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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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befreien oder sich dem Gegner stellen?
    Suko entschied sich für den Menschen.
    Der Baum, zu dem er ging, war eine Platane und relativ leicht zu erklettern. Die kräftige Rinde bot Füßen und Händen unzählige Möglichkeiten, Halt zu finden.
    Der zweite Mafioso schaute staunend zu, wie der Chinese den Stamm hinaufkletterte. Als er den ersten Ast erreichte, zog sich Suko daran hoch. Bis zu dem Gefangenen war es aber noch ein Stück.
    Der Inspektor bewegte sich weiter nach rechts. Dabei blieb er sehr vorsichtig, ließ die nähere Umgebung nicht außer acht und schaute auch auf dieses seltsame Gespinst, das er schon vom Boden aus gesehen hatte.
    Es hing nicht weit entfernt.
    Und er sah noch etwas.
    Den Kopf eines Menschen.
    Nur eine Armlänge vor ihm befand er sich und hatte den Mund weit aufgerissen…
    ***
    Ich war in diesen Augenblicken so schrecklich hilflos. Andere Kräfte hatten nach mir gegriffen und konnten mit mir machen, was sie wollten. Sie rissen mich in die Höhe, etwas umklammerte meinen Fuß und blieb nicht ruhig, denn eine Kraft, der ich nichts entgegensetzen konnte, schwang mich von einer Seite zur anderen.
    In den nächsten Sekunden kam ich mir vor wie ein menschliches Pendel, wußte aber gleichzeitig um die Gefahr, die mir drohte.
    Die Pendelbewegung verstärkte sich. Die Schwünge wurden größer, sie verdoppelten sich, und damit nahm auch die Gefahr schlagartig zu, denn ich geriet sehr nahe an die links und rechts stehenden Baumstämme heran. Ich selbst konnte nichts unternehmen, da ich wie ein toter Gegenstand in der Luft schwebte, und beim nächsten Ausschlag nach links sah ich bereits den ersten Stamm.
    Es wurde kritisch.
    In der rechten Hand hielt ich noch meine Waffe. Sie war jetzt hinderlich, deshalb tat ich das, was ich selten in meinem Leben gemacht hatte. Ich warf die Beretta freiwillig zu Boden, hörte sie noch aufschlagen und trauerte ihr nicht nach, denn nun hatte ich beide Hände frei.
    Vielleicht bedeutete dies die Rettung.
    Weit hatte ich die Augen aufgerissen, schaute nach unten, und der Boden wurde für mich zu einem huschen den, tanzenden Schatten, der mal hoch und dann wieder niederwallte.
    Im nächsten Moment tat ich etwas Verrücktes. Als ich wieder in die Nähe des linken Baumstammes geriet, hatte ich bereits meine Arme ausgestreckt und jagte meinen Körper wuchtig in die Höhe, denn wo sich ein Stamm findet, da gibt es auch Äste.
    Einen von ihnen hoffte ich zu fassen Hart griff ich zu.
    Geschafft!
    Meine Fäuste klammerten sich an dem Ast fest. Er war vom Tau der Dunkelheit feucht geworden. Ich mußte leider nachgreifen.
    Zum Glück gelang es mir, so daß ich nicht abrutschte.
    Das war schon die halbe Miete. Der Faden riß mich wieder zurück.
    Das heißt, er wollte es, doch ich klammerte mich kraftvoll am Stamm fest und stemmte mich gegen die nach hinten ziehende Kraft mit aller Macht an.
    Es war ein harter Kampf.
    Mensch gegen Bestie.
    Wer gewann?
    Ich keuchte. Der Druck auf meinem Bein wurde stärker, aber auch ich setzte meine Krall ein und so gelang es mir, das Gleichgewicht zu halten.
    Noch hielt ich mich nur mit den Händen fest, das aber sollte sich so rasch wie möglich ändern. Es gelang mir, meine Arme vorzuschieben und sie um den harten Ast zu krallen, so daß er sich jetzt in meine Achselhöhle drückte und ich den Schmerz bis hinauf in die Schulter spürte.
    Mein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Den Mund hielt ich offen, holte keuchend Luft und spürte den heftigen Ruck an meinem rechten Bein, als mich dieser widerliche Arm nach hinten und von dem Ast wegreißen wollte.
    Noch hielt ich stand.
    Aber wie sollte ich dieses verfluchte Zeug loswerden? Das war die große Frage, und mir fiel darauf keine Antwort ein, denn mit den Händen konnte ich den Gummiarm nicht kappen.
    Aber mit dem Silberdolch.
    Es war ein Risiko, die Chancen standen 50 zu 50, und die ganze Aktion konnte leicht in die Hose gehen, aber so wie ich jetzt hing, war es auch keine Lösung.
    Den rechten Arm ließ ich los, umschlang nur noch mit der linken den Ast und ließ meine rechte Hand dorthin gleiten, wo auch der Silberdolch in der Scheide steckte.
    Ich riß ihn hervor, der Druck hatte sich verstärkt, mein Bein war stramm gespannt, ich spürte einen Schmerz im Oberschenkel und schrie unwillkürlich auf.
    Langsam rutschte ich aus dem Griff. Wenn ich jetzt nichts tat, war ich verloren.
    Deshalb drehte ich meinen Körper noch und schlug mit der rechten Hand zu, wobei der Dolch die
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