Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0271 - Ghoul-Parasiten

0271 - Ghoul-Parasiten

Titel: 0271 - Ghoul-Parasiten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beruhigt hatte, fragte Suko leise: »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Geschrien!«
    »Wo? Im Zimmer?«
    »Auch. Ich bin nach draußen gerannt und habe andere Leute alarmiert. Die riefen dann die Polizei.«
    »Wenn wir davon ausgehen, daß es sich bei dem Skelett wirklich um Efrin Rusk handelt«, sagte Sir James, »müßte man natürlich das Motiv dieses schrecklichen Mordes kennen. Hatte er Feinde?«
    Helen lachte. Ihr Lippenstift war durch das Weinen verschmiert. Ebenso wie die Schminke. Deshalb glich ihr Gesicht fast der Maske eines Clowns. »Natürlich hatte er Feinde.«
    »Ich meine, Todfeinde.«
    »In diesem Job hat man auch die«, erklärte das Mädchen.
    »Sie kannten ihn gut, nicht?«
    Helen nickte.
    »Kannten Sie auch die Männer, die ihm an den Kragen wollten? Er war ja ein Einzelgänger und…«
    Sie sprang plötzlich auf. »Ich habe ihm immer gesagt, daß er vorsichtig sein soll, aber er hat nicht auf mich gehört. Ich kann und will es Ihnen sagen. Er war nicht nur Zuhälter, sondern auch Dealer. Und er ist an verdammt billigen Stoff herangekommen. Heroin! Er hat es gestohlen.«
    »Wem gestohlen?«
    »Einem Mann namens Costello, wie er sagte!«
    Das war natürlich für beide ein Begriff. Logan Costello, König der Londoner Unterwelt. Der Boß, bei dem alle Fäden zusammenliefen. Ob es sich dabei nun um Rauschgift, Prostitution, organisiertes Verbrechen oder anderes mehr handelte. Es gab nichts, wo Costello nicht mitmischte. Und er hatte mit den Mächten der Finsternis einen Pakt geschlossen. Er war der große Informant der Mordliga gewesen und die rechte Hand von Solo Morasso hier in London. Als Lady X die Nachfolge übernahm, stand er auf ihrer Seite. Nun, Lady X gab es nicht mehr, aber es existierte nach wie vor der Würfel des Unheils. Sollte er von Vampiro-del-mar aus in die Hände von Logan Costello geraten sein?
    Suko warf seinem Chef einen langen Blick zu. Beide Männer dachten das gleiche.
    Sir James schaute Helen scharf an. Sie duckte sich unter seinem Blick zusammen und hörte die nächste Frage. »Gingen Sie eigentlich auf den Straßenstrich, oder hatten sie ein Lokal, in dem sie abschleppten?«
    »Beides, Sir.«
    »Wie heißt das Lokal?«
    »Disco Palace.«
    Sir James nickte. Auch Suko hatte sich den Namen bereits im Geiste notiert.
    »Wo hat er das Heroin gefunden?« erkundigte sich der Inspektor.
    Helen schüttelte den Kopf. »Darüber sprach er nie mit mir. Er war nur immer guter Laune und erklärte, daß er dem Großen endlich mal einen Streich gespielt habe.«
    »Besitzt er das Zeug noch?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht hat er es schon unter die Fixer gebracht. Ich habe in der Wohnung noch nicht nachgeschaut.«
    Sir James nickte. Für ihn war die Sache erledigt. Mehr wußte das Mädchen bestimmt nicht. Wenn sie den Fall aufklären wollten, mußten sie den Hebel woanders ansetzen.
    Bei Logan Costello!
    Das sagte Sir James, als sie den Raum verlassen hatten und im Flur standen.
    Suko war der gleichen Meinung. »Sollen wir direkt zu ihm hin?«
    »Das wäre eine Möglichkeit«, gab Sir James zu. »Und ich werde mit am Ball bleiben.«
    »Tatsächlich, Sir?«
    »Ja, mein Lieber. Dieser verdammte Todesnebel darf sich nicht über London ausbreiten. Überlegen Sie mal, was geschieht, wenn Costello den Würfel des Unheils besitzt. Wir sind erpreßbar. Er kann sich ein Wohnhaus mit zahlreichen Menschen vornehmen. Was dann geschieht, daran dürfen wir gar nicht erst denken!«
    Da gab Suko seinem Chef recht. »Man müßte John Bescheid geben«, schlug er vor.
    »Natürlich. Ich werde das in die Wege leiten. Er muß so rasch wie möglich kommen.«
    »Falls er den Fall erledigt hat.«
    »Sicher, sicher. Aber dies hier ist wichtiger. Und er kann auch nicht zur Beerdigung bleiben.«
    Job ist Job! Das stellte Suko wieder einmal fest. Manchmal lief es so verzwickt, daß man auf die Gefühle der Menschen keinerlei Rücksicht nehmen konnte. Auch wenn es Freunde waren.
    »Wollen Sie sofort zu Costello?« fragte Suko.
    »Nein, wir lassen ihn noch schmoren.«
    »Zum Yard?«
    »Sicher. Und ich werde versuchen, John Sinclair aufzutreiben. Ich will ihn heute noch haben.«
    Der Fahrer wartete. Als die beiden Männer erschienen, öffnete er die Tür. Suko und sein Chef waren viel zu sehr mit dem eben Erlebten beschäftigt, als daß sie Zeit gehabt hätten, auf die Straße und die unmittelbare Umgebung zu achten.
    So fiel ihnen auch der Mann nicht auf, der sich in eine Hausnische gedrückt hatte. In seinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher