei es noch so spontan und unüberlegt, für einen Standpunkt entschieden, rückt er keinen Fingerbreit mehr davon ab. Er bunkert sich ein und verteidigt seine Position mit Zähnen, Klauen und übelsten verbalen Entgleisungen.
    Und du kennst auch mich, Sohnemann, und weißt, dass mich nichts so sehr zur Weißglut treibt wie diese Sturheit, die in Wirklichkeit auf einer tief sitzenden Verunsicherung beruht. Zwar behauptet er steif und fest, es mache ihm nichts aus, dass ich unseren Ehekontrakt nicht mehr verlängert habe. Aber sein Ego ist angeknackst, nach wie vor, obwohl fast schon vier Jahre seit der Trennung verstrichen sind.
    Versteh mich nicht falsch, ich schätze Runhold sehr. Ich bin froh, dass wir Freunde geblieben sind und uns weiterhin regelmäßig auf einen Tee bei Jonas Untergang treffen (ja, die Kaschemme gibt es immer noch; Dad hat seinerzeit so geschwärmt, dass der erste Inhaber der Bude ihr prompt diesen Namen gab).
    Beziehungsweise getroffen haben, bis ...
    Ich könnte gar nicht mehr sagen, wer an jenem letzten Abend das Thema auf dich gebracht hat. Dass Eltern über ihre Kinder sprechen, ist schließlich nichts Ungewöhnliches. Auch, dass Väter nicht glücklich mit der Berufswahl ihrer Söhne sind, kommt in den besten Familien vor.
    Der gute alte Runhold Leadbelly fing also nach dem dritten doppelten Vurguzz-Grog wieder einmal an, sich und mir Vorwürfe zu machen, weil aus dir nichts Anständiges geworden wäre (ich muss nicht extra anmerken, dass er es nicht böse meint und dich ungebrochen abgöttisch liebt).
    Wie immer entgegnete ich reflexhaft, es gäbe sehr wohl »anständige« Karrieren abseits der akademischen Elfenbeintürme. Und wer mit kaum 32 Jahren den Titel eines Majors der LFT-Flotte führe und mittlerweile stellvertretender Kommandeur des Ersten Raumlande-Bataillons der RICHARD BURTON III sei, verdiene endlich die volle Anerkennung seines Erzeugers.
    »Papperlapapp!«, fauchte Runhold hitzig. »Man sieht ja, was er davon hat. Dieser Andromeda-Feldzug, zu dem Lethem abkommandiert wurde, ist das reinste Himmelfahrtskommando. Mein Sohn wird fern der Heimat als Kanonenfutter verheizt werden, zusammen mit anderen dummen Raufbolden, die Soldaten spielen, anstatt ihr Leben sinnvollen Dingen zu widmen.«
    »Erstens ist er unser Sohn. Zweitens handelt es sich um eine Expedition , an der er drittens aus freien Stücken teilnimmt. Weil er sich nämlich viertens seiner Verantwortung um das Gemeinwohl bewusst ist und fünftens einen Beitrag dazu leisten will, dass in der Milchstraße Frieden und Wohlstand gewahrt bleiben. Nicht zuletzt, damit gescheite Zivilisten wie du und ich weiterhin ungefährdet unseren ach so wichtigen Forschungstätigkeiten nachgehen können.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Natürlich.«
    »Iris. Na komm! Mach dich nicht lächerlich. Du willst mir einreden, es sei sinnvoll und vernünftig , sich über Sonnentransmitter-Strecken von reichlich zweifelhafter Betriebssicherheit in die zwei Komma zwei Millionen Lichtjahre entfernte Nachbargalaxis versetzen zu lassen? Ohne auch nur annähernd zu wissen, wer oder was einen in der Fremde erwartet?«
    »Wenn der begründete Verdacht besteht, dass von dort eine Bedrohung ausgeht, die man am besten vor Ort bekämpft – klar.«
    »So redet ein Muttertier, das ihr Junges in Schutz nimmt. Ebenso nachvollziehbar wie unglaubwürdig. Aber ich frage dich persönlich, Iris Shettle: Würdest du ebenso handeln? Alle Zelte abbrechen, die Vergangenheit rückhaltlos aufgeben für eine absolut ungewisse
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