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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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Der Mann bekam Angst.
    Zunächst dachte er noch an einen Traum, bis er feststellen mußte, daß seine Atemnot Wirklichkeit war.
    Sofort steigerte sich die Angst zur Panik.
    Hatte er vor Sekunden noch ruhig dagelegen, änderte sich dieser Zustand schlagartig. Er bewegte seinen Körper, schlug mit den Armen um sich, trat die dünne Decke weg, die seinen Oberkörper bedeckte, und bäumte sich auf.
    Der andere war gnadenlos. Eisenhart drückte die Pranke des Unheimlichen die Kehle des Menschen zusammen. Sie raubte ihm die Luft und der Erwachte stand bereits dicht an der Bewußtlosigkeit.
    Er konnte nichts mehr klar unterscheiden. Die Dunkelheit vor ihm blieb zwar, doch wurde von seltsamen, grauroten Streifen durchbrochen, und gleichzeitig wurden die Bewegungen des Mannes schlapper.
    Das Ende näherte sich mit gewaltigen Schritten.
    Noch einmal versuchte er es, stemmte die Hacken ein, bewegte zuckend die Füße und spürte, daß der Druck schlagartig nachließ.
    Er konnte wieder atmen.
    Ein saugendes Geräusch entstand, als er die Luft durch seinen weit geöffneten Mund in die Kehle holte. In seinem Kopf war ein dumpfes Hämmern zu hören. Das Blut schien heiß geworden zu sein und mit großer Geschwindigkeit durch seine Adern zu fließen.
    Allmählich wichen auch die seltsamen Streifen vor seinem Gesicht, und er schaute in die Schwärze Aber da war nichts mehr.
    Nicht einmal die Würgeklaue, die um seinen Hals gelegen hatte.
    Sollte er sich so geirrt haben? Der Mann blieb zunächst starr liegen. Sein Brustkasten hob und senkte sich unter den heftigen Atemzügen. Die Augen brannten. Ohne das er es wollte, hatten sie sich mit Tränen gefüllt Rechts und links des Körpers lagen die Arme auf dem Laken. Unter den Handflächen spürte der Mann die Nässe. Es war sein eigener Schweiß, der das Laken getränkt hatte.
    Auch die dünne Nachtkleidung klebte an seinem Körper, und als er wieder heftig Luft holte, begann er zu keuchen und zu würgen.
    Ein starker Hustenanfall schüttelte ihn. Sein Hals brannte. Gerade diese beiden Tatsachen ließen darauf schließen, daß er keinen Alptraum, sondern all den Schrecken in der Realität erlebt hatte. Es mußte jemand im Zimmer gewesen sein.
    Oder war er noch da?
    Der Mann auf dem Bett riß die Augen so weit auf, wie es ging. Er starrte in die Dunkelheit, weil er sich nicht traute, das Licht anzuknipsen.
    Der Mann erinnerte sich daran, daß er schon öfter in der Nacht aufgewacht war, aber niemals zuvor hatte die absolute Finsternis erlebt.
    Das konnte keine natürliche Ursache haben.
    Aus diesem Grunde wollte er endlich Licht haben, wälzte sich auf die rechte Seite und streckte den Arm aus, um den kleinen, an der Lampenschnur angebrachten Schalter herumzulegen.
    Mitten in der Bewegung erstarrte er, denn er vernahm aus der Dunkelheit die drohende Stimme.
    »Laß es!«
    Die Hand des Mannes zuckte zurück, als hätten die Fingerkuppen glühendes Eisen berührt.
    Also doch. Es hielt sich jemand in seinem Schlafraum auf. Als ihm dies bewußt wurde, rann ihm vor Angst eine Gänsehaut über den Rücken.
    Er gehorchte, blieb liegen, um sich plötzlich mit einem Ruck aufzurichten. In seinem Kopf spürte er den Schwindel und vernahm im selben Augenblick wieder die kalte Stimme.
    »Liegenbleiben!«
    Der Mann schnellte zurück. Der andere hatte so deutlich gesprochen, daß es nicht nach einem Scherz klang. Was hier passierte, war grausamer Ernst.
    Auf dem Rücken blieb er liegen und spürte wieder den eigenen Schweiß. Seine Furcht war so groß, daß er kaum wagte, Atem zu holen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten, was der Eindringling von ihm wollte.
    Es verstrich Zeit. Der Mann lauschte in die Dunkelheit, doch der andere verriet sich mit keiner Reaktion. Da war kein Atem zu hören, kein Schaben oder Scharren, rein gar nichts.
    Nur etwas störte den im Bett Liegenden. Es war der Geruch nach Verbranntem. So ähnlich mußte Schwefel riechen, wenn man ihn angezündet hatte.
    Konnte das tatsächlich sein?
    »Du bist Lu Benhai?« wurde er plötzlich angesprochen.
    »Ja, der bin ich.«
    »Und du dienst deinem Herrn in aller Treue?«
    »Ja, ich diene ihm.«
    »Heißt dein Herr Mandra Korab?«
    »Das stimmt, so lautet sein Name.«
    »Und er ist nicht im Hause?«
    »Nein, er kommt erst in den nächsten Tagen zurück. Die Diener und ich bewachen den Palast.«
    Aus dem Dunkel klang ein Lachen. »Davon habe ich nichts bemerkt. Ich habe leicht eindringen können. Aber lassen wir das. Du
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