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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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sich einen dumpfen Schlag, bevor auch der Ast, auf dem er saß, zu wackeln anfing.
    Trotzdem schaute er in die Tiefe.
    Der gefangene Mafioso war zu Boden gefallen. Er lag dort und rührte sich nicht mehr, während sein Kumpan neben ihm kniete und einen wilden Fluch ausstieß.
    »Verdammt, er ist tot!«
    In diesem Augenblick fiel auch der Inspektor.
    Suko hatte es gelernt, richtig zu fallen. Und dies auch aus größeren Höhen.
    Es war nur eine kurze Zeit, die ihm blieb. Er krümmte seinen Körper und drehte ihn gleichzeitig. Dabei streckte er auch die Beine aus, dann erfolgte schon der Aufprall, den der Inspektor geschickt abfing und ausglich.
    Er nickte, als er auf den Mafioso zulief. »Tut mir leid, ich konnte nichts dafür.«
    Der Mann schluckte. »Was war das nur?« flüsterte er und schaute in die Höhe.
    Der Baum begann zu wanken. Noch immer hing zwischen seinem Ast- und Zweigwirrwarr das unheimliche Gespinst, das eine so große, unwahrscheinliche Kraft besaß.
    »Wir müssen hier weg!« Suko packte den Arm des wie erstarrt dastehenden Mafioso.
    »Und wohin, verdammt?«
    »In die…« Das Wort Klinik blieb dem Chinesen im Hals stecken.
    Seine Augen weiteten sich, er glaubte sich verhört zu haben, aber es war eine Tatsache, was er sah und auch hörte.
    Die Masse hatte es tatsächlich geschafft und einen Trakt des Gebäudes erreicht. Von außen war sie daran hochgekrochen wie ein schleichendes Grauen.
    Jetzt schlug es zu.
    Kein Fenster blieb mehr heil.
    »Gütiger Himmel!« flüsterte der Mafioso. Selbst die beiden Worte hörten sich in dieser Situation aus seinem Munde nicht einmal blasphemisch an.
    ***
    Mein »Platz« im Baum war nicht der beste. Da erging es mir ebenso wie meinem Freund Suko, von dem ich leider nicht wußte, wo er sich befand.
    Dementsprechend schwer gestalteten sich auch die Abwehrmöglichkeiten. Zudem griff mich der menschliche Kopf von der linken Seite her an, und ich hielt meinen Dolch in der rechten Hand.
    Ich mußte ihn erst wechseln.
    Das kostete eine Sekunde.
    Der Schädel war da.
    Weg kam ich nicht mehr. Mit dem Dolch konnte ich auch nicht zustoßen, so nahm ich meine Faust.
    Hart rammte ich sie vor und traf mitten in das Gesicht des heranschnellenden Kopfes.
    Der Widerstand war hart und dennoch weich. Der Kopf wurde zurückgeschleudert, ich wollte meine Hand wieder zurückziehen und stellte mit Entsetzen fest, daß es nicht klappte.
    Ich hing fest.
    Wie zusammengenäht mit diesem verdammten Kopf, in dem die Kraft eines Dämons steckte.
    Noch einmal zerrte und riß ich, doch der Schädel ließ mich einfach nicht los.
    Im Gegenteil, auch er setzte seine geballte Kraft ein, so daß er mich in seine Richtung zog und ich den Standplatz auf dem wackligen Ast allmählich verlor.
    Die Beretta hatte ich fortgeworfen. Dafür stach ich mit dem Dolch zu. Mein Arm wurde sehr lang, er zuckte auch, ich rechnete mit einem Erfolg, doch der Schädel wischte blitzschnell in die Höhe, so daß ihn der Stoß verfehlte.
    Natürlich hatte er mich dabei nicht losgelassen. Ich machte die Bewegung zwangsläufig mit und hatte plötzlich nichts mehr, woran ich mich festhalten konnte.
    Jetzt gab es nur noch den Fall.
    Ich kippte nach vorn, schlug mit dem Gesicht gegen einen widerborstigen Zweig, meine Nase bekam etwas mit, Blut strömte aus ihr hervor, und im nächsten Moment gab es für mich keinen Halt mehr.
    Blitzschnell kam der Boden auf mich zu. Die Beine hatte ich noch anziehen können, kam zum Glück mit den Füßen auf und sackte trotzdem in die Knie.
    Ich konnte mich von dem Schädel nicht befreien. Er blieb an meiner Faust hängen.
    Seine Kraft schleuderte mich bäuchlings auf den Rasen. Als ich die Feuchtigkeit in meinem Gesicht spürte, wußte ich genau, daß ich diesen Kampf verloren hatte…
    ***
    Wieder einmal wurde bewiesen, wie rasch ein Chaos entstehen kann. Von einer Sekunde auf die andere konnten sich die Menschen verändern und wurden zu unberechenbaren Figuren.
    Die Scheiben waren zerplatzt, die unheimliche Masse hatte freie Bahn, und sie machte auch Gebrauch davon.
    Menschen hatte sie zum Glück noch nicht erwischt, denn als die Scheiben platzten, waren die am stärksten Gefährdeten sofort von ihren Stühlen aufgesprungen und in Richtung Ausgang geflüchtet.
    Dahin wollten natürlich auch die anderen.
    Normalerweise war die Tür breit genug. In diesem Fall jedoch schaffte die Öffnung die Anstürmenden nicht. Die Menschen behinderten sich gegenseitig. Schwächere wurden von den Beinen
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