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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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können, als er mitbekam, wie der Mafioso vor ihm in die Höhe gerissen wurde und wie ein unfreiwilliger Turner in den Klauen eines Ungeheuers hing, von dem noch so gut wie nichts zu sehen war.
    Der Mann schaukelte. Er hielt seine Waffe in der Hand. Sie zeigte nach unten. Sein Kumpan stand nicht weil entfernt, schaute ebenfalls hoch und begann zu schreien.
    »Verdammt, Ennio, was ist los?«
    »Die Hölle!« brüllte Ennio. Dann schrie er wieder, denn das Unbekannte hatte noch härter zugegriffen und schleuderte ihn jetzt herum, so daß der Körper in Schwingungen geriet.
    Es waren weite Bewegungen, die der Mann zwangsläufig mitmachen mußte. Einmal schwang er nach rechts, dann wieder nach links, und er kam Suko vor wie eine lebende Glocke.
    Es war schrecklich. Nicht allein für den Mann, der in der Luft hing, auch für Suko und den anderen Mafioso, denn beide schauten sie nur zu und konnten nichts tun.
    Der Chinese besaß gute Augen. Er blickte nicht nur auf den über dem Boden schwebenden Mann, sondern auch an ihm vorbei, damit er erkennen konnte, was dahinter lag.
    Er glaubte, einen feinen Schleier zu sehen, durch den die Dunkelheit schimmerte. Auch zu vergleichen mit einem gewaltigen Netz aus unendlich vielen kleinen Maschen, dessen Anfang und Ende sich innerhalb der Bäume verfangen hatte. Dort spannte es sich also. Suko zitterte beim Zuschauen. Aus dem Netz war ein Faden hervorgestoßen und hatte sich um das Bein des Mannes gewickelt, der immer stärker geschleudert wurde.
    Auf der linken Seite befand sich ein Baum, und der Mann geriet in gefährliche Nähe des Stamms. Noch eine Schwingung, dann…
    Suko hatte den Gedanken kaum formuliert, als es schon geschah. Er hörte noch den Schrei, das Schreckliche war geschehen.
    Mit großer Wucht war der Mafioso gegen den Baumstamm gekracht. Und zwar mit dem Kopf zuerst.
    War er tot?
    Der Körper schwang wieder zurück. Schlaff und leblos sah Suko ihn über sich schweben.
    »Das ist doch Wahnsinn!« brüllte der zweite Mafioso. »Das glaubt doch keiner. Verdammt, tu was!« Er selbst wollte auch etwas tun und riß seine Waffe hervor.
    Suko konnte ihn nicht mehr zurückhalten, denn was der andere vorhatte, war sinnlos.
    Er schoß trotzdem.
    Die Detonationen peitschten auf. Mündungsfeuer leuchtete fahl, und das Blei jagte dorthin, wo sich auch das seltsam schimmernde Netz befand.
    Die Kugeln richteten überhaupt nichts an, und erst nach dem vierten Schuß ließ der Mann die Waffe sinken. Er war fertig, schüttelte den Kopf und begann fast zu heulen.
    Suko kümmerte sich nicht um ihn. Er suchte den richtigen Feind.
    Dabei schaute er auch zu Boden, denn dort hatte es den Mafioso erwischt. Aus dem Dunkel war die Masse gekommen, und Suko rechnete auch mit einem zweiten Angriff.
    Dagegen wollte er gewappnet sein.
    Der Inspektor wußte nicht, welche Magie sich für diesen Schrecken verantwortlich zeigte, aber er besaß eine ausgezeichnete Waffe, die ebenfalls schwarzmagischer Herkunft war.
    Es war die Dämonenpeitsche.
    Sie hatte den Chinesen schon aus mancher Klemme geholfen.
    Suko zog die Peitsche, schlug einmal einen Kreis über den Boden, und die drei Riemen rutschten hervor.
    Jetzt fühlte er sich wohler.
    »Bleiben Sie zurück!« befahl er dem zweiten Mafioso. »Ich werde versuchen, Ihren Freund zu befreien.«
    »Aber wie?«
    Suko gab keine Antwort auf die Frage. Er ging so weit vor, daß er unter dem hängenden Mann stand. Bevor er noch in die Höhe blickte, fiel etwas auf seinen Handrücken.
    Ein Tropfen.
    Suko schaute nach.
    Sein Mund wurde hart. Er wußte, daß das Blut nur von dem in der Luft hängenden Mafioso stammen konnte. Eine makabre Tatsache, die Suko leider ablenkte.
    Das rächte sich.
    Er hörte und sah die Gefahr nicht. Sie war plötzlich da, und er spürte den Ruck am Fuß.
    Bevor er jedoch in die Höhe geschleudert werden konnte und das gleiche Schicksal wie der Mafioso erlitt, drosch er mit der Dämonenpeitsche zu.
    Ein trockener, harter Schlag, der den glitschigen Arm an seinem Fuß voll traf.
    Wieder einmal bewies die Dämonenpeitsche ihre Kraft. Das Zeug spritzte auf. Kleine Klumpen flogen nach allen Seiten weg, und der Chinese konnte aufatmen, denn der andere Schleim zog sich sofort zurück. Wie eine breite Zunge schnellte er in die Dunkelheit und verbarg sich vor dem Chinesen.
    Jetzt erging es dem Inspektor besser. Nun wußte er endlich, wie er dieser verfluchten Plage zu Leibe rücken konnte.
    Er mußte sich entscheiden. Sollte er zuerst den Mann
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